Presseaussendung · 25.06.2018 Bestmögliche Unterstützung bei psychischen Auffälligkeiten pro mente erweitert ambulante sozialpsychiatrische Angebote für Kinder und Jugendliche

Veröffentlichung
Montag, 25.06.2018, 12:48 Uhr
Themen
Gesundheit/Jugend/Psychiatrie/Bernhard
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Chronische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere verbunden mit Auffälligkeiten und Schwierigkeiten im psychosozialen Bereich, haben sich im letzten Jahrzehnt gehäuft. Im Vorarlberger Psychiatriekonzept 2015 – 2025 wurde dieser Entwicklung Rechnung getragen. Die pro mente Vorarlberg GmbH erweitert ihr ambulantes Angebot für Kinder und Jugendliche.

"Wir wollen eine bestmögliche Versorgung, die alle zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal nutzt, um den Betroffenen die passende Hilfe zu bieten", betonte Gesundheitslandesrat Christian Bernhard bei der Vorstellung dieses Angebotes am Montag, 25. Juni, im Landhaus. Dafür werden auch zusätzliche Mittel aus der öffentlichen Hand aufgebracht. Der Beitrag aus dem Vorarlberger Sozialfonds wird von 1,7 auf 2,5 Millionen Euro erhöht.

Wie bisher können Eltern mit ihren Kindern die Erstberatungsstellen des ifs oder den aks (nach ärztlicher Abklärung) aufsuchen, wenn es Auffälligkeiten gibt. Sehr häufig kann schon da rasch eine Lösung gefunden werden. Zeigt die Erstabklärung aber, dass eine schwerere Beeinträchtigung vorliegt, wo die bestehenden Angebote an ihre Grenzen stoßen, dann wird künftig eine Betreuung und Behandlung bei pro mente Vorarlberg eingeleitet. Dieses sozialpsychiatrische Angebot bei pro mente richtet sich an Schulkinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren mit einem hohen Risiko einer überdauernden psychischen Störung. Der Zugang erfolgt ausschließlich durch eine Zuweisung der Fachärztinnen/-ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder aufgrund einer Abklärung durch aks und ifs.

Jugendlichen (ab 14 Jahre) bietet pro mente einen verbesserten niederschwelligen Zugang durch leichtere Erreichbarkeit und erweiterte Öffnungszeiten. Dieser Ausbau erfolgt stufenweise. An der Beratungsstelle Unterland in Dornbirn startete das erweiterte Angebot im Mai, für das Oberland in Nenzing kann es voraussichtlich Anfang 2019 etabliert werden.

Ziel ist es, die Beratungsstellen der ambulanten Kinder- und Jugendsozialpsychiatrie künftig sowohl fachlich wie räumlich zusammenzuführen. Facharzt Wolfram Metzger sieht eine entscheidende Verbesserung darin, dass es "keinen Spießrutenlauf mehr zwischen verschiedenen Institutionen gibt, sondern eine durchgängige Betreuung". Die Erstberatung endet erst, wenn eine weiterführende Anbindung verbindlich organisiert wurde oder die Intervention erfolgreich abgeschlossen werden kann.

Ein weiterer wichtiger Baustein der Angebotserweiterung ist die Fachberatung, die sich an Systempartner richtet, die Unterstützung und Kompetenzerweiterung in ihrer Arbeit mit psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen benötigen. Dies kann sich an den Belangen des Einzelfalls oder der betreuenden Fachkräfte ausrichten, erläuterte pro mente-Bereichsleiter Martin Schumacher.

Für den Psychiatriekoordinator des Landes, Joachim Hagleitner, ist wichtig, dass bei psychisch auffälligen Kindern und Jugendlichen nach Schweregrad der Beeinträchtigung differenziert wird. Denn nicht jede Auffälligkeit erfordert eine Therapie. "Wesentlich ist daher, dass es eine Abklärung gibt und dass die Betroffenen keine Scheu zeigen, die entsprechenden Angebote in Anspruch zu nehmen", so Hagleitner.

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