Presseaussendung · 15.03.2016 Forstförderungen sind Versicherungsprämien für intakte Siedlungsräume 43,4 Millionen Euro in zehn Jahren für Schutzwalderhaltung und nachhaltige Waldbewirtschaftung in Vorarlberg

Veröffentlichung
Dienstag, 15.03.2016, 13:02 Uhr
Themen
Agrar/Wald/Schwärzler
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Den bevorstehenden Wechsel an der Spitze der Forstabteilung des Landes nahm Landesrat Erich Schwärzler im Pressefoyer am Dienstag, 15. März, zum Anlass für eine Bestandsaufnahme aus forstwirtschaftlicher Sicht. Allein in den letzten zehn Jahren wurden für die Erhaltung und nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes in Vorarlberg in Summe 43,4 Millionen Euro investiert.

Diese Mittel dienen insbesondere der Schutzwalderhaltung sowie der Erhöhung der Biodiversität zur Anpassung an den Klimawandel, erklärte Landesrat Schwärzler: "Es geht uns dabei vor allem um eine rechtzeitige Vorbeugung gegen Waldschäden. Unsere Forstförderungen sind als Versicherungsprämien für intakte Siedlungsgebiete insbesondere im ländlichen Raum und in den Bergen zu sehen." Das Geld für die Schutzwaldpflege sei bestens investiert, weil mit überschaubaren Fördermitteln unüberschaubare Folgekosten vermieden werden können, so Schwärzler.

Der künftige Vorstand der Forstabteilung, Andreas Amann, veranschaulichte das anhand einer im Rechnungshofbericht 2015 über die Schutz- und Bannwälder in Salzburg, Tirol und Vorarlberg dargelegten Berechnung. Diese ergibt eine Kostenrelation von 1:15:146 zwischen Schutzwalderhaltung, Schutzwaldsanierung und technischen Verbauungen. Das heißt, dass der Einsatz von 1.000 Euro für die Erhaltung des Schutzwaldes 146.000 Euro ersetzt, die für technische Maßnahmen notwendig sind, wenn der Schutzwald seine Funktion nicht mehr erfüllen kann.

Ein großer Teil der Forstförderungen – im Schnitt rund zwei Millionen Euro jährlich – wird aus dem Vorarlberger Waldfonds beigesteuert. Diese nach wie vor österreichweit einzigartige Förderschiene bietet den Waldbesitzern eine faire Abgeltung und zugleich einen Anreiz, weil eine auf Vitalität, Stabilität, Kontinuität und Biodiversität ausgerichtete Waldpflege nach dem Prinzip "Vorbeugen statt sanieren" aufwändiger ist als eine rein ertragsorientierte Waldbewirtschaftung, erläuterte Landesrat Schwärzler. Ziel sei es daher, mit den Förderungen aus dem Waldfonds vor allem auch Kleinwaldbesitzer verhältnismäßig unbürokratisch anzusprechen und der besonderen Bedeutung der Schutzwirkung des Waldes gerecht zu werden.

Der Großteil der Vorarlberger Waldfläche verteilt sich auf fast 6.000 Privatbesitzer. Im Süden des Landes spielen Agrargemeinschaften und Gemeindewälder eine wichtige Rolle, im Norden dagegen herrschen bedingt durch viele Erbteilungen oft Klein- und Kleinstwaldparzellen vor. Rund 62 Prozent des Waldes sind überwiegend Nadelholz, 27 Prozent mehrheitlich Laubbäume und elf Prozent Strauchflächen. Zur Borkenkäfersituation verwies der scheidende Landesforstdirektor Siegfried Tschann auf das in der Forststrategie des Landes festgehaltene Ziel, unter 25.000 Festmeter befallenem Holz pro Jahr zu bleiben. Das sei seit 2008 gelungen, so Tschann.

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