Presseaussendung · 10.07.2024 Aktuelle Wolfsnachweise Wolfsmanagement in Vorarlberg ermöglicht rasches Handeln im Sinne der Sicherheit

Veröffentlichung
Mittwoch, 10.07.2024, 10:39 Uhr
Themen
Tiere/Wolf/Gantner
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – In den letzten Tagen wurden im Hinteren Bregenzerwald mehrere Wolfssichtungen durch Wildkameras registriert. Allfällige Schäden an Nutztieren aus dieser Region sind bisher nicht bekannt. Die Schaf- und Ziegenhalter, die Weidegebiete in dieser Region nutzen, wurden von Landesseite umgehend verständigt. Auf Herdenschutzmaßnahmen ist speziell in diesem Bereich besonderes Augenmerk zu legen. Die Fördermöglichkeiten für Herdenschutz sind auf der Internetseite https://vorarlberg.at/-/herdenschutz abrufbar.

Seitens des Landes Vorarlberg wird bei solchen Fällen nach einem Wolfsmanagementplan vorgegangen, der von der Landesregierung als Wolfsmanagementverordnung (WMVO) erlassen wurde und das Ziel hat, den menschlichen Siedlungsraum zu schützen und Schäden an Nutztierbeständen zu vermeiden. „Durch diese Verordnung ist ein rasches, konsequentes und rechtssicheres Handeln im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung möglich und es sind wichtige Rahmenbedingungen für einen weiterhin sicheren Alpsommer geschaffen“, erklärt Landesrat Christian Gantner.

Konkret zielen die behördlichen Maßnahmen – wenn sich Nutztierrisse häufen oder Sicherheitsbedenken bestehen – auf eine Aufhebung der Schonung bzw. Zulassung von Entnahmen ab. Diese Maßnahmen finden sich in Anlage I zur WMVO für sicherheitsrelevante Verhaltensweisen des Wolfes und in Anlage II zur WMVO für bezüglich Nutztiere schädlichem Verhalten (siehe Website https://vorarlberg.at/-/wolfsmanagement).

Rissdatenbank
   Die Vorarlberger Landesregierung hat bereits im Oktober 2023 den Beschluss gefasst, eine Rissdatenbank einzurichten, welche mittlerweile umgesetzt ist. Diese Anwendung ermöglicht die Erfassung von Sichtungen, Losungen, Fotos etc. eines Beutegreifers sowie von gemeldeten Tierrissen. Darüber hinaus werden die bei Verdacht eines Tierrisses im Rahmen der Rissbeurteilung erhobenen Daten in die Anwendung eingepflegt. Die Prüfberichte werden in der Anwendung ebenso verarbeitet wie allfällige Entschädigungszahlungen. Die Ereignisse werden auch kartografisch dargestellt. Nähere Informationen dazu (sowie Einsicht in diese Karte) sind ebenfalls auf der Internetseite https://vorarlberg.at/-/wolfsmanagement verfügbar.

Merkblatt für Verhaltensweisen
   Auch wenn Wölfe, die in freier Wildbahn aufgewachsen sind, grundsätzlich scheue Tiere sind, ist ein Auftreten des Wolfes auch im siedlungs- bzw. wohnnahen Bereichen nicht ausgeschlossen. Aus diesem Grund hat der Landeswildökologe Hubert Schatz ein Merkblatt für Verhaltensweisen erstellt, um die Probleme mit Wölfen möglichst gering zu halten. Auch dieses Merkblatt ist auf der Website https://vorarlberg.at/-/wolfsmanagement abrufbar.

„Klar ist, dass der Wolf im besiedelten Raum nichts verloren hat. Der Schutz des Menschen und unserer Nutztiere steht an oberster Stelle. Niemand will den Wolf ausrotten. Aber jedes Tier, das keinen natürlichen Feind hat und nicht reguliert werden kann, bringt ein Ungleichgewicht in die Natur. Genau das geschieht derzeit beim Wolf. Er ist nicht mehr vom Aussterben bedroht wie vielleicht vor 30 Jahren. Darauf müssen wir zum Schutz unserer Lebens- und Kulturräume reagieren“, sagt Sicherheitslandesrat Gantner.

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