Medieninformation Donnerstag, 05.09.2024, 15:26 Schulstart mit 321 neuen Lehrpersonen Landesstatthalterin Schöbi-Fink: Maßnahmen wirken, aber Personalsituation bleibt herausfordernd
Bregenz (VLK) – Kommende Woche beginnt in Vorarlberg für 55.906 SchülerInnen und 6.807 Lehrpersonen ein neues Schuljahr. „Gute Schulen brauchen genügend und gute Lehrerinnen und Lehrer. Unsere Maßnahmen wirken, aber die Personalsituation insbesondere an den Pflichtschulen bleibt herausfordernd“, sagte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink heute (Donnerstag) im Landhaus bei der Präsentation der Schwerpunkte im neuen Schuljahr. Land und Bildungsdirektion sehen eine wesentliche Aufgabe darin, die Schulleitungen und Lehrperson zu entlasten, und legen den Fokus auf die Wertschätzung aller jener, die für einen guten Unterricht der Kinder und Jugendlichen sorgen.
Bildungsdirektor Heiko Richter nannte die konkreten Zahlen: Insgesamt stehen heuer um 128 Lehrpersonen mehr in den Klassenzimmern als im letzten Schuljahr. 321 Lehrpersonen treten neu in den Schuldienst ein. Von diesen sind 146 LehramtsabsolventInnen bzw. -studierende und 56 QuereinsteigerInnen, 119 werden per Sondervertrag eingestellt. Im Pflichtschulbereich sind derzeit noch eine Vollzeit- und 22 Teilzeitstellen offen, an den Bundesschulen sind fünf Teilzeitstellen noch nicht besetzt.
„Die Stellenbesetzung ist nur in gemeinsamer Anstrengung der Bildungsdirektion mit den Schulen bewältigbar“, sagte Richter. Positiv zu werten sei, dass im Zuge der Erstausschreibung heuer mehr Bewerbungen als im Vorjahr eingegangen sind und dass die Zahl der Lehrkräfte, die aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland rekrutiert werden konnten, sich mehr als verdoppelt hat. Wo nun bis zum Schulbeginn keine Neuanstellungen mehr möglich sind, werden Unterrichtsstunden durch standortspezifische Zwischenlösungen – Überstunden, Umschichtungen, mit Studierenden und PensionistInnen – abgedeckt.
Landesstatthalterin Schöbi-Fink wies darauf hin, dass das Land Vorarlberg aus eigenen Mitteln im Pflichtschulbereich wesentlich mehr Lehrkräfte zur Verfügung stellt, als vom Bund kontingentiert. Im letzten Schuljahr waren das 300 LeherInnen. „Dazu stehen wir – und ebenso dazu, dass wir als einziges Bundesland bei der Ressourcenzuteilung für jeden Schulstandort einen Chancenindex gemäß sozialer Indikatoren der SchülerInnen berücksichtigen“, betonte Schöbi-Fink. Darüber hinaus werde das Programm „Schulen mit besonderen Herausforderungen“ forciert.
Bessere Bezahlung für SchulleiterInnen
Um die dringend benötigten LehrerInnen zu gewinnen, werde alles darangesetzt, den Beruf so attraktiv wie möglich zu gestalten. Dafür brauche es auch höhere Gehälter, weil gerade Vorarlberg durch die Nachbarschaft zu Deutschland und zur Schweiz in einem schweren Konkurrenzkampf stehe. Schöbi-Fink bekräftigte daher ihre Forderung an das Bildungsministerium nach einer verbesserten Zulage für SchulleiterInnen. „Eine Schule zu führen, ist eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Managementaufgabe“, sagte sie.
Pädagogische Schwerpunkte im neuen Schuljahr werden insbesondere im Bereich Gewaltprävention und Kinderschutz sowie in der Leseförderung gesetzt. Weiters prüft die Bildungsdirektion die Einrichtung spezieller Deutschförderklassen für im Rahmen des Familiennachzugs zugewanderte Kinder, die noch nie einen Kindergarten oder eine Schule besucht haben und nicht alphabetisiert sind – die daher durch einen sofortigen Einstieg ins Schulleben überfordert wären.
- Redaktion
- Gerhard Wirth