Presseaussendung · 11.11.2018 Bewusstsein für Verantwortung und gegen Gewalt stärken Neuer Leitfaden zum "Umgang mit Gewalt an pflegebedürftigen Menschen"

Gewaltausübung ist stets eine Menschenrechtsverletzung – darauf will der Leitfaden hinweisen. Als praxistaugliches und hilfreiches Instrument im Umgang mit strafrechtlich relevanter Gewalt gegen Bewohnerinnen und Bewohner von Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen liefert er die Grundlage für die nötige Auseinandersetzung mit diesem wichtigen, aber vielfach immer noch tabuisierten Thema. Landesrätin Wiesflecker: "Es kommt darauf an, dass Gewalt bereits möglichst früh als solche erkannt und benannt wird. Der neue Leitfaden ist ein wichtiger Schritt, um das Thema professionell anzugehen."

Die Vorbeugung von Gewalt in Institutionen erfordere sachliche Information, um dadurch Sicherheit bei Entscheidungen zu fördern. Dabei dürfe auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass pauschalisiert über Betreuende geurteilt wird, erklärt Wiesflecker: "Es geht nicht um Vorwürfe und Schuldzuweisungen, sondern darum, sich aktiv und bewusst mit einem tabuisierten und schambehafteten Thema auseinander zu setzen. All diese Überlegungen basieren auf der Wertschätzung für die tagtäglich erbrachten Leistungen in Institutionen sowie der Anerkennung der oftmals schweren und kräfteraubenden Arbeit."

Der nun vorliegende Leitfaden ist der Anfang in der Auseinandersetzung mit diesem Thema. Gewalt richtet sich nicht nur gegen Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen, sondern auch in die andere Richtung gegen das Personal oder Angehörige. Das soll dann in einem nächsten Schritt beleuchtet und aufgearbeitet werden.

Den Autorinnen und dem Autor des Leitfadens "Umgang mit Gewalt an pflegebedürftigen Menschen" sagt Landesrätin Wiesflecker ein großes Dankeschön. Die Broschüre wurde bei der Landesverbandstagung Heim- und Pflegeleitungen Vorarlbergs vorgestellt und wird nun in der Praxis angewendet.