Presseaussendung · 29.06.2012 Bessere Fänge für Bodensee-Fischer im Jahr 2011
LR Schwärzler: Zukunftsperspektiven für traditionsreichen Berufsstand nötig

Veröffentlichung
Freitag, 29.06.2012, 15:51 Uhr
Themen
Landwirtschaft/Fischerei/Bodensee/Schwärzler
Redaktion
Gerhard Wirth

Reichenau/Bregenz (VLK) – 2011 war für die Fischerei am Bodensee ein gutes Fangjahr. Die 137 Berufsfischerinnen und Berufsfischer am Obersee fingen rund 804 Tonnen Fisch. Bei Felchen wurde das Vorjahrsergebnis geringfügig, beim Barsch deutlich übertroffen. Die rund 13.000 Angelfischerinnen und Angelfischer erzielten mit insgesamt 68 Tonnen Fang ebenfalls ein leicht überdurchschnittliches Ergebnis.

Diese Zahlen wurden kürzlich bei der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei präsentiert, die dieses Jahr unter Schweizer Vorsitz in Reichenau (Kanton Graubünden) stattfand. Österreich ist in der Konferenz durch Fachleute des Lebensministeriums und des Amtes der Vorarlberger Landesregierung vertreten (Albert Jagsch, Günter Osl, Nikolaus Schotzko, Hubert Gassner).

Landesrat Erich Schwärzler nimmt das gute Fangergebnis des letzten Jahres erfreut zur Kenntnis und bedankt sich für die Arbeit der Mitglieder der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für die Fischerei am Bodensee. Mit Blick auf die schwachen Fänge im laufenden Jahr ersucht er die Konferenz, für die Erhaltung lebensfähiger Fischereibetriebe rund um den See möglichst rasch konsensfähige Konzepte zur Verbesserung der Einkommenslage dieses traditionsreichen Berufsstandes zu entwickeln. "Es gilt, die Berufsfischerei am Bodensee zu erhalten und jungen Menschen in diesem Beruf Zukunftsperspektiven zu bieten", betont Landesrat Schwärzler.

Der Gesamtertrag der Berufsfischerei am Bodensee-Obersee lag 2011 mit rund 804 Tonnen deutlich über dem Ergebnis der Vorjahre. Mit 630 Tonnen wurden gegenüber dem Jahr 2010 etwas mehr Felchen gefangen, deren Anteil am Gesamtfang lag bei 78 Prozent. Der Barschertrag nahm gegenüber dem schlechten Vorjahr massiv von 34 auf 79 Tonnen zu. Die Weissfische trugen mit 45 Tonnen nur wenig zum Gesamtertrag bei. Der Seeforellenfang nahm gegenüber dem Vorjahr wieder etwas zu. Beim Seesaibling lag der Ertrag erfreulich hoch – 15 Tonnen, doppelt so viel wie das langjährige Mittel.

Auch die Angelfischerei erreichte mit rund 68 Tonnen ein überdurchschnittliches Fangergebnis. An diesem Fang waren 13.000 Anglerinnen und Angler beteiligt.

Im nährstoffärmer gewordenen Bodensee wachsen die Fische langsamer. Die Bevollmächtigten bewilligten deshalb eine moderate Änderung der Netz-Maschenweite zur angepassten Befischung der Felchen im Frühjahr. Die Konferenz diskutierte die – trotz der insgesamt guten Fangerträge im Jahr 2011 – teilweise unbefriedigende Einkommenslage und Probleme bei der Betriebsnachfolge bei den Fischereibetrieben. Eine Arbeitsgruppe soll sich der Thematik annehmen und Lösungswege aufzeigen.

Im Zusammenhang mit einer Vorstudie zur Erstellung von Wasserkraftwerken im Liechtensteiner und St. Galler Alpenrhein weisen die Bevollmächtigten auf die Bedeutung des Alpenrheins für den Bodensee und insbesondere den Bestand der Seeforelle hin. Sie appellieren an die Vertragsstaaten, den Fischartenschutz hochzuhalten und die Durchgängigkeit des Alpenrheins unbedingt zu gewährleisten.

Weitere Informationen über die Bodenseefischerei auf www.IBKF.org.

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