Presseaussendung · 22.02.2024 Brennholz in Vorarlberg Eine Säule zur Zukunft der heimischen Wärmeversorgung

Veröffentlichung
Donnerstag, 22.02.2024, 12:42 Uhr
Themen
Energie/Brennholz/Zadra/Gantner
Redaktion
Thomas Mair

Dornbirn (VLK) – Eine im Auftrag des Landes erstellte Studie zeigt auf, dass Holz eine wichtige Säule der Wärmeversorgung bleiben wird und unter strikter Beachtung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung sogar noch ausbaufähig ist. „Unser Wald leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energieautonomie+, sondern trägt auch zur Wertschöpfung im Lande bei“, betonten Energielandesrat Daniel Zadra und Forstwirtschaftslandesrat Christian Gantner im heutigen (Donnerstag) Pressegespräch in Dornbirn. Derzeit wird Holz für energetische Zwecke mit einem Primärenergieinhalt von ca. 1000 GWh pro Jahr verwertet. Eine Erhöhung des Angebots auf rund 1.370 GWh ist möglich.

   „Vorarlberg hat schon vor Längerem die richtigen Weichenstellungen gemacht und auf Importe von fossilen Energieträgern weitestgehend verzichtet. Das schafft nicht nur Versorgungssicherheit, sondern hält auch die Wertschöpfung im Land“, sagte Landesrat Zadra. Ein möglichst großer Teil der Energie soll durch Sanierungen eingespart und der Rest durch erneuerbare Energieträger substituiert werden. Die vorliegende Studie zeigt auf, welchen Beitrag heimisches Brennholz zur Energieautonomie leisten kann und stellt dazu die wichtigsten Maßnahmenoptionen dar. „Eine nachhaltige Holznutzung ist Grundlage für einen fitten Wald. Holz ist ein vielfältiger und wertvoller Rohstoff. Neben (und nach) der Verwendung als Bau- und Möbelholz ist seine Nutzung für die Gewinnung erneuerbarer Energie eine wichtige Säule. Der dezentrale Vorarlberger Weg der heimischen Biomassenutzung ist zukunftsweisend, weil er Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort schafft“, erläuterte Landesrat Gantner.

Bestehende Holznutzung


   In Vorarlberg wird derzeit Holz für energetische Zwecke mit einem Primärenergieinhalt von ca. 1000 GWh/a verwertet. Der größte Anteil stammt mit 46 Prozent direkt aus dem Vorarlberger Wald – in Form von Scheitholz, Waldhackgut und Rinde. Sägerestholz und -mehl aus der holzverarbeitenden Industrie sowie dem Holzbau- und Tischlergewerbe stellen weitere 36 Prozent. Für die restlichen 18 Prozent kommen Altholz, Flurgehölze und direkte Importe aus Tirol und dem grenznahen Ausland zum Einsatz.

   Die Nutzung dieses Brennholzes erfolgt zur Hälfte in Einzelfeuerungen, größtenteils in Form von Stückholz (63 Prozent), aber auch als Pellets (26 Prozent) und Hackschnitzel (11 Prozent). Weitere 40 Prozent kommen in Heizwerken zum Einsatz, ca. 10 Prozent werden von der Holzwirtschaft für Trocknung und anderen Eigenbedarf verwendet.

Zusätzliche Potenziale

„Die Frage, ob das Angebot an Brennholz erweitert werden kann, wird in der Studie klar mit ja beantwortet“, sagte Studienautor Christof Drexel. Potenziale sind sowohl in einem erhöhten Holzeinschlag, der auch zukünftig noch unterhalb des jährlichen Zuwachses liegt, als auch in verschiedenen wirtschaftspolitischen Weichenstellungen (etwa in Form einer eigenen Schwachholzverarbeitung), die auch zu mehr Wertschöpfung im Land führen würde, zu finden. Eine Erhöhung des Angebots auf rund 1.370 GWh erscheint dabei möglich.

Wichtigste Maßnahmenoptionen der Brennholz-Strategie

   Als wichtigste Maßnahmen nannte Studienautor Drexel die Erhöhung des Holzeinschlags im Vorarlberger Ertragswald, die Ansiedelung einer Schwachholzsägerei, die weitere Forcierung des Holzbaus und Verringerung der Importe beim Holzbau, der Neubau weiterer Heizwerke / Wärmenetze – Zadra: „Allein seit dem Jahr 2014 wurden landesweit 20 neue Biomasseheizwerke errichtet“ - sowie die Adaptierung von Heizwerken zu Kraftwerken – Drexel: „Hier könnte gerade im Winter verstärkt Strom produziert werden“.  

   Die vollständige Studie steht unter https://vorarlberg.at/-/energiestudien zum Download zur Verfügung.
 

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