Presseaussendung · 25.02.2018 Praxistest in Sachen Klimaschutz im Alltag LR Schwärzler und LR Rauch: Land unterstützt Projekt "Klimaverträglich leben im ländlichen Raum

Veröffentlichung
Sonntag, 25.02.2018, 09:30 Uhr
Themen
Energie/Energiesparen/Wirtschaft/Schwärzler/Rauch
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Das Land Vorarlberg beteiligt sich finanziell am Projekt "Klimaverträglich leben im ländlichen Raum" der Energieregion Vorderwald. Dabei werden gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeiten einer Reduktion der Treibhausgase in ländlichen Gebieten untersucht. Für die Landesräte Erich Schwärzler und Johannes Rauch ist diese Fragestellung umweltpolitisch und für die Energieautonomie von enormer Bedeutung.

Um die Ziele des Pariser Übereinkommens zum Klimaschutz zu erreichen, ist langfristig eine Senkung der CO2-Emissionen um rund 75 Prozent nötig. Demgemäß gilt das Leben im ländlichen Raum in Vorarlberg als "klimaverträglich", wenn es mit einem CO2-Ausstoß von maximal zwei Tonnen pro Jahr auskommt. Um das zu schaffen, stehen abseits der Ballungszentren gelegene Kleingemeinden und Dörfer etwa in Sachen Mobilität – wegen weiterer Schul-, Arbeits- und Einkaufswege – vor großen Herausforderungen.

Im Rahmen des Projekts "Klimaverträglich leben im ländlichen Raum" wird vier Wochen lang Aktionsforschung in 20 Haushalten der Region Vorderwald betrieben. Die teilnehmenden Haushalte werden einer Gesamtbetrachtung ihres CO2 Ausstoßes unterzogen. Anhand einer in Vorarlberg entwickelten Methodik wird täglich bilanziert ("Ein guter Tag hat 100 Punkte"). Dabei werden die Haushalte mit individuellen Beratungen und Tipps von Energie- und Mobilitätsexperten begleitet. Erfolge werden belohnt. "Aus diesen Praxistests erwarten wir uns alltagstaugliche Empfehlungen für eine zukunftsfähige Entwicklung des ländlichen Raums im Einklang mit den Klimaschutzzielen", erläutert Landesrat Schwärzler.

"Als eine der wohlhabendsten Regionen der Welt, haben wir die Verantwortung und die Pflicht aufzuzeigen, dass auch im Rahmen ökologischer Grenzen ein hoher Lebensstandard möglich ist", ergänzt Umweltlandesrat Rauch.

"Wir probieren im Vorderwald in der Praxis aus, was Wissenschaftler und internationale Konferenzen fordern", bringt es Bürgermeister Guido Flatz aus Doren als Obmann der Regio auf den Punkt. Das Projekt läuft in den Jahren 2018 und 2019. Es wird aus Mitteln des Klimafonds der Bundesregierung sowie von der Vorarlberger Landesregierung und den Gemeinden der Energieregion Vorderwald finanziell unterstützt.

Erfolgreiche Energieregion Vorderwald

Die acht Vorderwälder Gemeinden Doren, Hittisau, Krumbach, Langenegg, Lingenau, Riefensberg, Sibratsgfäll und Sulzberg haben sich 2009 in Zusammenarbeit mit dem Energieinstitut Vorarlberg zur Energieregion Vorderwald zusammengeschlossen, um gemeinsam ihre energiepolitische Zukunft zu gestalten. Ziel ist es, eine enkeltaugliche und zukunftsfähige Region für ein gutes Leben zu erhalten. Eine weitgehende Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern ist ein wesentlicher Bestandteil dafür.

Die bisherigen Erfolge der Energieregion können sich sehen lassen:

*   Die Raumwärme stammt zu über 80 Prozent aus erneuerbaren regional verfügbaren Energieträgern (vor allem aus Biomasse).

*   2011 wurden 1.700 Leuchtmittel in der Region durch energieeffiziente ausgetauscht und von den Gemeinden gefördert.

*   2014 und aufgrund der großen Nachfrage auch 2016/17 wurden insgesamt über 300 thermische Solaranlagen überprüft mit einem jährlichen Energiesparpotenzial von rund 300.000 kWh bzw. 30.000 Liter Heizöl.

*   Im Zuge der Photovoltaik-Aktion 2013 sind über 65 neue PV Anlagen in der Region entstanden.

*   Die Gemeinden nehmen eine Vorbildfunktion in Bezug auf energieeffiziente Bauweise und Ressourceneffizienz ein.

Mehr dazu siehe auf www.energieregion-vorderwald.at bzw. auf https://www.eingutertag.org/de/id-100-punkte.html  

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