Medieninformation Donnerstag, 07.11.2024, 13:23 Kürzere Wege für Diabetes-PatientInnen Landesrätin Rüscher begrüßt Start des neuen Diabetes-Stützpunkts in Dornbirn
Dornbirn (VLK) – Der vom Land Vorarlberg, der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft und der Österreichischen Gesundheitskasse forcierte Ausbau des Diabetes-Versorgungsangebots schreitet voran. In Dornbirn eröffnete der zweite von vier geplanten regionalen Stützpunkten, die die unter der fachlichen Leitung der Diabetesambulanz am LKH Feldkirch stehen. „Die Umsetzung des in der Landes-Zielsteuerungskommission beschlossenen Konzepts ist ein echter Meilenstein in der Behandlung der Volkskrankheit Diabetes“, sagt Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher. Sie begrüßt den Start der neuen Einrichtung und verweist auf die guten Erfahrungen am ersten Diabetes-Stützpunkt, der bereits im Frühjahr in Weiler in Betrieb gegangen ist. „Mit diesen Stützpunkten schaffen wir gemeinsam an der Schnittstelle zwischen Krankenhaus und hausärztlicher Betreuung ein zusätzliches wohnortnahes Angebot zur Beratung und Behandlung von Diabetes-PatientInnen“, ergänzt Manfred Brunner, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK in Vorarlberg.
Rund zehn Prozent der Vorarlberger Bevölkerung leiden an Diabetes – im Volksmund „Zuckerkrankheit“ – und die Zahl nimmt weiter zu. Das belastet immer stärker die Kapazitäten der niedergelassenen ÄrztInnen als auch in der Diabetes-Ambulanz im LKH Feldkirch. Trotz des hohen Engagements der ÄrztInnen sind die zeitlichen Ressourcen für ausführliche Information, Beratung und Einschulung der PatientInnen oft knapp bzw. mit Wartezeiten verbunden. „Um dieser Entwicklung zu begegnen, gilt es die niederschwelligen Zugangsmöglichkeiten auszubauen und die Vernetzung bzw. multiprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation zu verbessern“, betont Landesrätin Rüscher. Zu diesem Zweck werden außerhalb von Spitälern und Arztpraxen in Ballungsräumen vier regionale Stützpunkte eingerichtet. Dazu kommen künftig auch telemedizinische Angebote, zugleich wird die Selbsthilfe weiter unterstützt.
Das Leistungsangebot der regionalen Diabetes-Stützpunkte ist breit:
• Strukturierte Anamnese zur Erhebung des Schulungs- und Beratungsbedarfs
• Aufklärung über diabetesassozierte Risikofaktoren wie zum Beispiel Adipositas, Rauchen, Hyperlipidämie oder Hypertonie
• Wiederholen von relevanten Schulungsinhalten, Geräteschulung und -ausgabe
• Kontrollen der Spritztechniken und Einschulung in diese
• Umgang mit Hypoglykämie/Hyperglykämie
• Was tun bei speziellen Situationen (z.B. Spitalsaufenthalt, Reise, Sport)
• Handhabung von Titrationskarten
• Fußuntersuchung mit individueller Schulung zur Erhaltung der Fußgesundheit
• Information über andere Hilfestellungen (Selbsthilfe, ÖGK Schulung, Diätberatung, Hilfe bei Rauchstopp)
• Erstellung von konkreten Zielsetzungen (persönliche, bezüglich Messintervalle und Umsetzung von Bewegungseinheiten) und Kontrolle nach drei Monaten
• Erklären, motivieren und kontrollieren
Am ersten Diabetes-Stützpunkt in Weiler wurden bisher 72 PatientInnen betreut. Deren Rückmeldungen sind durchwegs positiv. Die Beratung am Stützpunkt wird als sehr gut und hilfreich empfunden und neben der Qualität des Angebots wird auch die freundliche und zuvorkommende Behandlung durch die Mitarbeitenden geschätzt, die sich die nötige Zeit für eingehende Information und Beratung nehmen. Dadurch fühlen sich die PatientInnen gestärkt im Umgang mit ihrer Erkrankung.
- Redaktion
- Gerhard Wirth