Presseaussendung · 15.07.2009 Vielversprechende Fortschritte im Kampf gegen Feuerbrand Fachleute hoffen auf erfolgreiche Alternative zum Streptomyzin

Veröffentlichung
Mittwoch, 15.07.2009, 16:15 Uhr
Themen
Landwirtschaft/Feuerbrand/Schwärzler
Redaktion
Gerhard Wirth

Höchst (VLK) – Das seit zwei Jahren laufende Interreg IV Projekt "Gemeinsam gegen Feuerbrand" trägt erste Früchte. Die jüngsten Ergebnisse geben Anlass zu der Hoffnung, dass eine erfolgreiche Alternative zum antibiotischen Spritzmittel Streptomyzin gefunden werden kann, berichteten Agrarlandesrat Erich Schwärzler und die am Projekt beteiligten Fachleute heute, Mittwoch, in Höchst über den aktuellen Stand.

Ziel des Interreg IV Projektes ist es, im Kampf gegen den Feuerbrand Methoden für den Obstbau zu entwickeln, die ökologisch und gesundheitlich unbedenklich und für den Konsumenten nachvollziehbar sind. Bei Feldversuchen an Standorten im Landkreis Konstanz und nahe Ravensburg wurden gute Ergebnisse mit dem Desinfektionsmittel "Antinfek" erzielt, die mit der Wirksamkeit von Streptomyzin vergleichbar sind.

Auch in Vorarlberg war "Antinfek" unter jenen neuen Wirkstoffen, denen Land, Landwirtschaftskammer und Erwerbsobstbauern im Rahmen ihrer Frühjahrsplanung besondere Beachtung schenkten. Zudem wurde in Vorarlberg heuer während der Birnen- und Apfelblütenzeit erstmals ein fünfstufiger Gefahrenstufenplan angewendet, dessen Funktion Landesrat Schwärzler mit jener der Lawinenwarnskala im Winter verglich. Der Gefahrenstufenplan empfiehlt je nach Einschätzung der Gefahrensituation bestimmte Maßnahmen zur Behandlung der Obstanlagen. Der Einsatz von Streptomyzin ist laut Schwärzler nur die "allerletzte Notbremse, wenn es um die Erhaltung einer Obstkultur geht".

Letztlich hat das Zusammenwirken zwischen den Alternativen des Interreg IV Projektes und günstiger Witterung dazu geführt, dass heuer in Vorarlberg kein Streptomyzin eingesetzt werden musste. Die bisherigen Erfahrungen mit "Antinfek" sind für die Fachleute daher Anlass zur gedämpften Hoffnung. Nun gelte es, die im Freiland getesteten Wirkstoffe weiterzuentwickeln, auf ihre Umweltverträglichkeit zu prüfen und gegebenenfalls ein geregeltes Zulassungsverfahren einzubringen.

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