Presseaussendung · 26.05.2023 „Zahlreiche Maßnahmen für mehr Krankenhaus-Fachkräfte in Umsetzung“ LH Wallner und LR Rüscher zur Personalsituation in Vorarlbergs Krankenhäusern

Veröffentlichung
Freitag, 26.05.2023, 13:16 Uhr
Themen
Gesundheit/Spital/Pflege/Wallner/Rüscher
Redaktion
Mathias Bertsch

Bregenz (VLK) – Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher zeigten heute Verständnis für die Mitarbeitenden in den Landeskrankenhäusern: „Wir sind uns bewusst, dass die Personalsituation im Gesundheitsbereich teilweise sehr herausfordernd ist.“ Beide betonten: „Die entsprechenden Stellen sind vorhanden. Es geht vor allem darum, schnell und nachhaltig die passenden Fachkräfte dafür zu finden und das bestehende Personal zu entlasten.“ Dazu laufen bereits kurz- und langfristig wirksame Maßnahmen auf mehreren Ebenen. „Darüber hinaus braucht es jedenfalls weitere strukturelle Maßnahmen und weitere Schritte für eine noch effizientere PatientInnen-Lenkung“, so Rüscher. Ziel sei eine verlässliche Versorgung für die Bevölkerung verbunden mit einer attraktiven Arbeitsplatzsituation für die Mitarbeitenden.

Wallner betonte: „Der Fachkräftemangel ist überall spürbar, auch im Gesundheitsbereich. Wir arbeiten mit aller Kraft an Verbesserungen. Wir wollen eine Stärkung der gesamten Versorgung im ambulanten Bereich, und das österreichweit.“ Wallner bestätigte, dass der Beschäftigungsrahmenplan laufend aufgrund der aktuellen Erfordernissen nach oben angepasst werden. Auch punktuelle Überbesetzungen werden immer wieder vorgenommen, wenn es die aktuelle Situation in der Abteilung erfordert. Mit dem letzten Gehaltsabschluss (plus rund 7,15 Prozent) sei ebenfalls auf die derzeitige Teuerungssituation reagiert worden.  


   „Zu den mittelfristigen Maßnahmen zählen die Finanzausgleichsverhandlungen, die wir derzeit auf Bundesebene führen“, so Wallner und Rüscher: „Um insbesondere die ambulante Versorgung sowohl im niedergelassenen Bereich als auch in den Spitalsambulanzen sicherzustellen, braucht es mehr finanzielle Mittel. Dafür setzen wir uns ein.“


   Landeshauptmann Wallner und Landesrätin Rüscher hielten fest, dass laufend auf mehreren Ebenen an der Verbesserung der Personalsituation im Gesundheitsbereich gearbeitet werde: „Es sind Maßnahmen für die Mitarbeitenden, strukturell und auch im Bereich der PatientInnen-Lenkung im Gange. Ziel ist, dass sich die Bevölkerung auf eine stabile Gesundheitsversorgung in den Vorarlberger Spitälern verlassen kann.“ 


   Bei der Personalgewinnung verwies Wallner auf die Pflege Allianz Vorarlberg. Mit der Zusammenführung der drei Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im Lande zur Pflegeschule Vorarlberg und der vertieften Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Vorarlberg (FHV) sowie der Einführung des Welcome Centers Pflege & Soziales wurde der Weg in die Pflege für alle Interessierten mit und ohne Matura geebnet. Darüber hinaus startet diesen Herbst die drei- bzw. vierjährige Pfleglehre in Vorarlberg – es gibt bereits die ersten Lehrvertragszusagen. Wallner erinnerte ebenfalls an den Ausbildungszuschuss von 600 Euro durch Bund und Land.


   Landesrätin Rüscher verwies darauf, dass es eine Vielzahl von Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen brauche, um die aktuellen und kommenden Herausforderungen bewältigen zu können. Dabei unterstrich sie die Notwendigkeit struktureller Anpassungen und verwies auf den jüngsten Spitalsplanungsprozess. Im Rahmen des Spitalscampus Vorarlberg werden Schwerpunktsetzungen und vertiefte Kooperationen mit dem niedergelassenen Bereich (auch in Form von Primärversorgungseinheiten), die Entlastung von Fachkräften durch Skill-Grade-Mix oder neue Organisationseinheiten wie der Care Support umgesetzt. Der Care Support ist ein finanziell gut dotierter Pool für eine Art Eingreiftruppe, die kurzfristig und flexibel an Standorten eingesetzt werden kann und unterstützend arbeitet. 


   Zur Ressourcenschonung führte Landesrätin Rüscher PatientInnen-lenkende Maßnahmen an: „Insbesondere digitale Kanäle, wie beispielsweise die telefonische Gesundheitsberatung 1450, sollen eingesetzt bzw. ausgebaut werden.“ Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene werde der Ansatz „digital vor ambulant vor stationär“ forciert. Auch PatientInnen-lenkende Maßnahmen vor Ort in den Spitälern, wie die AEE am LKH Bregenz oder eine vorgelagerte Ordination seien wichtige Lösungsmöglichkeiten. 


   Die Rückmeldungen aus den Spitälern zur Personalsituation würden sehr ernst genommen, versicherte Landesrätin Rüscher. Um die Personalrekrutierung zu verbessern, wird derzeit im Auftrag des Landes, der ÖGK und der Ärztekammer eine Studie erstellt, die die Motive für die Berufswahl junger Ärztinnen und Ärzte analysiert. Weiters ist – gemeinsam mit der KHBG – eine Spitalstour samt Online-Beteiligung für alle Mitarbeitende geplant. Ziel ist, die aktuellen Herausforderungen auf jedes Haus heruntergebrochen zu beleuchten, zu evaluieren in wie weit bereits gesetzte Maßnahmen wirken und weitere konkrete Lösungsansätze zu diskutieren.

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