Presseaussendung · 11.11.2015 Klimaschutz-Ziele: Österreich hat dringenden Nachholbedarf LR Rauch: Länder empfehlen Verankerung der 2030-Ziele im Klimaschutzgesetz

Veröffentlichung
Mittwoch, 11.11.2015, 14:20 Uhr
Themen
Umwelt/Klimaschutz/Rauch
Redaktion
Gerhard Wirth

Wien (VLK) – Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Paris trafen sich am Mittwoch, 11. November 2015, die Klimaschutzreferenten der österreichischen Länder zu einer ersten gemeinsamen Konferenz in Wien. Dabei wurde die einstimmige Empfehlung an Bundesminister Andrä Rupprechter beschlossen, die 2030-Ziele im Klimaschutzgesetz zu verankern. Dazu gehört eine gemeinsame, aufeinander abgestimmte Klima-, Energie- und Verkehrsstrategie des Bundes und der Länder.

"Ich freue mich, dass die Länder gemeinsam einen Fahrplan für einen ambitionierten Beitrag Österreichs auf den Weg bringen wollen. Eile tut not. Österreich zählt derzeit im EU-Vergleich zu den Klimaschutz-Schlusslichtern", erläutert Vorarlbergs Klimaschutzlandesrat Johannes Rauch.

   Zu den 2030-Zielen gehört  eine Treibhausgasemissionsreduktion um mindestens 40 Prozent bis 2030. Ein umfassender Maßnahmenplan von Bund und Ländern soll alle klimarelevanten Sektoren (Verkehr, Gebäude, Industrie und Energie, Landwirtschaft, Finanzen, Wissenschaft, Abfallwirtschaft) umfassen. "Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssen auch die anderen Ressorts mit ins Boot geholt werden. Es geht uns alle an", betont Landesrat Rauch.  So müssen zum Beispiel ausreichende Mittel zur Klimaschutzfinanzierung aus Österreich gewährleistet sein. "25 Millionen Dollar für vier Jahre sind zu wenig. Ein fairer Beitrag Österreichs muss mit ca. 100 Millionen jährlich beziffert werden."

   Die Konferenz richtete an Bundesminister Rupprechter die dringende Bitte, die Ökolologisierung des Steuersystems auf Bundesebene vehement einzufordern und voranzutreiben. "Ein Punkt könnte ein Überdenken der längst nicht mehr zeitgemäßen Begünstigung von Dieseltreibstoff sein", merkt Landesrat Rauch an.

   Der Klimawandel, dessen Auswirkungen in den Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens stark zu spüren sind (Wassermangel), werde die Flüchtlingssituation in Europa voraussichtlich weiter verschärfen. Zwar lassen sich einzelne Flüchtlingsbewegungen kaum direkt auf Umweltfaktoren zurückführen, zumal Wirtschaftskrisen oder Kriege im Zweifel eine größere Rolle spielen. Doch der Klimawandel werde die Wahrscheinlichkeit für Dürren, Hitzewellen oder Starkregen in manchen Regionen deutlich erhöhen, wodurch Konflikte verursacht werden und ein Migrationsdruck, der die Menschen in die Flucht nach Europa treibt. "Europa wird diese Entwicklung nicht mit kurzsichtigem Denken lösen. Ohne ein stabiles Klima wird es keine Demokratie, keine Entwicklung und keine Menschenrechte in den vom Klimawandel stark betroffenen Regionen der Erde geben", sagt Johannes Rauch.

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