Medieninformation Dienstag, 03.12.2024, 09:33 LR Schöbi-Fink: „Offline und online: Null Toleranz bei Gewalt gegen Frauen“ Landesrätin Schöbi-Fink bei Veranstaltung zum Thema Cyber-Gewalt gegen Frauen
Hohenems (VLK) – „Gewalt darf nicht toleriert werden, egal ob sie offline oder online stattfindet“, betonte Landesrätin Barbara Schöbi-Fink gestern (2. Dezember) im Rahmen der Veranstaltung „(K)ein Raum. Cyber-Gewalt gegen Frauen in (Ex-)Beziehungen“ im Salomon-Sulzer-Saal. Die Veranstaltung im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ widmete sich der zunehmenden Bedrohung durch digitale Gewalt in Beziehungen. Dabei wurden sowohl Studienergebnisse zum Thema präsentiert als auch Schlussfolgerungen bzw. Maßnahmen zum Schutz von Frauen diskutiert.
Die Digitalisierung hat den Raum für Gewalt erheblich erweitert, insbesondere im Bereich der häuslichen Gewalt. Das stellt die Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand deshalb die Präsentation der aufschlussreichen Studie „(K)ein Raum: Cyber-Gewalt gegen Frauen in (Ex-)Beziehungen“. Sandra Messner, Sozialforscherin am Zentrum für Sozialforschung und Wissenschaftsdidaktik, untersuchte gemeinsam mit ihren Kolleginnen Magdalena Habringer und Andrea Hoyer-Neuhold verschiedene Formen von Cyber-Gewalt, darunter bildbasierte sexualisierte Gewalt, Missbrauch von Fake-Profilen, technische Kontrolle und Standortüberwachung. Cyber-Mobbing betrifft Frauen unterschiedlichen Alters im Beziehungskontext und wird meist sexualisiert ausgeübt. Die Ergebnisse der Studie zeichnen ein klares Bild: 13,3 Prozent aller Beratungen in gewaltschutzorientierten Frauenberatungsstellen in Österreich betreffen Cybergewalt im Beziehungskontext und 47 Prozent der Cyber-Mobbing-Anzeigen werden von Frauen gegen ihren (Ex-)Partner erstattet. Ein Großteil dieser Frauen zeigte auch andere Delikte wie gefährliche Drohungen an. Die Studie zeigt die Ausweitung der Gewalt durch technologische Entwicklungen und unterstreicht die Notwendigkeit, wirksame Strategien zum Schutz der betroffenen Frauen zu entwickeln.
Landesrätin Schöbi-Fink unterstrich die Bedeutung der Studie und appellierte, den Ergebnissen Rechnung zu tragen: „Es ist mir ein persönliches Anliegen, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und die notwendige Unterstützung für betroffene Frauen weiter auszubauen. Das kann nur gelingen, wenn wir zusammenarbeiten – Politik, Wissenschaft, soziale Einrichtungen und die Gesellschaft als Ganzes.“
Die Veranstaltung in Hohenems bot eine Plattform für den Austausch und die Stärkung des Dialogs zwischen Expertinnen und Experten sowie Organisationen, die im Bereich der Gewaltprävention tätig sind. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen brachten ihre Perspektiven ein: Magnus Hofmüller (IT-Berater und Netzwerkanalyst), Lukas Kaufmann (IT-Beweissicherung im Landeskriminalamt), Rechtsanwältin Eva Müller, Mario Enzinger (Leiter der ifs Gewaltberatung und der ifs Beratungsstelle für Gewaltprävention) und Angelika Wehinger (Leiterin des Gewaltschutzzentrums Vorarlberg und der ifs Frauenberatungsstelle bei sexueller Gewalt).
Landesrätin Schöbi-Fink würdigte das Engagement der teilnehmenden Expertinnen, Experten und Organisationen: „Mein Dank gilt allen, die heute hier sind, um uns wertvolle Einblicke zu geben, und allen, die tagtäglich im Bereich der Gewaltprävention tätig sind. Ihr Engagement ist unverzichtbar. Die Vorarlberger Landesregierung werde sich weiterhin dafür einsetzen, so Landesrätin Schöbi-Fink, das Thema Cyber-Gewalt gegen Frauen bewusst zu machen und die Unterstützungsangebote für Betroffene auszubauen. Ziel sei es, Frauen in Vorarlberg und darüber hinaus besser zu schützen und wirksame Maßnahmen zum Schutz vor digitaler Gewalt zu entwickeln.
- Redaktion
- Mathias Bertsch