Presseaussendung · 17.06.2016 Das Weiterleben möglich machen … LR Bernhard: Vorarlberg in der Suizidprävention federführend

Veröffentlichung
Freitag, 17.06.2016, 14:49 Uhr
Themen
Gesundheit/Suizidprävention/Bernhard
Redaktion
Gerhard Wirth

Frastanz (VLK) – Die Suizidrate in Vorarlberg ist im österreichischen Vergleich weit unter dem Durchschnitt. Mit einem von der SUPRO – Werkstatt für Suchtprophylaxe entwickelten Maßnahmenpaket, das sich an Vorbildern wie Australien und Irland orientiert, werden die Bemühungen in der Suizidprävention nun nochmals deutlich verstärkt. Damit ist Vorarlberg in der Suizidprävention bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen international bei den Besten, betonten Landesrat Christian Bernhard und die Projektverantwortlichen bei der Vorstellung am Freitag, 17. Juni, im Krankenhaus Maria Ebene.

Seit den 1980er Jahren ist ein deutlicher Rückgang der Suizidhäufigkeit zu beobachten. Die Suizidrate (Zahl der Suizide pro 100.000 Einwohner) in Österreich lag 2014 bei knapp über 15, in Vorarlberg mit 12 deutlich darunter. Allgemein kann gesagt werden: Die Suizidrate steigt in Österreich mit dem Alter an. Allerdings sind bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Suizidversuche sehr viel häufiger als in höherem Alter.

   Dennoch: Die Statistik besteht aus Zahlen, aber dahinter stehen Menschen. Deshalb ist jeder einzelne Suizidfall einer zuviel, so Landesrat Bernhard: "Wer Suizid begeht, will nicht sterben, sondern kann nicht weiterleben." Deshalb gehe es darum, gefährdeten Menschen durch Aufmerksamkeit und Hilfe Mut zu machen und ihnen so die Möglichkeit zu geben, weiterzuleben.

   Das unterstrich auch Primar Robert Strohal, der als Vater selbst von einem Suizidfall betroffen ist und sich intensiv für die Präventionsarbeit engagiert. Er begrüßt die nun gesetzten Maßnahmen in Vorarlberg, um – insbesondere bei jungen Menschen – Suizidfälle möglichst zu verhindern.

   Dieses Maßnahmenbündel besteht im Wesentlichen aus vier Elementen, erläuterte SUPRO-Leiter Andreas Prenn. 

- Ein  Flyer für Jugendliche und junge Erwachsenen mit Informationen und Tipps zur Thematik und Kontaktdaten von Anlaufstellen
   - Die österreichweite Tagung "Suizidprävention bei Kindern und Jugendlichen – von der Theorie zur Praxis" am 23./24. September in der Kulturbühne AmBach in Götzis
   - Ein Fortbildungskonzept für das Thema "Suizidprävention in Schulen". Dabei geht es um präventive Möglichkeiten, aber auch darum richtig zu reagieren wenn es zu suizidalen Ereignissen im Schulumfeld kommt
   - Die Internetplattform www.bittelebe.at, die Freunde, Bezugspersonen und Eltern von suizidalen/gefährdeten Jugendlichen dabei unterstützt, mögliche Signale zu erkennen, ihnen Gesprächs- und Verhaltenstipps bietet und Anlaufstellen in Vorarlberg auflistet.

   Dass die jungen Menschen mit diesen Maßnahmen erreicht werden können, davon zeigten sich die Autoren des jährlichen Suizidberichtes, Primar Reinhard Haller und Primar Albert Lingg, überzeugt. Kinder beschäftigen sich mit diesem Thema und Suizidfantasien sind weit verbreitet, so Haller. Deshalb gelte es einen gezielten Kontrapunkt zu den Suizidforen im Internet zu setzen und auch anderen neuen Gefahren, z.B. dem Suizidterrorismus, zu begegnen.

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