Presseaussendung · 06.10.2014 Wichtige Botschafter für das "Ökoland Vorarlberg" Landesrat Erich Schwärzler zeichnete Vorarlberger Wiesenmeister 2014 aus

Veröffentlichung
Montag, 06.10.2014, 15:27 Uhr
Themen
Umwelt/Wiesenmeisterschaft/Schwärzler
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Agrarlandesrat Erich Schwärzler und Naturschutzrats-Vorsitzender Professor Georg Grabherr nahmen am Montag, 6. Oktober 2014, im Landhaus die Siegerehrung der Vorarlberger Wiesenmeisterschaft 2014 vor. Insgesamt 19 bäuerliche Betriebe wurden im Rahmen des Bewerbes für vorbildliche ökologische Leistungen auf ihren Wiesen und Alpen ausgezeichnet.

"Die Einreichungen zur Wiesenmeisterschaft zeigen uns immer wieder die vielfältige Schönheit der Vorarlberger Landschaft und wie wertvoll die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern ist, die diese Naturjuwele pflegen und bewirtschaften", sagte Landesrat Schwärzler. Die Vielfalt der Natur sei das größte Kapital für den heimischen Tourismus, aber auch Erholungs- und Kraftquelle für die Bevölkerung. "Die Wiesenmeisterinnen und -meister sind wichtige Botschafter unserer Landwirtschaftsstrategie 'Ökoland Vorarlberg – regional und fair'", so Landesrat Schwärzler. 

Die Vorarlberger Wiesenmeisterschaft wurde im Jahr 2002 über Initiative von Professor Grabherr europaweit als erste Wiesenmeisterschaft begründet. Seither veranstaltet das Land Vorarlberg die Wiesenmeisterschaft in Kooperation mit dem Vorarlberger Naturschutzrat, dem Vorarlberger Alpwirtschaftsverein und der Initiative Grünes Vorarlberg.

Kurzbeschreibung Siegerwiesen und Alpbetriebe 2014 

Preis für besondere Leistungen zur Erhaltung der Kulturlandschaft:
Alpe Brand, Bertsch Walter – Damüls
Auf der Alpe Brand ist die ursprüngliche Kulturlandschaft besonders schön erhalten. Die Vegetation der extensiv genutzten Weideflächen entspricht den für diesen Naturraum typischen mit Zwergsträuchern durchsetzten Borstgrasrasen.

Alppreis der Vorarlberger Wiesenmeisterschaft:
Alpe Garnera, Wittwer Albert & Christian – Gaschurn
Die von einer phantastischen Gebirgskulisse umrahmte Alpe Garnera im hinteren Montafon zeichnet sich durch vorbildliche Weidewirtschaft aus. In der Sennerei wird eine reichhaltige Palette an traditionellen und innovativen Milchprodukten hergestellt. Alp-Erlebnis-Wanderungen mit zertifizierten Alpführern gewähren Einblicke in das Alpleben und die vielfältige Alpenflora.

Preis für besondere Leistungen in der Biotoperhaltung:
Alpe Steris, Zech Gabriel – Raggal
Die größte Alpe im Großen Walsertal besticht durch produktive Fettweiden, gehaltvolle Milchkrautweiden und artenreiche Magerweiden. Hervorzuheben ist, dass mehrere Kalkflachmoore durch Auszäunen vor Viehtritt geschont und im Herbst als Streuwiesen genutzt werden.

Kategorie Gesamtbetrieb – Sonderpreis für innovatives Betriebskonzept:
Lingenhel Agathe & Karl – Doren
Nachhaltige und ressourcenschonende Wirtschaftsweise werden auf dem biologisch wirtschaftenden Milchbetrieb groß geschrieben. Tierschutz hat einen besonderen Stellenwert.

Kategorie Gesamtbetrieb

Metzler Rudolf – Laterns
Trotz schwierigen Geländes sind durch standortangepasste Bewirtschaftung ausgewogene Futterwiesen in Hofnähe erhalten. Artenreiche Magerwiesen und ein Kalkflachmoor sind Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere.

Stark-Wolf Angelika & Stark Bruno – Lech
Ertragreiche, stabile Futterwiesen mit ausgewogenem Artenbestand sind das Ergebnis einer standortangepassten Bewirtschaftung. Von besonderer Bedeutung ist die Beibehaltung der traditionellen Nutzung der bunten Bergwiesen am Schönaberg.

Türtscher Josef – Sonntag
Naturverbundene Bewirtschaftung, vorbildliche Pflege der artenreichen Bergwiesen und Halbtrockenrasen im NATURA 2000 Gebiet Unter Überlut sowie die Initiative zur Wiederaufnahme der Nutzung der aufgelassenen Alpe Mutta zeichnet diesen Betrieb im Biosphärenpark Großes Walsertal aus.

Kategorie Einzelwiese

Dünser Peter – Schnifis, Magerwiese "Allmein"
Die aufwändige Bewirtschaftung erhält einen blütenreichen Halbtrockenrasen in steiler Hanglage. Regelmäßige Gehölzpflege und wertvolle Landschaftselemente sorgen für eine vielfältige Kulturlandschaft.

Erhart Engelbert – Blons, Magerwiese "Ober der Straße Leu"
Eine blumenreiche Borstgraswiese prägt diesen Südhang auf Valentschina in Blons. Die Gehölzgruppen sind wertvolle Landschaftselemente.

Gantner Berta & Johannes – Wald am Arlberg, Magerwiese "Schattenmahd-Rosa"
Umrahmt von Waldflächen ist diese Magerwiese ein Zeuge der einst ausgedehnten Bergwiesenkultur auf der Schattenseite des Klostertals. Steilheit und Strukturreichtum sind eine Herausforderung für die Bewirtschaftung und Pflege.

Keßler Margarete & Josef – Bartholomäberg, Streuwiese "Maisäß"
In einer Verebnung bei Sasälla ist ein wertvoller Feuchtbiotopkomplex mit speziell angepassten Pflanzengemeinschaften ausgebildet. Die herbstliche Streuwiesennutzung erhält einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche seltene Feuchtwiesenarten.

Kohler Daniela & Anton – Buch, Streuwiese "Mereute Feld"
Flachmoore und Borstgraswiesen bilden am Einhang zur Bregenzerach ein abwechslungsreiches Mosaik und einen wertvollen Lebensraum für besondere Streuwiesenpflanzen.

Küng Martin – St. Gerold, Magerwiese "Bildwaldmaien"
Ein vielfältiger, blütenreicher Halbtrockenrasen in extrem steiler Hanglage wird durch aufwändige Mähnutzung erhalten. Landschaftsbild und Tierwelt profitieren von diesem Lebensraum.

Meyer David – Brand, Magerwiese "Laganter Mähder Oben"
Herausragende Artenvielfalt, üppige Blütenpracht und vorbildliche Pflege zeichnen diese strukturreiche Magerwiese auf Schattenlagant im Brandnertal aus.

Müller Kurt – St. Gerold, Magerwiese "Gaden-Burtscher Franz"
Die bunte Bergmagerwiese in extremer Hanglange ist mit ihrem Strukturreichtum ein wichtiger Lebensraum für die Tierwelt und eine Bereicherung des Landschaftsbildes. Die extreme Steillage erfordert Handarbeit und enormen Arbeitsaufwand.

Nesler Emil – Brand, Magerwiese "Lochmahd"
Die beeindruckende Berglandschaft Zalim im Brandnertal ist durch ein Mosaik aus Goldhaferwiesen und sehr artenreichen Rotschwingel-Straußgraswiesen geprägt. Zahlreiche Felsköpfe erhöhen die Strukturvielfalt – aber auch den Arbeitsaufwand.

Netzer Hans – Silbertal, Goldhaferwiese "Maisäß"
Die Goldhaferwiese am Kristberg im Silbertal ist ein sehr schönes Beispiel für nachhaltige Berglandwirtschaft und Erhaltung der traditionellen Maisäßlandschaft. Mit der Bärwurz ist diese Wiese Lebensraum für eine besonders seltene Pflanze in Vorarlberg.

Rauch Afra-Maria – Schlins, Glatthaferwiese "Hauswiese und Riedhalde und Ehrenberger"
Diese blumenreiche Glatthaferwiese ist ein besonders schönes Beispiel für einen einst weit verbreiteten Wiesentyp. Zugleich ist hier ein ökologisch wertvoller Streuobstbestand erhalten.

Tschegg Helmut – Koblach, Streuwiese "Tschegg Walter"
Die Binsen-Pfeifengraswiese im Koblacher Ried, prägend für Streuwiesen auf Torfböden, besticht durch ihre lebensraumtypische Artenzusammensetzung mit seltenen und geschützten Pflanzenarten im ansonsten intensiv genutzten Rheintal.

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