Presseaussendung · 25.04.2024 LR Wiesflecker: „Mutiges und Zukunftsweisendes beim Sinnovation call # 2“ Vorstellung innovativer Ideen und Projekte für soziale Sicherheit und Chancengerechtigkeit

Veröffentlichung
Donnerstag, 25.04.2024, 10:31 Uhr
Themen
Soziales/Sozialfonds/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Unter dem Titel „Sinnovation call # 2“ hat das Land Vorarlberg im vergangenen Oktober schon zum zweiten Mal eine Ausschreibung gestartet, um innovatives Engagement im Sozialbereich zu fördern. „Wir wollen mutige und zukunftsweisende Ideen und Projekte unterstützen, mit denen weitere Schritte in Richtung soziale Sicherheit und Chancengerechtigkeit in der Gesellschaft getan werden können“, betonte Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker heute (24. April) bei der Vorstellung der Ergebnisse. Die Auswahlkommission hat sich aus sieben Einreichungen für eine Idee und drei Projekte entschieden, die aus dem Vorarlberger Sozialfonds heuer und in den kommenden beiden Jahren mit insgesamt rund 530.000 Euro gefördert werden.

Die Erfahrungen aus dem ersten Projektcall im Frühjahr 2022 führten zu geringfügigen Änderungen in der Ausschreibung und zum Auswahlverfahren. „Wichtig war und ist uns diesmal, dass sich für die Ausarbeitung einer Idee oder eines Projektes Kooperationspartnerschaften zusammengefunden haben“, erklärte Landesrätin Wiesflecker. Der Innovationstopf soll ein Lernfeld für neue Ideen sein.

Dementsprechend sollen die Fördermittel insbesondere dazu beitragen, 
•    eine Innovationskultur zu entwickeln,
•    die Kultur der Zusammenarbeit der SystempartnerInnen im Sozialfonds und in den angrenzenden Handlungsfeldern zu fördern und
•    schnelle und flexible „Startbahnen“ für Neues bzw. für andere/bessere Lösungen zu entwickeln, die systemisch Wirkung zeigen.

Anhand der maßgeblichen Kriterien Innovation, Kooperation und Sozialfondsrelevanz hat die Auswahlkommission sich für folgende Idee und Projekte entschieden, die aus dem Vorarlberger Sozialfonds gefördert werden sollen.

Idee: 

„D‘ Stubat“
Krankenpflegeverein Wolfurt/Marktgemeinde Wolfurt

Zeitraum: 2024; Förderung: 8.000 Euro

Ein Café mit hausgemachtem „Oma-Kuchen“ zu moderaten Preisen soll ein neuer Treffpunkt werden. Die Angestellten sind vorwiegend Frauen, die von Altersarmut und Einsamkeit betroffen sind (ähnlich Café Vollpension Wien). Zudem gibt es eine Person, die niederschwellig und „nebenbei“ Menschen über bestehende Angebote informiert und so als Drehscheibe zu verschiedenen Institutionen fungiert und über den GKPV Wissen und Kontakte hat. Eine für alle nutzbare Waschmaschine soll neben Waschtätigkeit auch helfen, für einsame und verwahrlosungsgefährdete Personen ein Angebot zu schaffen.

Projekt 1:
„Verwandten- und Netzwerkpflege“ 
Vorarlberger Kinderdorf, BH Bregenz-Abteilung Kinder- und Jugendhilfe

Projektdauer: 1. Mai 2024 bis 31. Dezember 2025; Förderung: 163.368 Euro

Manche Kinder/Jugendliche können aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren eigenen Eltern aufwachsen. Für sie braucht es andere Lösungen, damit sie sich gut entwickeln können. Eine große Ressource stellt dabei die Verwandtschaft oder das soziale Umfeld dar. Aufgrund von gewachsenen Beziehungen, einer gewissen Vertrautheit und Nähe sind solche Menschen als Bezugspersonen für ein Kind bzw. eine/n Jugendliche/n besser geeignet als ein Platz in einer Institution/Einrichtung. Diese Chance sollte genutzt werden.

Durch den methodischen Zugang über eine „Gruppenkonferenz“ soll gemeinsam mit dem gesamten System (Familienmitglieder und/oder ausgewählte Personen aus dem sozialen Umfeld) eine tragfähige Lösung für den weiteren Verbleib des minderjährigen Kindes/Jugendlichen erarbeitet werden. Dieses ressourcen- und sozialraumorientierte Alternativangebot zur Fremdunterbringung in einer Institution oder in einer fremden Pflegefamilie soll im Rahmen eines Pilotprojektes gemeinsam zwischen der Bezirkshauptmannschaft Bregenz, Abteilung Kinder- und Jugendhilfe und dem Vorarlberger Kinderdorf durchgeführt werden.

Projekt 2:
„Gesellschaftlicher Learning Hub“ 
Marktgemeinde Götzis, Häuser der Generationen und der Elementarpädagogik Götzis, BORG Götzis, VHS Götzis, Kathi-Lampert-Schule

Projektdauer: Frühjahr 2024 bis Ende 2025; Förderung: 193.000 Euro

Für die Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen, in Bereichen wie Fachkräftemangel in Sozial- und Bildungsberufen, Integration, Sucht, Klimawandel usw. brauchen Gemeinden neue Strategien. 

Der Learning Hub ist ein interdisziplinäres Projekt, das die Marktgemeinde Götzis mit ihren Einrichtungen und die Häuser der Generationen sowie der Elementarpädagogik Götzis in einer Kooperation mit BORG und VHS Götzis sowie Kathi-Lampert-Schule als lernendes Netzwerk zusammenführt. Ziel ist es, im Rahmen eines neu entstehenden regionalen Wirkraums innovative Lernräume zu schaffen. SchülerInnen, Auszubildende und Studierende aller Bildungseinrichtungen bekommen Einblick in die unterschiedlichen Organisationen und lernen die Herausforderungen der jeweils anderen Bereiche kennen. Die übergreifende Zusammenarbeit öffnet den Blick, stärkt selbstbewusstes Handeln und fördert vernetztes Denken. Die Auszubildenden sollen anhand von praxisorientierten Projekten zu Themen wie Soziales, Chancengleichheit, Hilfe zur Selbsthilfe und Prävention neue, zukunftsfähige Modelle und Methoden entwickeln und erproben können.

Projekt 3:
„Heat Resilient Care – Hitzeaktionsregion Vorderland-Feldkirch“ 
aks gesundheit GmbH, Regio Vorderland-Feldkirch, Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.

Projektdauer: bis 31. Dezember 2025; Förderung: 163.920 Euro

Organisationen des Sozialfonds sowie Gemeinden der Region Vorderland-Feldkirch beschäftigen sich im Detail mit dem Thema Hitze, indem sie sich zu einem Hitze-Aktionsbündnis zusammenschließen, eigene und sektorenübergreifende Hitze-Aktionspläne und -maßnahmen erstellen und ihre Mitarbeitenden schulen. Dadurch wird die Hitze-Resilienz und Hitze-Kompetenz des Pflege- und Sozialsystems gestärkt und werden vulnerable Gruppen geschützt. 

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