Presseaussendung · 28.09.2018 Rellswerk der Vorarlberger Illwerke AG eröffnet Landeshauptmann Markus Wallner sprach von einem weiteren Baustein am Weg zum Vorarlberger Energieautonomie-Ziel 2050

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Freitag, 28.09.2018, 15:30 Uhr
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Vandans (illwerke vkw) – Im Rahmen einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier hat Landeshauptmann Markus Wallner gemeinsam mit dem Vorstand von illwerke vkw, Helmut Mennel und Christof Germann, das Rellswerk offiziell in Betrieb genommen. Das neu gebaute Pumpspeicherkraftwerk erhöht den Zufluss zum Lünersee um rund 17 Millionen m³ pro Jahr – ein weiterer Beitrag zur Energieautonomie 2050.

   Auf 1.460 Metern Seehöhe errichtete die Vorarlberger Illwerke AG im Rellstal im Gemeindegebiet von Vandans (Montafon) das Pumpspeicherkraftwerk „Rellswerk“. Mit einer Gesamtpumpleistung von maximal 15 Megawatt und einer maximalen Turbinenleistung von 12 Megawatt bildet das Kraftwerk die ideale Ergänzung zum bestehenden Lünerseewerk.

Wasserkraft als Gebot der Stunde
    Als "weiteren Baustein am Weg zum Vorarlberger Energieautonomie-Ziel 2050" bezeichnete Landeshauptmann Markus Wallner in seiner Eröffnungsansprache das erfolgreich realisierte Kraftwerkprojekt. Dabei unterstrich er einmal mehr auch den hohen Stellenwert der Wasserkraft in und für Vorarlberg. In dem Zusammenhang erinnerte Wallner an den im März 2011 einstimmig im Landtag gefassten Beschluss zum weiteren Ausbau der Wasserkraft in Vorarlberg: "Die Wasserkraft unter ökologisch verträglichen Bedingungen zu nutzen, um damit Vorarlbergs Energieversorgung zu sichern, ist ein Gebot der Stunde. Zudem ist es ein effizienter Weg, um den Ausstieg aus der Atomenergie voranzutreiben und energiepolitisch eigenständig zu bleiben". Daneben wies der Landeshauptmann auf die hohe Versorgungssicherheit hin, die für Bevölkerung und Wirtschaft von höchster Bedeutung ist. Das neue Rellswerk werde zu einer weiteren Absicherung beitragen, sagte Wallner. Den Projektbeteiligten dankte der Landeshauptmann abschließend für die geleistete Arbeit.

   Christof Germann, Mitglied des Vorstands von illwerke vkw, bezifferte das Investitionsvolumen auf rund 38 Millionen Euro. Laut Germann entstand das Kraftwerk zu einem Zeitpunkt, als die Situation am Markt besonders angespannt war und andere Energieunternehmen sich mit Investitionen weitgehend zurückhielten. Dies erwies sich für illwerke vkw als Glücksfall, denn aufgrund der geringen Nachfrage konnte zu attraktiven Konditionen gebaut werden.

Pumspeicherung mit hohem Wirkungsgrad
    Seit der ersten Erprobung ist die Pumpspeicherung die einzige Möglichkeit, große Mengen an Strom zu speichern und mit einem hohen Wirkungsgrad von über 80 Prozent wieder einzuspeisen. Bereits seit den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts verfolgten die Illwerke die Projektidee, die nun in einer Bauzeit von insgesamt knapp vier Jahren umgesetzt wurde. Im Bereich der Rellskapelle im Gemeindegebiet von Vandans im Montafon wurde der obere Rellsbach gefasst, um ihn im bestehenden Lünerseewerk nutzen zu können. Dazu wird das gefasste Wasser über eine Druckrohrleitung in den Taldüker der Triebwasserführung Lünersee – Latschau im Saloniental und weiter in den Lünersee gepumpt. Auf diese Weise kann die Gefällstufe des Rellsbachs von der Rellskapelle bis auf Höhe Latschau zusätzlich zu den bestehenden Anlagen genutzt werden. Zusätzlich kann das Rellswerk im Turbinenbetrieb betrieben werden und auf diese Weise zur Wälzpumpspeicherung eingesetzt werden.

Wertvolle Ergänzung des Kraftwerksparks
    "Das Rellswerk erhöht den Zufluss zum Lünersee um rund 17 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Durch die Nutzung des Wassers ab der Rellskapelle auf 1.450 Meter Seehöhe anstatt ab der bestehenden Rellsbachfassung auf 1.000 Meter Seehöhe wird zusätzlich Primärenergie von rund 18 Gigawattstunden pro Jahr gewonnen. Bereits unsere Vorgänger haben sich in Bezug auf dieses Projekt Gedanken dazu gemacht, wie ein solches Projekt durch die Nutzung vorhandener Ressouren möglichst nachhaltig umgesetzt werden kann. Nun war die Zeit gekommen, diese Planungen zu verfeinern, abzuschließen und in die Tat umzusetzen. Wir sind stolz auf eine wertvolle Ergänzung unseres Kraftwerksparks", so Helmut Mennel, Mitglied des Vorstands von illwerke vkw. Mit der Inbetriebnahme des Rellswerks erhöht sich die Erzeugung von hochwertiger Spitzen- und Regelenergie im Lünerseewerk in der Größenordnung von etwa 40 Gigawattstunden pro Jahr.

Harmonische Eingliederung in die Landschaft
    Zur Erzielung eines optimalen Pump- und Turbinenbetriebs wurde im Bereich unterhalb der Rellskapelle ein Ausgleichsbecken mit einem Nutzvolumen von rund 44.000 m³ errichtet. Die Ausformung des Beckens sowie die Gestaltung der Uferbereiche erfolgten in naturnaher Weise und fügen sich harmonisch in die alpine Landschaft ein. Das Krafthaus Rells ist als vollkommen unterirdisches Bauwerk mit vier Tiefgeschossen und einem fast zur Gänze mit Erdreich überdeckten Erdgeschoss konzipiert. Lediglich zwei oberirdisch sichtbare Elemente treten mit der Umgebung in Verbindung: Einerseits das Portalbauwerk mit dem Zugangstor und andererseits eine als Landmark gesetzte Säule. Beide architektonischen Elemente nehmen verschiedenste funktionale und technische Aufgaben wahr. Die Anbindung an die Triebwasserführung des Lünerseewerks beim Taldüker Salonien erfolgte über eine 2,3 Kilometer lange Druckrohrleitung mit einem Durchmesser von zirka einem Meter.

Entstehung des Kraftwerks
    Am 10. Juli 2012 fiel mit den Vorarbeiten an der so genannten Sperrkammer im hinteren Saloniental der Startschuss für den Bau des neuen Kraftwerks. Der offizielle Baustart mit der Spatenstichfeier erfolgte schließlich im Juli 2014.

Factbox Rellswerk
Nennleistung der Maschinensätze im Turbinenbetrieb: 12 MW
Nennleistung der Maschinensätze im Pumpbetrieb: 15 MW
Nutzinhalt des Beckens Rells bis Stauziel: 44.000 m³
Trassenlänge der Druckrohrleitung: ca. 2,3 km
max. Ausbaudurchfluss der Pumpturbine QA: ca. 2,6 m³/s
Min/Max Rohfallhöhe: 442m / 522m
 

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