Presseaussendung · 23.04.2015 Lebendige Szene mit arrivierten Schreibenden und jungen Talenten Verleihung des Vorarlberger Literaturpreises durch Landesrat Bernhard erstmalig am Welttag des Buches

Veröffentlichung
Donnerstag, 23.04.2015, 17:30 Uhr
Themen
Kultur/Literaturpreis/Bernhard
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Am Donnerstag, 23. April 2015, dem heurigen "Welttag des Buches" überreichte Landesrat Christian Bernhard im Landhaus den mit 7.000 Euro dotierten Literaturpreis des Landes Vorarlberg an den in Feldkirch lebenden Autor, Korrektor und Musiker Christoph Linher. Die Autorin Carolyn Amann und der Autor Jürgen-Thomas Ernst erhielten Arbeitsstipendien in Höhe von je 1.500 Euro. Insgesamt 30 Autorinnen und Autoren haben Texte für den Literaturpreis des Landes eingereicht.

"Wir dürfen in Vorarlberg  von einer überaus lebendigen Literaturszene sprechen, die von den Erfolgen international beachteter Schreibender getragen ist und auf etliche junge Talente bauen kann", sagte Landesrat Bernhard. Die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Literatur sei im Lande schon seit langem auf vielfältige Weise verankert. "Literarische Angebote fehlen in den Programmen der heimischen Kulturveranstalter ebensowenig wie im Bereich der Erwachsenenbildung oder in der schreibenden Jugendszene", so Bernhard.

 Zum Gewinner des Hauptpreises:

    Christoph Linher (geboren 1983 in Bludenz) konnte sich in dem anonymisierten Juryverfahren mit der Erzählung "Farn" durchsetzen – ein ausgereifter Text, der durch die Kraft der Erzählkunst des Autors überzeugt, so das Urteil der Jury: "Mit einem ihm ganz eigenen Stil verwebt Christoph Linher die dicht angelegten Textebenen vielschichtig miteinander und vermag das Potenzial der Sprache nicht nur in klangvollen Wortmalereien, sondern auch in eindrucksvollen poetischen Bildern konsequent zu entfalten."
Biographie: Germanistikstudium in Innsbruck, seit 2013 selbstständig als Texter, Korrektor und Musiker. Schreibt Prosa, Lyrik und Lieder, Veröffentlichungen u.a. in "Lichtungen" und der Anthologie zum Feldkircher Lyrikpreis "Lyrik der Gegenwart", lebt und arbeitet in Feldkirch.

Arbeitsstipendien

   Erfreulich ist für Landesrat Bernhard, dass sich die Kunstkommission Literatur im Rahmen ihres Juryverfahrens bei der Zuerkennung der Anerkennungspreise zum einen für eine Autorin der jungen Generation und zum anderen für einen arrivierten Vertreter der Vorarlberger Literaturszene entschieden hat.

   Carolyn Amann (geboren 1987 in Hohenems) "… testet inhaltlich Grenzen (des guten Geschmacks) aus und überzeugt über weite Strecken mit konzentriert gestalteten und teils überraschenden, schaurig-grotesken Kurzgeschichten, die sich unter anderem durch konsequente Erzählerperspektiven auszeichnen. Die Geschichten sind sprachlich ambitioniert und zeugen von großer Lust an der ungewöhnlichen Formulierung, weisen dadurch aber teilweise auch einen Hang zu prätentiösen und sprachlich schiefen Bildern auf. Trotzdem ist das große Potential der Autorin offensichtlich und wir erachten sie als unbedingt förderungswürdig, um ihr die Chance zu geben, weiter an diesen und anderen Geschichten zu feilen."
Biographie: Amann studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Seit 2014 ist sie Regieassistentin am Schauspielhaus Graz, wo sie Theaterabende auf der Ebene 3 gestaltete und Mitglied des freien Autorenkollektivs "Plattform" des Literaturhauses Graz ist. Ab Herbst 2015 ist sie Regieassistentin im Autoren- und Künstlertheater "Schauspielhaus Wien" unter der Leitung von Thomas Schweigen.

    Zu Jürgen-Thomas Ernst (geboren 1966 in Lustenau) meint die Jury: "Im ländlichen Ambiente des Jahres 1917 blickt der Leser in den Fokus einer Kamera, die das Bild nach und nach scharf stellt und den Plot gezielt zum Leben erweckt. In barockem Sprachduktus zeichnet Jürgen-Thomas Ernst eine Geschichte von Missbrauch und Mord, die sich überraschend zur Familiengeschichte verdichtet und durch gekonnte Kamerafahrten die düsteren Details der Handlung offenbart."
Biographie: 2001 Theodor Körner Preis für das Theaterstück "Karoline Redler"; 2002 Dramatikerstipendium des Bundeskanzleramtes für "Karoline Redler"; 2003 3. Preis beim Irseer Pegasus – für die Erzählung "Venedig Tragödie"; 2004 UA Theaterstück "Karoline Redler" auf der großen Bühne des VLT; 2006 Wimberger Literaturpreis – 1. Platz – Wien; 2007 Dramatikerstipendium des Ministeriums für "Ketten"; 2010 Publikation des Romans "Amina" im Braumüller Verlag Wien; 2012 Publikation des Romans "Jenseits der Mitte" im Limbus Verlag, Innsbruck; 2012 Sir Walter Scott Preis, Silberner Lorbeer für den Roman "Amina"; 2013 Förderpreis des Landes Vorarlberg; 2014 3. Preis bei der Floriana 2014, St. Florian, Biennale für Literatur unter 230 Einreichungen.

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