Presseaussendung · 19.06.2015
Zusätzliche Hochwasserabflusspegel am Alpenrhein
Landtagspräsident Sonderegger bei IRKA-Treffen in Chur

Veröffentlichung
Freitag, 19.06.2015, 12:03 Uhr
Themen
Wasser/Alpenrhein/Sonderegger
Redaktion
Mathias Bertsch

Chur (VLK) – Die Internationale Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) hat in ihrer Sitzung vom 18. Juni 2015 beschlossen, dass ein Konzept zur Installation zusätzlicher Hochwasserabflusspegel am Alpenrhein in Angriff zu nehmen ist, damit im Hochwasserfall künftig noch bessere Abflussdaten zur Verfügung stehen. Landtagspräsident Harald Sonderegger, der als Vertreter des Landes an dem Treffen teilgenommen hat, begrüßt diese Entwicklung.

Zudem hat die IRKA in der Sitzung die laufenden Arbeiten für die Untersuchung der Gewässerlebewesen und Algen im Alpenrhein zur Kenntnis genommen. Im für das Jahr 2016 beschlossenen Budget sind auch wieder Finanzmittel für die Durchführung der Schulexkursionen vorgesehen. Im Jahr 2014 nahmen insgesamt 1.120 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Alpenrheintal an diesen Exkursionen teil. Schließlich hat sich die IRKA von der Internationalen Rheinregulierung (IRR) aus erster Hand über den aktuellen Stand und das beabsichtigte weitere Vorgehen im Hochwasserschutzprojekt "Rhesi" informieren lassen.

Zusätzliche Hochwasserabflusspegel

   In den letzten Jahren musste mehrfach festgestellt werden, dass einzelne Hochwasserabflusspegel am Alpenrhein bei konkreten Hochwasserereignissen ausgefallen sind und durch Beobachtungen der Einsatzkräfte behelfsweise ersetzt werden mussten. Die Regierungskommission erachtet deshalb die Ausarbeitung eines Konzepts zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) zur Installation zusätzlicher Hochwasserabflusspegel am Alpenrhein als erforderlich. Damit sollen künftig bei außerordentlichen Hochwasserereignissen am Alpenrhein noch bessere Abflussinformationen für die Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.

Benthosuntersuchung am Alpenrhein

   Das aus dem Jahr 2007 stammende Konzept "Monitoring Alpenrhein – Teilbereich Gewässerökologie" sieht vor, dass abwechselnd alle drei Jahre ein Basismonitoring über den Fischbestand und das Benthos im Alpenrhein durchgeführt wird. Benthos ist die Gesamtheit aller in der Bodenzone eines Gewässers vorkommenden Lebewesen (Wirbellose und Algenaufwuchs). Nach der im Jahr 2013 abgeschlossenen Bestandsaufnahme der Fischbesiedelung im Alpenrhein hat die Regierungs-kommission im November 2014 das Projekt "Basismonitoring 2015 Benthosbesiedlung" freigegeben. Diese zweite Untersuchung der Gewässerlebewesen und Algen im Alpenrhein erfolgt unter Berücksichtigung der Erkenntnisse und Empfehlungen aus der Ersterhebung in den Jahren 2009/2010. Die Feldarbeiten wurden im Februar 2015 in Angriff genommen und dauern bis im Spätherbst 2015 an. Die Resultate werden in der zweiten Hälfte 2016 erwartet.

Schüler lernen am Alpenrhein

   Seit über zehn Jahren bietet die IRKA ein Exkursionsprogramm für Schulen an. Von Mastrils bis zur Rheinmündung in den Bodensee können Schüler aus Vorarlberg, den Kantonen Graubünden, St. Gallen, aus Liechtenstein den Rhein entdecken. Den Kindern und Jugendlichen wird hautnah oder eben "wassernah" Fachwissen vermittelt. Sie können den Lebensraum Wasser erforschen und erfahren, wie es um die Zukunft des Alpenrheins steht. Detaillierte Informationen findet man unter www.alpenrhein.net.

Koordination mit dem Ausbauprojekt "Rhesi"

   Die erste große Ausbauetappe des Alpenrheins von der Illmündung bis zum Bodensee soll die im Entwicklungskonzept Alpenrhein ausgewiesenen Defizite beim Hochwasserschutz beheben. Dabei muss die Planung auf die gesamte Strecke des Alpenrheins abgestimmt werden. So werden insbesondere die Notentlastungen, das Geschiebe, die Bewirtschaftung der Speicherseen im Einzugsgebiet sowie die Freizeit- und Erholungsnutzung bestmöglich koordiniert. Als Sofortmaßnahmen sind Dammsanierungen zur Behebung lokaler Schwachstellen eingeleitet worden.

Internationale Regierungskommission Alpenrhein

   Die Mitglieder der IRKA treffen sich zweimal jährlich zu Kommissionssitzungen. Dabei wird über den Stand der laufenden Projekte berichtet. Ebenso werden anstehende aktuelle Themen erörtert sowie Beschlüsse zu neuen Projekten gefasst.

   Die Regierungen des Fürstentums Liechtenstein, des Landes Vorarlberg und der Kantone Graubünden und St. Gallen verfolgen im Rahmen der "Kooperationsvereinbarung Alpenrhein" seit Dezember 1998 als übergeordnetes Ziel, eine sichere und nachhaltige Entwicklung zum gemeinsamen Nutzen des Alpenrheingebiets zu fördern, insbesondere die Gewährleistung der Hochwassersicherheit, die sparsame und umweltverträgliche Nutzung von Raum und Ressourcen sowie die Erhaltung und Mehrung der Naturwerte am Alpenrhein.

   Mitglieder der IRKA sind Regierungsrat Willi Haag (Kanton St. Gallen, Vorsitz), Landeshauptmann Mag. Markus Wallner (Vorarlberg), Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer (Fürstentum Liechtenstein) und Regierungsrat Dr. Mario Cavigelli (Kanton Graubünden). Als Vertreter der Republik Österreich nimmt Dr. Heinz Stiefelmeyer und als Vertreter der Schweiz Hans Peter Willi (BAFU) an den jeweiligen IRKA-Sitzungen teil.

Hinweis an die Redaktionen:

   Weitere Informationen über die IRKA und ihre Aktivitäten sind auf der Homepage www.alpenrhein.net verfügbar. Für Auskünfte steht Ihnen der Vorsitzende der Regierungskommission, Regierungsrat Willi Haag, Vorsteher des Baudepartementes des Kantons St. Gallen, Tel. +41 58 229 30 00; Mail: willi.haag@sg.ch gerne zur Verfügung.

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