Presseaussendung · 08.03.2024 Frauengesundheit im Fokus Fachlicher Austausch mit Gesundheitsminister Rauch und Frauenlandesrätin Wiesflecker im Rahmen des femail Vernetzungsforums

Veröffentlichung
Freitag, 08.03.2024, 15:30 Uhr
Themen
Frauen/Frauengesundheit/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Götzis (VLK) – Am heutigen (Freitag, 8. März) Internationalen Frauentag diskutierten Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch und Frauenlandesrätin Katharina Wiesflecker im Rahmen des femail Vernetzungsforums Frauengesundheit in Götzis mit 23 Fachfrauen aus dem Vorarlberger Sozial- und Gesundheitswesen über die aktuelle Situation und künftige Erfordernisse in Bezug auf die Gesundheit von Mädchen und Frauen in Vorarlberg. Auf Basis des Aktionsplans Frauengesundheit, der im Frauengesundheitsbericht 2022 und Landesgesundheitsbericht 2023 gesammelten Daten sowie des Wissens und der Erfahrungen der anwesenden Fachleute erbrachten die Fachgespräche wertvolle Impulse für mögliche Verbesserungen in Sachen

Einige Eckdaten zum Thema Frauengesundheit:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich und in Vorarlberg die häufigste Todesursache bei Frauen. 45 Prozent der weiblichen Todesfälle in den Jahren 2010 bis 2021 sind darauf zurückzuführen. Bei Männern in Vorarlberg sind es 39 Prozent. Nichtsdestotrotz unterschätzen Frauen häufig ihr Erkrankungsrisiko.
- 2021 gab es in Vorarlberg 630 Krankenhausaufenthalte auf Grund der Fraktur des Oberschenkelhalsknochens. 71 Prozent dieser Fälle betrafen Frauen.
- 36 Prozent der 16-jährigen Mädchen in Österreich fühlen sich zu dick, obwohl sie normal- oder sogar untergewichtig sind. Bei den Burschen trifft das nur auf 16 Prozent zu.

In den letzten sechs Monaten hat die femail-Fachstelle Frauengesundheit in einem mehrstufigen Prozess Vorschläge zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Frauen und ihre Gesundheit erarbeitet:
- Psychische Entlastung von Frauen durch kostenfreie, kurzfristig verfügbare und geschlechtersensible psychologische Beratung.
- Detaillierte Analyse des gesamten Systems im Bundesland in Hinblick auf besonders spezifische Gesundheitsrisiken für Frauen (z.B. Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkankungen) als Ausgangsbasis für weitere konkrete Maßnahmen.
- Verbesserung der Versorgung in der Frauenheilkunde, insbesondere in Hinblick auf die sexuelle und reproduktive Gesundheit von Jugendlichen und Frauen aller Altersstufen.

„Wenn laut dem österreichischen Frauengesundheitsbericht 2022 Frauen um 15 Jahre länger leben als Männer, aber die letzten 19 Lebensjahre in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit verbringen, dann ist für mich klar: Das Geschlecht spielt eine Rolle“, bekräftigte Gesundheitsminister Johannes Rauch die Aktivitäten der Frauengesundheitsexpertinnen. „Auf Bundesebene investieren wir aktuell in eine bessere Datenbasis z.B. zur Menstruationsgesundheit und zum Thema Verhütung.“

Landesrätin Katharina Wiesflecker hob hervor, dass Gesundheit eng mit sozialen Fragen verwoben ist. „Mehrfachbelastungen, Pflegearbeit, Altersarmut von erwachsenen Frauen, aber auch medial geprägte Körperbilder oder Gewalterfahrungen von Mädchen und jungen Frauen – die Liste der Themen, die uns im Bereich Frauengesundheit Sorge bereiten, ist lang“, sagte sie.
   
      femail Geschäftsführerin Lea Putz-Erath betonte: „Gesundheitliche Spezifika für Frauen müssen immer im Kontext gesellschaftlicher Strukturen gesehen werden. Scheinbare Neutralität gegenüber den Geschlechtern führt weniger zu einer Verbesserung der Gesundheit von Frauen, sondern vielmehr zu einer Verfestigung der bestehenden Gesundheitsrisiken. So wird immer deutlicher, dass Belastungen wie Mental Load und Sorgearbeit die überwiegend von Mädchen und Frauen übernommen werden als Belastungsverstärker fungieren und Risiken z.B. für Herz- Kreislauferkankungen verstärken.“

Aktionsplan Frauengesundheit: https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:9334268b-5282-4444-855e-e62391561895/aktionsplan_frauengesundheit.pdf

Frauengesundheitsbericht: https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:7157d267-ef16-4a8b-8861-56e9cbf54089/Frauengesundheitsbericht_2022_FINAL.pdf

Landesgesundheitsbericht: https://vorarlberg.at/documents/302033/472088/Landesgesundheitsbericht%20Vorarlberg%202022%20final.pdf/06707f53-91a6-2ac3-0fe7-92d4e3405685?t=1703684413134
 

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