Presseaussendung · 31.03.2014 Delogierungsprävention: Erfolgreiches Netzwerk gegen Wohnungsverlust Wohnraumsicherung gelang in 86 Prozent aller behandelten Fälle

Veröffentlichung
Montag, 31.03.2014, 12:24 Uhr
Themen
Soziales/Wohnen/Delogierung/Schmid
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Im Rahmen der Ifs-Delogierungsprävention erhielten im vergangenen Jahr 289 Haushalte, die vom Wohnungsverlust bedroht waren, Unterstützung. "In 86 Prozent aller Fälle gelang es, den Wohnraum zu sichern bzw. einen adäquaten neuen Wohnraum zu finden", sagte Landesrätin Greti Schmid im heutigen (Montag, 31. März) Pressegespräch.

Diese Zahl liegt deutlich über dem österreichweiten Durchschnitt und ist vor allem auf die erfolgreiche Kooperation zwischen ifs Koordinationsstelle Delogierungsprävention, Gemeinden, gemeinnützigen Wohnbauträgern, Caritas, Dowas und Kaplan Bonetti zurückzuführen. "Die Delogierungsprävention stellt ein Angebot dar, das aus der Vorarlberger Soziallandschaft nicht mehr wegzudenken ist", bekräftigte die Landesrätin. Gemeinsam verfolgen das Land Vorarlberg und Gemeinden, die Koordinationsstelle, die gemeinnützigen Wohnbauträger und andere Sozialeinrichtungen das Ziel, Betroffene so früh wie möglich zu erreichen, um den Wohnungsverlust und damit einhergehendes Leid zu verhindern. Denn je früher Hilfe angeboten wird, desto größer sind die Chancen auf Erhaltung der Wohnung.

Mietrückstände als häufigster Grund für drohenden Wohnungsverlust

  
"Der häufigste Grund für den drohenden Wohnungsverlust sind Mietrückstände", erklärte Heidi Lorenzi, Leiterin der ifs Koordinationsstelle Delogierungsprävention. "Diese Mietrückstände haben unterschiedlichste Ursachen wie z.B. Verschuldung, Einkommenseinbußen durch Arbeitslosigkeit oder auch nicht Inanspruchnahme von öffentlichen Unterstützungen", so Lorenzi. Stolz zeigt sich Lorenzi angesichts der Tatsache, dass 2013 in Vorarlberg "nur" 731 Räumungsverfahren bei Gericht eingebracht wurden. Dazu kommen noch 119 Fälle, die nicht gerichtsanhängig waren. "Diese 119 Haushalte sind als großer Erfolg unserer breiten Vernetzungsarbeit zu verbuchen", so Lorenzi, "denn es bedeutet, dass wir zu einem sehr frühen Zeitpunkt verständigt werden und somit frühestmöglich tatkräftig unterstützen können." Dabei umfasst die Unterstützung unterschiedlichste Leistungen: von der Klärung der rechtlichen Situation über Hilfestellungen bei der Beantragung von Sozialleistungen bis hin zu Begleitung bei Verhandlungen mit Vermietern oder auch Unterstützung bei der Erstellung eines sinnvollen Finanzierungsplans.

Kostenersparnis für alle Beteiligten

   Auch die gemeinnützigen Wohnbauträger beurteilen die Vernetzung aller involvierten Partner als äußerst wichtig. "Die Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle Delogierungsprävention funktioniert sehr gut", betonte VOGEWOSI-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz stellvertretend für alle gemeinnützigen Wohnbauträger in Vorarlberg. "Uns liegt in erster Linie sehr viel daran, das Leid, das mit einer Delogierung verbunden ist, zu verhindern. Und nicht zuletzt bedeutet Delogierungsprävention eine Kostenersparnis für alle Beteiligten."
Die anfängliche Skepsis gegenüber der Delogierungsprävention ist heute kein Thema mehr. "Es hat sich deutlich gezeigt, dass Delogierungsprävention nicht nur in Akutsituationen, sondern vor allem auch nachhaltig wirkt", so Lorenz. "Die Betroffenen werden umfassend unterstützt, sodass sie über einen langen Zeitraum hinweg nicht erneut Mietrückstände produzieren. Und das ist der eigentliche Erfolg von Delogierungsprävention."

Ursachen für die Entstehung von Mietschulden:
• Relation von Einkommen und Wohnkosten sind nicht stimmig
• Haushaltsverschuldung
• Einkommenseinbußen durch Arbeitslosigkeit und/oder Karenz
• Scheidung bzw. Trennung
• Prekäre Beschäftigungsverhältnisse für Frauen (niedriges Einkommen, geringfügige Beschäftigungsverhältnisse..)
• Informationsmangel bzgl. Sozialleistungen
• Nichtinanspruchnahme von Sozialleistungen und öffentlichen Unterstützungen

ifs Koordinationsstelle Delogierungsprävention
Interpark Focus 1
6832 Röthis
T 05-1755-500
E ifs@ifs.at
www.ifs.at

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