Presseaussendung · 16.04.2012 LH Wallner hat Wissenschaftspreis 2012 des Landes übergeben
Leistungen der Ausgezeichneten in feierlichem Rahmen von LR Kaufmann gewürdigt

Veröffentlichung
Montag, 16.04.2012, 18:45 Uhr
Themen
Wissenschaft/Preis/Wallner/Kaufmann
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Den mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis 2012 des Landes hat Landeshauptmann Markus Wallner am Montag (16. April) an die gebürtigen Vorarlberger Volkskundler Reinhard Johler und Bernhard Tschofen überreicht. Der Würdigungspreis ging an den in Dornbirn geborenen Mediziner Christoph Säly. Den Spezialpreis erhielt die Hohenemser Chemikerin Jessica Steger-Domandl.

   Wissenschaft, Forschung und Entwicklung wären für die Zukunftsfähigkeit des Produktions- und Wirtschaftsstandorts Vorarlberg entscheidend, weil daraus jene Innovationskraft hervorgehe, die nötig sei, um auf lange Sicht wettbewerbsfähig und erfolgreich zu bleiben. Das sagte die in Vorarlberg für Wissenschaft und Weiterbildung zuständige Landesrätin Andrea Kaufmann bei der feierlichen Übergabe der Wissenschaftspreise 2012 des Landes. Die jährlichen Auszeichnungen tragen laut Kaufmann wesentlich dazu bei, ein wissenschafts- und forschungsfreundliches Klima im Land aufrecht zu erhalten. "Gleichzeitig bringen die Preise die große Leistungsfähigkeit der heimischen Schulen und Forschungseinrichtungen sowie den Fokus unserer Unternehmen auf Forschung und Innovation zum Ausdruck", so Kaufmann weiter. Die Auszeichnungen würden untermauern, welchen hohen Stellenwert das Land der Wissenschaft und Forschung einräume, sagte die Landesrätin abschließend.

Auszeichnung für zwei Volkskundler

   Die in Alberschwende und in Bregenz geborenen Volkskundler Reinhard Johler und Bernhard Tschofen lehren an der Universität Tübingen. Beide haben sich bei der wissenschaftlichen Arbeit mehrfach mit Vorarlberger Themen beschäftigt bzw. Vorarlberg-bezogene Forschungsprojekte durchgeführt.

   Reinhard Johler wurde 1960 in Alberschwende geboren. Er studierte Volkskunde, Geschichte, Kulturanthropologie in Wien, Mailand und Cambridge. 2002 wurde er auf die Professur für Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen berufen, wo er seither auch verschiedene Funktionen, u.a. als Dekan ausgeübt hat. Johler ist Direktor des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen.

   In seinen Forschungen widmet sich Professor Johler Kulturprozessen in Europa, wie z.B. den Themen Migration, Europäisierung oder Region, Fragen der Diversität, Differenzen und kulturellen Vielfalt oder den Themen Kriegserfahrung, Flucht, Vertreibung und Integration und somit Fragen von großer Aktualität. Derzeit leitet er ein Forschungsprojekt zu "Lawinen als Bedrohung sozialer Ordnungen", bei dem die Lawinenkatastrophe Blons als ein Fallbeispiel dient. Auch in zahlreichen anderen Arbeiten und Publikationen beschäftigte er sich mit dem Land Vorarlberg, so bereits in seiner Diplomarbeit zur Einwanderung italienischsprachiger Arbeiterinnen und Arbeiter nach Vorarlberg um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und in seiner Dissertation zum Brauch des Funkensonntags.

   Bernhard Tschofen wurde 1966 in Bregenz geboren und studierte Empirische Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Tübingen. Ab 1995 war er Universitätsassistent und ab 2001 Universitätsdozent am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien. Nach Lehraufenthalten an den Universitäten Basel, Berlin (Humboldt-Universität) und Frankfurt am Main ist er seit 2004 Professor für Empirische Kulturwissenschaft/Volkskunde am Ludwig-Uhland-Institut der Universität Tübingen.

   Die Forschungs- und Lehrschwerpunkte von Professor Tschofen liegen auf der Symbol-, Stadt- und Bergforschung und dort auf den Themen Alpinismus und Tourismus sowie auf den Volks- und Alltagskulturen. In seinen Forschungen beschäftigte er sich häufig mit Vorarlberger Themen, so z.B. mit den Vorarlberger Trachten, der Bodenseeregion oder den Schwabengängern. Anknüpfungspunkte zu Vorarlberg bieten sich zudem u.a. durch seine Tätigkeit als Beiratsmitglied des am Vorarlberger Landesarchiv angesiedelten Instituts für sozialwissenschaftliche Regionalforschung.

Würdigungspreis

   Würdigungspreisträger Christoph Säly wurde 1975 in Dornbirn geboren und ist in Bürs aufgewachsen. 2001 schloss er sein Medizinstudium an der Universität Innsbruck ab, anschließend begann er seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin am Landeskrankenhaus Feldkirch und seine wissenschaftliche Arbeit am VIVIT. 2007 schloss er die Facharztausbildung ab, im selben Jahr habilitierte er für das Fach Innere Medizin an der Medizinischen Universität Innsbruck. Seit 2007 ist Dozent Säly Mitglied des Lehrkörpers der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein. Die Forschungsschwerpunkte von Dr. Säly liegen auf den kardiovaskulären Risikofaktoren. Die Ergebnisse seiner Forschungen wurden in renommierten Zeitschriften veröffentlicht und bei internationalen Fachtagungen vorgestellt. Für seine Forschungen erhielt er bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Spezialpreis

   Jessica Steger-Domandl wurde 1983 in Hohenems geboren und ist dort aufgewachsen. 2001 begann sie an der Universität Innsbruck das Diplomstudium Chemie mit Schwerpunkt in den Bereichen Organische Chemie und Biochemie und schloss dieses Studium 2007 ab. Promotion 2011. Seit Juni 2011 ist sie Postdoc-Stipendiatin bei Roche Diagnostics in Penzberg (Deutschland). In ihren Forschungen widmete sie sich der Synthese von chemischen Substanzen, wie den Peptidyl-tRNA-Derivaten. Während ihres Studiums konnte sie als Universitäts- bzw. Projektassistentin an mehreren Forschungsprojekten mitarbeiten, ihre Forschungsarbeiten wurden in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht. Allein aus ihrer Dissertation sind bereits mehr als fünf wissenschaftliche Veröffentlichungen hervorgegangen.

   Der Wissenschaftspreis 2012 des Landes ist mit 10.000 Euro dotiert. 7.000 Euro erhält der Würdigungspreisträger. Für den Spezialpreis wurden 3.000 Euro zuerkannt.

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