Presseaussendung · 28.02.2024 Gemeinsame Initiative für sicheren Tiergesundheitsdienst Partnerschaft zwischen LandwirtInnen und TierärztInnen stärken, keine Versteckmöglichkeit mehr für „schwarze Schafe“

Veröffentlichung
Mittwoch, 28.02.2024, 12:30 Uhr
Themen
Landwirtschaft/Tiere/Gantner
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – In Vorarlberg sind rund 2.700 landwirtschaftliche Betriebe und 22 TierärztInnen über einen Rahmenvertrag Partner des Tiergesundheitsdienstes. Vor allem ein jüngst im Bezirk Bregenz bekannt gewordener Fall hat bei allen Beteiligten zu der Überzeugung geführt, dass das System verbessert werden muss, um es noch sicherer gegen Missbrauch zu schützen. Erste Weichenstellungen wurden heute (Mittwoch, 28. Februar) im Landhaus in einem Gespräch zwischen Landesrat Christian Gantner, den Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, und der Tierärztekammer, Robert Griss, sowie Landesveterinär Norbert Greber erzielt und anschließend präsentiert. An die Stelle des Rahmenvertrages werden künftig Einzelverträge zwischen LandwirtIn und TierärztIn treten. „Wir setzen noch stärker auf ein partnerschaftliches und vertrauensvolles Miteinander und eine klar definierte Zusammenarbeit. Für Tiere, deren Halter keinen Vertrag haben, gibt es künftig keine Medikamente. Vergehen wie die Verabreichung illegal importierter Medikamente können dadurch schwerer versteckt und somit noch konsequenter verfolgt und bestraft werden“, sagte Gantner.

Um die Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit zu gewährleisten, investiert das Land Vorarlberg jährlich knapp zwei Millionen Euro in das Tierärztesystem. „In keinem anderen Bundesland hat der Tiergesundheitsdienst eine so große Bedeutung wie in Vorarlberg. Er ist ein wesentlicher Garant für Qualitätsprodukte aus Vorarlberg“, betonte Gantner. Es mache ihn zornig, wenn einzelne „schwarze Schafe“ dem guten Ruf der Vorarlberger Landwirtschaft schaden und daher ein über Jahre gut funktionierendes unbürokratisches und serviceorientiertes System umgestellt werden muss. Umso erfreulicher sei, dass dafür alle Beteiligten mit an Bord sind und gemeinsam dasselbe Ziel verfolgen. „Klar ist: Wir wollen sichere Lebensmittel von Tieren, denen es gut geht“, so Gantner.

Für Landwirtschaftskammerpräsident Moosbrugger ist das partnerschaftliche Miteinander im Tiergesundheitsdienst unverzichtbar. Trotz des zu erwartenden bürokratischen Mehraufwands stehe er zu der Neuregelung mit Einzelverträgen anstelle des Rahmenvertrags: „Es dürfen keine pauschalen Verdächtigungen gegen Landwirte in den Raum gestellt werden. Im beiderseitigen Interesse ist es notwendig, Verdachtsfälle den zuständigen Behörden zu übermitteln und nichts unter den Tisch zu kehren.“

Auch Tierärztekammerpräsident Robert Griss bekannte sich klar zum Tiergesundheitsdienst. „Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen den beteiligten Partnern ist dabei essentiell. Wir sind nicht nur beruflich betroffen, sondern auch als KonsumentInnen“, sagte er.

Beim Tiergesundheitsdienst gehe es nicht nur um Medikamentenabgabe, sondern auch um viele Serviceleistungen wie Impf- und Entwurmungsprogramme, erläuterte Landesveterinär Greber. Nach den jüngsten Vorfällen gehe es nur noch so, dass die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen LandwirtIn und Tierarzt/ärztin in einem direkten Vertrag besiegelt und die Bindung gestärkt wird. Der Tiergesundheitsdienst werde jedenfalls auch weiterhin eine wichtige Grundlage für alle Gesundheitsmaßnahmen sein.
 

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