Medieninformation Dienstag, 28.05.2024, 08:58 Gerda Poppa erhält Kompositionspreis 2024 Das Land Vorarlberg zeichnet die Komponistin und Musikerin aus Röthis aus

Bregenz (VLK) – Der Kompositionspreis des Landes Vorarlberg 2024 geht an die in Röthis lebende Komponistin und Musikerin Gerda Poppa. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 7. Oktober im Landhaus verliehen. Poppa, seit über 40 Jahren hauptamtliche Organistin der Basilika Rankweil, kam über die Orgelimprovisation zur Komposition und ist eine anerkannte Größe in der zeitgenössischen Musiklandschaft Vorarlbergs und darüber hinaus.

Alle zwei Jahre verleiht das Land Vorarlberg den Kompositionspreis an herausragende Musikschaffende des Landes. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2014 in einem Nominierungs- und Juryverfahren von der erweiterten Kunstkommission Musik vergeben, der aktuell Isabella Fink, Sebastian Hazod, Heike Kaufmann, Nikolaus Netzer, Tobias Vedovelli und Ingrid Zumtobel-Amann angehören. Silvia Thurner von der Musikdokumentationsstelle sowie der Komponist Nikolaus Brass ergänzten die Kommission als externe ExpertInnen. „Der Preis lenkt die Aufmerksamkeit verstärkt auf die zeitgenössische Musik in Vorarlberg. Gerade in diesem Jahr fokussierte die Jury auf die Bedeutung und den Einfluss auf die Vorarlberger Musiklandschaft“, sagt Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. 

Nach Murat Üstün (2014), Michael Floredo (2016), Marcus Nigsch (2018), Johanna Doderer (2020) und Peter Herbert (2022) darf sich nun auch die 61-jährige Gerda Poppa zu den GewinnerInnen des Preises zählen. „Der Kompositionspreis und die damit verbundene Förderung tragen viel zur positiven Wahrnehmung Neuer Musik bei. Er beflügelt zudem meine Motivation für zukünftige Werke. Eine Oper zu schreiben, würde mir viel Freude bereiten und ein diesbezüglicher Auftrag wäre mein großer Traum“, verrät die Komponistin. Die Auszeichnung sieht sie auch als Wertschätzung für ihre WegbegleiterInnen: „Ich bin meinen ganz eigenen Weg gegangen, auf dem mich einige Menschen immer unterstützt und bestärkt haben.“ 

Gerda Poppa hat sich vor allem durch ihren ungewöhnlichen Zugang zur Neuen Musik und durch ihre vielschichtigen und unterschiedlichsten Auftragswerke hervorgetan: „Mit dieser Entscheidung bekennt sich die Jury 2024 zu einer Preisträgerin, deren gleichzeitig unaufdringliche und spürbare Präsenz in Vorarlberg in den letzten Jahren große Wirkung hatte“, begründet Claudia Voit, Juryvorsitzende und Vorständin der Abteilung Kultur, die Wahl: „Es ist etwas Besonderes, eine so vielseitige und experimentierfreudige Musikerin aus Vorarlberg mit dem Kompositionspreis auszeichnen zu können.“ 

Werke für Orchester, Kammermusik und Soloinstrumente

Gerda Poppa wurde 1963 in Feldkirch geboren und wuchs in Rankweil auf. Mit 11 Jahren begann sie Klavier zu spielen, später kam Orgel dazu. Es folgte ein Orgelstudium am Vorarlberger Landeskonservatorium (heute Stella Vorarlberg), das sie 1995 abschloss. Zur Komposition fand die Musikerin rund 20 Jahre danach, der Weg dorthin führte vor allem über die Orgelimprovisation. Das Kompositionsstudium am Landeskonservatorium schloss sie 2015 mit Auszeichnung ab. 

Ihr Oeuvre umfasst zahlreiche weltliche und geistliche Kompositionen und Auftragswerke unter anderem für Ensemble Plus, den Wiener Concert-Verein, das Janus Ensemble und das Symphonieorchester Vorarlberg. Poppas Werke sind unter anderem geprägt von Inspirationen aus dem Alltag, von neuen Techniken und Herangehensweisen sowie von wortwörtlichen Klangfarben, die sie als Synästhetikerin wahrnimmt. Als Beispiele sind etwa das Blechbläserquintett „Colours“ (2015), „Wartezeitenmusik“ für Kammerorchester und Sprecher (2018) und der Liederzyklus „Erdenschönheit“ für Altstimme und Klavier (2020) zu nennen. Aktuell steht die Uraufführung ihres großangelegten Oratoriums „OmegAlpha“ (2022) am 30. Juni in der Basilika Rankweil an. 

Über Gerda Poppa
•    Klavier- und Orgelunterricht u. a. bei Josef Sedlarik, Anna Zborowski und Barbara Chmel
•    Studium Konzertfach Orgel bei Prof. Bruno Oberhammer am Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch mit Abschluss 1995
•    Meisterkurse und Workshops bei Michael Radulescu, Martin Haselböck, Jon Laukvik, Guy Bovet u. a.
•    2002–2004 Orgelimprovisation bei Prof. Jürg Brunner in St. Gallen 
•    Kompositionsstudium bei Prof. Herbert Willi am Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch mit Abschluss 2015
•    Zahlreiche Kompositionen für Orchester, Kammermusik und unterschiedlichste Ensemble-Besetzungen sowie Soloinstrumente
•    Aufführungen in Österreich, Süddeutschland, Schweiz, Luxemburg, Norditalien und England.
 

Redaktion
Thomas Mair

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