Presseaussendung · 11.06.2024 Innovative Ansätze für einen klimafitten Wald LH Wallner und LR Gantner präsentierten Projekte des Landesforstgartens Rankweil

Veröffentlichung
Dienstag, 11.06.2024, 14:42 Uhr
Themen
Wald/Waldbewirtschaftung/Wallner/Gantner
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Unter dem Motto „Wälder und Innovationen“ wird in der heurigen Woche des Waldes (10. bis 16. Juni 2024) auf die Notwendigkeit verwiesen, sich Entwicklungen aufgrund des sich ändernden Klimas anzupassen. „Es braucht in dieser Situation innovative Ansätze, um Schadereignissen vorzubeugen bzw. sie zu bewältigen und die Chance zur Neuanlage von klimaangepassten Wäldern zu ergreifen, damit die vielfältigen für unser Leben so wichtigen Funktionen des Waldes langfristig erhalten bleiben können“, betonten Landeshauptmann Markus Wallner und Forstlandesrat Christian Gantner im heutigen (Dienstag) Pressefoyer. Die Fachleute im Landesforstgarten Rankweil betreuen verschiedene Projekte, um die Klimaanpassung der Wälder voranzutreiben und eine stabile nächste Waldgeneration zu etablieren.

Landeshauptmann Wallner unterstrich die vielfältigen Funktionen des Waldes – als Schutzwald, als Klimaregulator, als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, als Erlebnis- und Erholungsraum für den Menschen und nicht zuletzt auch als wichtiger Wirtschaftsfaktor. Derzeit werden etwa 70 Prozent des jährlichen Holzzuwachses in Vorarlberg genutzt. „Im internationalen und österreichweiten Vergleich zeichnet sich Vorarlberg durch eine kleinflächige und naturnahe Waldbewirtschaftung aus. Unsere Wälder gehören zu den natürlichsten, vielfältigsten und artenreichsten Lebensräumen“, sagte Wallner und bekräftigte die eigenständige Handlungsfähigkeit des Landes: „Wir tun in der Waldpflege und ebenso in der Wasserwirtschaft viel für den Klimaschutz. Da brauchen wir keine zusätzlichen Regulierungen und Vorschriften von außen.“

Die Vorarlberger Waldstrategie 2030+ bietet einen geeigneten strategischen Rahmen, so Landesrat Gantner. „Es braucht weiterhin eine aktive Waldbewirtschaftung. Unser Weg heißt ‚Schützen durch Nützen‘ und diesen gehen wir weiter“, betonte er. Damit die naturnahe Waldbewirtschaftung auch weiterhin möglich bleibt, werden mit Vorarlberger Beteiligung verschiedene Forschungsprojekte zur Unterstützung der Schutzwaldpflege und zur Erhöhung der Resilienz der Wälder betrieben. „Unser Landesforstgarten ist zugleich Kinderstube und Zukunftslabor für einen klimafitten Wald“, sagte Gantner. So befindet sich im Landesforstgarten Rankweil eine von zwei in Österreich angelegten Saatgutplantagen, um Samen für resistente Eschen zu gewinnen und dieser für Vorarlberg so wichtigen Baumart eine Zukunft in den heimischen Wäldern zu geben.

Herkunft und Genetik des Saatgutes sind entscheidende Faktoren für klimafitte Wälder, erläuterten Landesforstdirektor Andreas Amann und der Leiter des Landesforstgartens, Lucas Amann dazu: „Es wird zunehmend wichtiger das Risiko breit zu streuen und auf die Genetik der Baumarten zu achten. Im Landesforstgarten werden genau für diesen Zweck Forstpflanzen aus Samen produziert, die aus speziellen heimischen Beständen stammen, welche hinsichtlich Qualität und Vitalität herausragende Eigenschaften aufweisen.“ 

Vorarlberg beteiligt sich auch am Projekt Phenips zum Monitoring des Auftretens von Borkenkäfern. Dazu wurden auf verschiedenen repräsentativen Standorten Borkenkäfer-Schlitzfallen aufgestellt. Die Fallen werden durch die örtlichen Waldaufseher wöchentlich kontrolliert, die gefangenen Käfer gezählt und online in das Phenips System eingegeben. In einem weiteren laufenden Projekt zur dynamischen Waldkartierung werden flächendeckend über die gesamten Waldgebiete Vorarlbergs die Standortstypen erfasst und die dafür geeigneten Baumarten angegeben, um Prognosen zu erstellen, welche Baumarten in 40 bzw. 80 Jahren auf dem jeweiligen Standort noch gut bestehen können.
 
   Ein wichtiger Bestandteil der Woche des Waldes ist heuer nach mehrjähriger Unterbrechung wieder die Aktion „Wald erleben“, mit der das Land Vorarlberg Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gibt, den Wald als wertvolles Stück Heimat zu entdecken und zu erleben. Für die 4. Schulstufe werden halbtägige Lehrausflüge mit waldpädagogisch geschulten Forstleuten im Nahbereich der Schule angeboten. Für die 6. Schulstufe finden am Montag, 1. Juli 2024, die Waldspiele auf dem Ardetzenberg statt. An diesen Veranstaltungen werden insgesamt elf Schulklassen teilnehmen.
 

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