Presseaussendung · 15.10.2015 Gemeinsam sensible Lebensräume der Pflanzen- und Tierwelt schützen Vorarlbergs Wiesenmeister 2015 ausgezeichnet

Veröffentlichung
Donnerstag, 15.10.2015, 16:32 Uhr
Themen
Umwelt/Wiesenmeisterschaft/Rauch/Schwärzler
Redaktion
Gerhard Wirth

Thüringerberg (VLK) – Umweltlandesrat Johannes Rauch und Agrarlandesrat Erich Schwärzler nahmen am Mittwoch, 15. Oktober 2015, in Thüringerberg die Siegerehrung der Vorarlberger Wiesenmeisterschaft 2015 vor. Insgesamt 24 bäuerliche Betriebe wurden im Rahmen des Bewerbs für vorbildliche ökologische Leistungen auf ihren Wiesen und Alpen ausgezeichnet.

"Vom Ufer des Bodensees bis zum Gipfel des Piz Buin – wer hinaus geht an die Natur, kann spüren, wie kostbar und artenreich unsere Natur und unsere Umwelt in Vorarlberg sind", sagte Landesrat Rauch. Die enorme Landschaftsvielfalt sei jedoch bedroht durch Klimawandel, Verschmutzung oder durch intensive Nutzung. Dass die Vorarlberger Kulturlandschaft erhalten werden kann, sei den Bäuerinnen und Bauern zu danken, die sich mit großem Aufwand darum kümmern, dass attraktive Freizeit- und Erholungsräume in der Natur bewahrt und sensible Lebensräume der Pflanzen- und Tierwelt geschützt werden. "Mit der Wiesenmeisterschaft möchten wir dieses Bemühen ehren und belohnen. Ich freue mich über die zahlreichen hervorragenden und schönen Einreichungen", so Rauch.

   Die Vorarlberger Wiesenmeisterschaft wurde im Jahr 2002 über Initiative von Professor Georg Grabherr europaweit als erste Wiesenmeisterschaft begründet. Seither veranstaltet das Land Vorarlberg die Wiesenmeisterschaft in Kooperation mit dem Vorarlberger Naturschutzrat, dem Vorarlberger Alpwirtschaftsverein und der Initiative Grünes Vorarlberg.

Kurzbeschreibung Siegerwiesen und Alpbetriebe 2015

Alppreis der Vorarlberger Wiesenmeisterschaft – Hauptpreis

Alpinteressentschaft Tilisuna – Tschagguns: Die höchstgelegene Sennalpe Vorarlbergs beeindruckt durch ihre mustergültige Weideführung. Auf knapp 2.000 Meter Seehöhe wird hier unter anderem der preisgekrönte Montafoner Sura Kees hergestellt.

Veronika und Vinzenz Steurer – Alpe Streichbrunnen – Hittisau: Mit großem Arbeitseinsatz und viel Idealismus wird hier eine Vielfalt an Lebensräumen auf vergleichsweise kleiner Alpfläche standortangepasst genutzt und gepflegt.

Preis für besondere Leistung in der Weidepflege

Agrargemeinschaft Alpe Brüggele – Zalim – Brand : Die vorbildlich gepflegten Weideflächen mit attraktiven Lärchenweiden im malerischen Zalimtal im Rätikon beherbergen botanische Raritäten.

Alpgenossenschaft Frastanz Alpe Gavadura – Bazora – Frastanz: Gemeinschaftliche Weidepflege hält den lästigen Adlerfarn in Schach und erhält auf diese Weise eine reizvolle Kulturlandschaft.

Kategorie Gesamtbetrieb

Ganahl Bernhard – Bartholomäberg: Produktive Futterwiesen in Hofnähe, bunte Magerwiesen und artenreiche Maisäßwiesen entsprechen den Prinzipien des abgestuften Wiesenbaus.

Jäger Helene & Peter – Andelsbuch: Neben stabilen Futterwiesen wird eine ökologisch besonders wertvolle Streuwiese mit seltenen Pflanzen erst im Herbst gemäht.

Märk Anton – Hohenems: Glatthaferwiesen, schöne Streuobstbestände und eine artenreiche Magerwiese zeichnen diesen Biobetrieb aus.

Mathis Karl – Göfis: Die Kombination aus Weide- und Wiesennutzung sorgt mit Magerwiesen und Streuwiesen für eine große Vielfalt.

Netzer Hans – Silbertal: Standortangepasst genutzte Fettwiesen und bunte Maisäßwiesen sind die Grundlage der traditionellen Berglandwirtschaft.

Österle Günther – Langen bei Bregenz: Die Bewirtschaftung folgt den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft und schafft ein Mosaik unterschiedlicher Wiesenbestände.

Schneller Irene und Willi – Bludenz: Ertragreiche Futterwiesen, gepflegte Streuobst¬wiesen und artenreiche Magerwiesen zeichnen diesen Biobetrieb aus.

Kategorie Einzelfläche

Bilgeri Christian – Hittisau, Streuwiese "Loise Mösle": Herbstliche Streuemahd erhält vielfältige Pflanzengemeinschaften mit zahlreichen Orchideen.

Burtscher Jürgen – Ludesch, Magerwiese "Gottliebs Maisäß": Die Mahd dieser steilen Wiese am Ludescherberg ist wertvoll für die attraktive Kulturlandschaft.

Gaßner Auguste & Bruno – Frastanz, Streuwiese "Sponda": Bedrohte Pflanzen wie Glanzstendel und Sumpfgladiole finden auf der nassen Fläche Lebensraum.

Hochenhofer Colette – Raggal, Magerwiese "Ludescher Mahd": Die Vielfalt an Pflanzengemeinschaften bietet zahlreichen seltenen Pflanzenarten Lebensraum.

Kathan Egon – Fraxern, Magerwiese "Mutaboden": Mit ihrem Blütenreichtum ist diese Wiese wertvoll für Insekten, beispielsweise Bienen.

Keckeis Walter – Laterns, Magerwiese "Schwende Mahd": Landschaftsbild und auch die Tierwelt profitieren von der Blumenvielfalt auf der Schwende.

Loretz Hermann – Dalaas, Magerwiese "Bargrand": Felsblöcke und Strauchgruppen erschweren die Mahd dieser ausgesprochen vielfältigen Magerwiese.

Meyer David – Brand, Magerwiese "I’dr Wies-Schedler": Artenvielfalt und Blütenpracht sind wertvolle Beiträge zur Attraktivität der Kulturlandschaft.

Muxel Adelinde & Erwin – Au, Streuwiese "Wicka": Bodennässe macht die Bewirtschaftung dieser orchideenreichen Streuwiese zur Herausforderung.

Nigsch Maria Theresia – Fontanella, Magerwiese "Ladritsch": Aufgrund der extremen Steilheit erfordert die Bewirtschaftung dieser bunten Wiese einen großen Einsatz.

Pfefferkorn Maria-Anna – Bludesch, Glatthaferwiese "Quadres": Diese mäßig intensiv genutzte Wiese ist ein schönes Beispiel für eine einst weiter verbreitete Wiesenkultur.

Salzgeber Ernst – Koblach, Glatthaferwiese "Wiese Metauer": Die artenreiche Glatthaferwiese im Rheintal ist ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Walch Doris & Andreas – Bludenz, Magerwiese "Gasünd": Heute wird der steile Hang wieder gemäht und entwickelt sich daher zu einer artenreichen Magerwiese.

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