Medieninformation Dienstag, 25.02.2025, 12:58 e5-Gemeinden sind tragende Säule der Energieautonomie Vorarlberg 27 Jahre e5-Programm zeigen Wirkung
49 der 96 Vorarlberger Gemeinden sind Teil des e5-Programms für energieeffiziente Gemeinden. 86 Prozent der Vorarlberger Bevölkerung lebt in einer e5-Gemeinde. Hauptziele sind der sorgsame Umgang mit Energie, die Stärkung regionaler Energieträger und die Reduktion von Treibhausgasemissionen. „Das macht die e5-Gemeinden zu tragenden Säulen auf dem Weg zur Energieautonomie“, informieren Landeshauptmann Markus Wallner und Energielandesrat Daniel Allgäuer.
Aufgabe und Ziel des 1998 gegründeten e5-Programms ist es, die Gemeinden in ihrer Energiepolitik zu unterstützen. Das geschieht durch einen Mix aus fachlicher Begleitung und konstruktiver Reflexion im Rahmen einer umfassenden und regelmäßigen Auditierung, in der die kommunalen Maßnahmen der letzten Jahre einem kritischen Außenblick unterworfen werden. Im Arbeitsprogramm der Landesregierung 2024 bis 2029 ist festgehalten, dass dieses Erfolgsmodell fortgesetzt werden soll.
27 Jahre e5-Programm zeigen Wirkung
„Die e5-Gemeinden sind eine tragende Säule der Energieautonomie“, hält Landeshauptmann Wallner fest. „Die Gemeinden setzen nicht nur selbst konkrete Schritte zur Energieautonomie, sie unterstützen auch die Bürgerinnen und Bürger dabei, auf erneuerbare Energieträger zu setzen und den Energieverbrauch zu reduzieren“, sagt Landesrat Allgäuer. Dies geschieht etwa im Rahmen von Aktionen wie „Raus aus Öl und Gas“ oder den Photovoltaik-Aktionen, die nicht nur Millionen Euro regionale Wertschöpfung gebracht, sondern auch Standards für PV-Anlagen in Vorarlberg gesetzt haben.
Standards über die Landesgrenzen hinaus setzen die e5-Gemeinden in der Umsetzung von nachhaltigen Gebäudesanierungen und kommunalen Neubauprojekten. Sie werden durch ein spezielles Service begleitet und vom Land Vorarlberg durch erhöhte Bedarfszuweisungen besonders unterstützt. Die dafür im Auftrag des Landes entwickelten Instrumente finden inzwischen auch in Deutschland Verbreitung. Hier sieht der Landeshauptmann die e5-Gemeinden in der Rolle der Vorbilder: „Die Gemeinden zeigen auf dem Weg zur Energieautonomie praxistaugliche und zukunftsfitte Lösungen und werden so zu Wegbereitern der Energieautonomie.“ Das Land Vorarlberg unterstützt das e5-Programm deshalb heuer mit 312.000 Euro.
Das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden bietet den e5-Gemeinden und Städten eine umfassende Unterstützung bei der Umsetzung von Projekten zur Erreichung der Zielsetzungen der Energieautonomie 2050. Der Leistungsumfang 2025 beinhaltet u. a.:
- Vorortbegleitung der 49 e5-Gemeinden und persönliche Betreuung
- Qualitätsmanagement und Zertifizierung
- Weiterbildungs- und Vernetzungsangebote
- Aufnahme neuer Gemeinden (bedarfsorientiert)
- Besondere Schwerpunksetzungen 2025:
- Weiterentwicklung des Wärmeatlas Vorarlberg
- Umsetzung der EU-Effizienz-Richtlinie (EED III)
- kommunale Energiebuchhaltung: Einführung oder Verbesserungen bei der Messung kommunaler Energieverbräuche und Entwicklung von Effizienzmaßnahmen
- PV Ausbau: vertiefende Beratung zum Ausbau von Photovoltaik auf kommunalen Flächen
- Nahwärme Ausbau: moderierter Austausch zwischen Gemeinde und Nahwärmebetreiber zu Ausbau und Nachverdichtung bestehender Netze
- Förderscreening für Gemeinden: Beratung der Gemeinden zu passenden Förderschienen (Land, Bund, EU)
- BürgerInnenbeteiligung zur Finanzierung von Energieprojekten oder zur Umsetzung eigener Projekte, z.B. Balkonkraftwerke, Klein-EEGs, Gebäude-Dämmaktionen, etc. (Projekt einfach machen)
Das e5-Programm hilft, Kosten zu senken
Dass die Herausforderungen für die Gemeinden vor allem in finanzieller Hinsicht nicht kleiner werden, sieht e5-Programmleiter Gregor Sellner: „Wir haben im 27. Jahr des Bestehens das e5-Programm angepasst, das Bewertungssystem und den Auditprozess vereinfacht. Das reduziert die Kosten für Land und Gemeinden und spielt unsere Expertinnen und Experten frei, den Gemeinden beim Aufspüren von Energiesparpotentialen oder beim Durchforsten von Förderprogrammen auf der Suche nach Finanzierungsquellen für Gemeindeprojekte zu helfen.“
Ein direkter Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger
Das Programm hilft den Gemeinen dabei, Energie einzusparen, was nicht nur nachhaltig ist, sondern auch finanzielle Freiräume für andere Projekte schafft, von denen die Bürgerinnen und Bürger unmittelbar profitieren können. Gleichzeitig beinhaltet e5 vielfältige Angebote, um selbst aktiv zur Energieautonomie beizutragen – sei es durch Beteiligungsmöglichkeiten, finanzielle Unterstützungen oder durch unterschiedliche konkrete Aktionen. Eine klare Haltung der Gemeinde gibt zudem Sicherheit bei Entscheidungen zu E-Mobilität und Erneuerbaren Energien. Ein gut ausgebauter öffentlicher Verkehr sowie eine leistungsfähige Infrastruktur für RadfahrerInnen und FußgängerInnen sorgen für ein attraktives und breites Mobilitätsangebot. Kinder lernen und spielen in gesunden, zukunftsfitten Bildungsräumen, während nachhaltige Bauprojekte das regionale Handwerk stärken. Begrünte öffentliche Flächen und klimafitte Gebäude schützen vor sommerlicher Überhitzung und fördern die Biodiversität. Zudem unterstützt eine nachhaltige öffentliche Beschaffung regionale Kreisläufe und stärkt die heimische Wirtschaft.
Beispiele
Das e5-Programm hat landesweit bei zahlreichen Projekten mitgewirkt – einige Beispiele:
- 2019-2024: Umsetzung von 40 Sonnenkindergärten in 39 Vorarlberger Gemeinden, von Hörbranz bis Vandans: PV-Anlage + pädagogisches Begleitprogramm zur Energieautonomie
- 2023: Energiesparvorträge für BürgerInnen in Kooperation mit illwerke vkw
- 2024: regionaler PV-Vortrag in der Region witus auf Initiative der e5-Gemeinde Bezau mit 300 Teilnehmenden
- 2024: „I koof im Dorf“-Aktion der Blumenegger Gemeinden (Bludesch, Ludesch, Thüringen): seit 2014 umgesetzt. Jährlich beteiligen sich rund 1.000 TeilnehmerInnen und 50 Betriebe und sorgen für regionale Wertschöpfung (für jeden Einkauf gibt es einen Stempel, mit 10 Stempeln Beteiligung an einem Gewinnspiel)
- 2025: Energiegemeinschaft Wälderstrom der Energieregion Vorderwald (u.a. e5-Gemeinden Langenegg, Hittisau, Krumbach, Doren, Sulzberg) erhöht die Rentabilität von PV-Anlagen und fördert den Ausbau erneuerbarer Stromproduktion
Weitere Beispiele betreffen das Bregenzer Hallenbad mit Seewassernutzung, Wärmenetze von Vandans über Feldkirch bis Bregenz Weidach, Tempo30 auf Gemeindestraßen wie zB in Mäder und Koblach, attraktive, ökologische Bebauungen wie das Bäumle-Quartier Lochau, Koexistenz-fördernde Verkehrslösungen wie die Begegnungszone Mittelberg oder Wolfurt, über 100 hochwertige Kommunalgebäude, Carsharing Angebote in 28 e5-Gemeinden, Energieeffzienzmaßnahmen wie die Umrüstung auf sensorgesteuerte Straßenbeleuchtung in Wolfurt oder Krumbach, PV-Bürgerbeteiligungsanlagen von Doren bis Bürs…. Das alles sind Projekte die maßgeblich aus den Kernbestandteilen des e5-Programms resultierten: Potentialermittlung, Wissenstransfer, ständige Prozessbegleitung.
Konkrete Beispiele aus der Stadt Dornbirn
Die Stadt Dornbirn zählt zu den erfolgreichsten e5-Gemeinden. „Durch die Teilnahme am e5-Programm hat Dornbirn erhebliche Fortschritte im Klimaschutz, der Energieeffizienz und der nachhaltigen Stadtentwicklung erzielt“, sagt die für Energie und Klimaschutz zuständige Stadträtin Karin Feurstein-Pichler. Um diese Entwicklung kontinuierlich voranzutreiben, sind eine Fülle an Projekten und Maßnahmen geplant, die laut Feurstein-Pichler „die Stadt Dornbirn auf ein neues Level im Energie- und Klimaschutzbereich heben werden.“:
· Klimaneutrale städtische Verwaltung:
Unter dem Titel „MissionZero“ soll die städtische Verwaltung bis 2030 klimaneutral sein. 2025 sollen dafür zusätzliche Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtkapazität von bis zu 511 kWp auf kommunalen Gebäuden installiert werden. Gleichzeitig wird die Umstellung der gesamten Stadtbusflotte auf Elektroantriebe bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Auch im Wärmebereich setzt Dornbirn auf klimafreundliche Alternativen und ersetzt die bislang noch genutzten Öl- und Gasheizungen durch Nahwärme oder Wärmepumpen.
· Strategischer Ausbau der Nahwärme:
Es soll – basierend auf einem mit dem Energieinstitut Vorarlberg erarbeiteten Wärmekataster – der strategische Ausbau der Nahwärmeversorgung bis 2040 transparent dargestellt werden. Das schafft Planungssicherheit für die Bürger:innen für ihre Heizungswahl. Ein wichtiger Schritt, um den Umstieg auf regionale, erneuerbare Energieträger zu beschleunigen.
· PionierstadtDornbirn
Seit 2022 arbeitet die Stadt an der Entwicklung und Umsetzung eines Energiemasterplans. Dabei soll das Quartier rund um CampusV und Krankenhaus als klimaneutrales Quartier geplant werden. Der breit aufgestellte Planungsansatz schafft einen Schulterschluss zwischen lokalen Stakeholdern, Unternehmen und der Dornbirner Bevölkerung für den Wandel hin zu einer klimaneutralen Stadt. Der Bund stellt für diese Maßnahme zwei Millionen Euro Fördergeld zur Verfügung.
Das Energieinstitut Vorarlberg
ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Dornbirn, der von institutionellen Mitgliedern wie dem Land Vorarlberg, der illwerke vkw, der Arbeiter-, der Wirtschafts- und der Landwirtschaftskammer getragen wird. www.energieinstitut.at
- Redaktion
- Thomas Mair
Pressebilder
-
e5-Gemeinden sind tragende Säule der Energieautonomie Vorarlberg
Download (JPG / 5,4 MB)
© Land Vorarlberg/A.Serra -
e5-Gemeinden sind tragende Säule der Energieautonomie Vorarlberg
Download (JPG / 4,7 MB)
© Land Vorarlberg/A.Serra -
e5-Gemeinden sind tragende Säule der Energieautonomie Vorarlberg
Download (JPG / 6,6 MB)
© Land Vorarlberg/A.Serra -
e5-Gemeinden sind tragende Säule der Energieautonomie Vorarlberg
Download (JPG / 1,2 MB)
© Land Vorarlberg/VLK InfoGrafik -
e5-Gemeinden sind tragende Säule der Energieautonomie Vorarlberg
Download (JPG / 201,1 KB)
© Land Vorarlberg/ VLK InfoGrafik