Medieninformation Dienstag, 14.10.2025, 10:49 Doppelperformance von Carolyn Amann und Petra Maria Kraxner Veranstaltung am Dienstag, 21. Oktober im Theater Kosmos

Bregenz (VLK) – Das Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek und das Innsbrucker Literaturhaus am Inn aus Innsbruck laden am Dienstag, 21. Oktober im Foyer des Theater Kosmos zu einer Doppelperformance, die sich fundiert mit der immer wieder aufflammenden Empörungskultur auseinandersetzt. Carolyn Amann beschäftigt sich in ihrer Perfomance „Affektive Infrastrukturen“ mit Ressentiments und Ängsten, die mit Sprache adressiert werden. Petra Maria Kraxner setzt der aufgeheizten Debatte gemeinsam mit Lisa Kärcher einen schlichten Appell entgegen: „Verliebt euch!“ Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr, der Eintritt ist frei. Um Anmeldungen unter karten@theaterkosmos.at wird gebeten.

Das Franz-Michael-Felder-Archiv und das Literaturhaus am Inn haben die beiden Autorinnen Carolyn Amann und Petra Maria Kraxner eingeladen, sich mit der emotional aufgeladenen Wortwahl, dem sogenannten „Wording“, der letzten zehn Jahre auseinanderzusetzen und über Formen der „Ent-pörung“ nachzudenken. Die Doppelperformance findet im Rahmen des „mitSprache“-Projekts „Ent-pört euch!“ statt, das sich gegen die Instrumentalisierung des Kampfbegriffs der sogenannten „woke cancel culture“ und für eine reflektierte Diskussion rund um kulturelle Aneignung, Gender, Sprachverbote und Triggerwarnungen einsetzt. Die Plattform „mitSprache“ ist ein freier Zusammenschluss der Österreichischen Häuser der Literatur, die vor gesellschaftspolitischem Hintergrund seit 2004 gemeinsam Projekte entwickeln und bundesweit umsetzen.

Performance I: „Affektive Infrastrukturen“

Den Auftakt an diesem Performanceabend setzt die in Vorarlberg geborene, in Wien lebende Dramatikerin und Performerin Carolyn Amann, deren erstes Dramen-Solo „Zement“ 2019 im Theater Kosmos zu sehen war. Ihr zufolge besteht die Welt zwischen uns aus Sprache, in der sich Soziales mit Politischem, Bedeutung mit Affekt vermischt: „Wer spricht und wer gehört wird hat gesellschaftliche Relevanz. Denn effektiv werden mit Sprache Ressentiments adressiert und durch Ängste, die scheinbar keiner Begründung bedürfen, Menschen beschämt. Wenn jedoch Sprache meinen Mund verlässt, ist sie körperlich und der Körper, der durch sie angerufen wird, verletzlich.“ In ihrer Performance stellt Amann u.a. folgende Fragen: „Kann diese körperliche, verletzliche Sprache eine neue Form affektiver Infrastruktur eröffnen? Eine Form, die sich gegen Diskreditierung und Verdrängung stellt?“ Das Video zur Performance von Carolyn Amann stammt von Aron Kitzig, die Komposition steuerte Paul Friedrich Frick bei.

Performance II: „Verliebt euch!“

Ausgehend vom lautmalerischen Motto „Woke wie wohl wie Wolkenklang“ fragt die in Tirol geborene, in Berlin lebende Autorin Petra Maria Kraxner im zweiten Teil des Abends in ihrer Performance „Verliebt euch!“ u.a.: „Sind wir aus Wörtern gemacht?“ Kraxner untersucht gemeinsam mit der aus Hamburg stammenden Schauspielerin und Dramaturgin Lisa Kärcher „die Kraft der Sprache – die berührt, beschreibt und bezichtigt.“ Dabei treffen neue Kampfbegriffe auf KI-basierte Schreibübungen im Stil von Ernst Jandl, Friederike Mayröcker und Gerhard Rühm, während die Performer:in im Publikum Stift und Zettel verteilt: „Wir schreiben woke Liebesbriefe!“

Weitere Aufführungen in Innsbruck und Wien

Die beiden Performances werden in einer ‚Österreichtour‘ von West nach Ost in Bregenz, Innsbruck und Wien vorgestellt. Nach der Aufführung in Bregenz wird die Doppel-Performance tags darauf im Literaturhaus am Inn in Innsbruck aufgeführt sowie am 25. Oktober im Rahmen der „Revue der Ent-pörung“ im Schauspielhaus Wien. Nähere Informationen sind unter www.mit-sprache.net verfügbar.

Carolyn Amann, geboren 1987 in Hohenems. Lebt in Wien. Sie ist Dramatikerin und Performerin und schreibt an der Kunstuniversität Linz derzeit ihre Dissertation zum Thema Emotionserkennungssystem. Für ihre literarische Arbeit erhielt sie u.a. das DramatikerInnenstipendium des BKA 2022.

Petra Maria Kraxner, geboren 1982 in Zams, aufgewachsen in Tobadill. Lebt in Berlin. Studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihre Theaterstücke wurden u.a. am Burgtheater Wien sowie beim Fringe Festival Prag und Edinburgh gespielt. Veröffentlichungen von Gedichten in Zeitschriften, Anthologien sowie auf Fotografien.

Lisa Kärcher, geboren 1982 in Hamburg. Lebt in Wien. Schauspielerin und Dramaturgin. Sie war zuletzt am Werk-X Petersplatz in „hideaway“ von bauer+baum sowie am Dschungel Wien, WUK Wien u.a. zu sehen. Diverse Arbeiten für Film und TV, darunter „Echo“ von Thomas Marciano (First Steps Award 2024).

Redaktion
Lucas Rührnschopf

Pressebilder

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