Medieninformation Dienstag, 26.03.2024, 16:17 Psychotherapie-Ausbildung muss in Vorarlberg sichergestellt bleiben Dringende Forderung zur Wiederaufnahme von Fachhochschulen in das neue Psychotherapiegesetz

Bregenz (VLK) – Land und FH Vorarlberg unterstützen das Bemühen, die Psychotherapie-Ausbildung zu akademisieren und qualitativ aufzuwerten. Umso überraschender und entgegen den Erfordernissen in Vorarlberg ist es aber, dass in der aktuellen Regierungsvorlage zum Psychotherapiegesetz Fachhochschulen – somit auch die FHV und ihre Weiterbildungstochter Schloss Hofen – als anbietende Institutionen nicht berücksichtigt wurden. Für Vorarlberg ist dies ein massiver Nachteil und völlig unverständlich, weil es im Begutachtungsprozess klare Zusagen gab, dass Fachhochschulen neben Universitäten und Privatuniversitäten als Anbieter in Frage kommen. „Sollte das Gesetz in der aktuellen Form beschlossen werden, droht ohne Not eine Versorgungslücke in Vorarlberg“, betonen Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und Landesrätin Martina Rüscher.

Auch FHV-Geschäftsführer Stefan Fitz-Rankl zeigt sich überrascht und verärgert. Er erinnert an die im Vorfeld der Regierungsvorlage von VertreterInnen aller Fachhochschulen geführten sehr konstruktiven Gespräche mit dem Bund: „Gerade für die politischen VertreterInnen aus Vorarlberg war immer klar, dass es ein lokales, auf Vorarlberg zugeschnittenes Angebot braucht und dieses durch die Einbindung der FHV auch sichergestellt werden wird. Es ist daher völlig überraschend, dass der Bund aus dem im Begutachtungsprozess abgestimmten Entwurf die Fachhochschulen als Anbieter der Psychotherapiestudien in letzter Sekunde wieder herausgenommen hat. Die ist schnellstmöglich zu reparieren, sonst droht eine jahrzehntelange aufgebaute lokale Expertise und ein regional abgestimmtes Angebot zu verschwinden.“

In Vorarlberg erfolgte bislang die erste Stufe der Psychotherapieausbildung über das Zentrum für Wissenschaft und Weiterbildung Schloss Hofen. Am Standort Lochau werden bereits seit 1991 Personen im Rahmen des Psychotherapeutischen Propädeutikums ausgebildet, um im Anschluss ein Fachspezifikum in einer psychotherapeutischen Schule zu absolvieren und die Berufsberechtigung als PsychotherapeutIn zu erlangen. Seit 2012 ist Schloss Hofen eine 100-Prozent-Tochter der FH Vorarlberg und dieses Weiterbildungsprogramm als Hochschullehrgang eingerichtet. Bislang wurden in Vorarlberg so über 600 Personen ausgebildet.

Österreichweit werden an den Fachhochschulen schon heute Studien angeboten – etwa Musiktherapie, Soziale Arbeit und der gesamte Bereich der Gesundheitswissenschaften, deren AbsolventInnen über die Voraussetzung für die Psychotherapieausbildung unter Anerkennung ihres Abschlusses verfügen. Die Fachhochschulen haben bewiesen, dass sie in diesen Bereichen hervorragend ausbilden und einen regionalen Versorgungsauftrag wahrnehmen. Vor diesem Hintergrund sei es somit nicht nachvollziehbar, warum Studierende gegebenenfalls ihr Bundesland verlassen müssen, um diese Ausbildung zu absolvieren, betonen Landesstatthalterin Schöbi-Fink und Landesrätin Rüscher. Gemeinsam mit den VertreterInnen der FH Vorarlberg appellieren sie daher dringend an Gesundheitsminister Johannes Rauch und Bildungsminister Martin Polaschek, im aktuellen Gesetzesvorhaben die Fachhochschulen im Sinne eines bedarfsorientierten Angebots auch in Vorarlberg wieder aufzunehmen.

Redaktion
Gerhard Wirth

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