Medieninformation Montag, 11.12.2023, 19:30 Ehren- und Förderpreise des Landes Vorarlberg 2023 für medienübergreifende Kunst und musikalisches Engagement verliehen Auszeichnungen für Sabine Marte, Klaus & Claudia Christa, Sara Lisa Bals und Tobias Grabher

Bregenz (VLK) – Mit je zwei Ehren- und Förderpreisen für Kunst zeichnet das Land Vorarlberg alljährlich arriviertes und aufstrebendes Kunstschaffen aus. Am Montag, den 11. Dezember, konnte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink die Auszeichnungen bei einer Feier im Montfortsaal im Landhaus Bregenz übergeben. Die mit je 5.000 Euro dotierten Ehrenpreise gingen an die Videokünstlerin Sabine Marte sowie das Pforte-Gründer- und Leiter-Team Klaus & Claudia Christa. Über die Förderpreise zu je 2.500 Euro durften sich Sara Lisa Bals, die als Kunstschaffende in den Bereichen Medien, Theater und Raum tätig ist, und Dirigent und Musiker Tobias Grabher freuen.

Mit den Ehrenpreisen für Kunst würdigt das Land Vorarlberg ein etabliertes, langjähriges künstlerisches Werk von hoher Qualität. Auf Vorschlag aus den jeweiligen Kunstkommissionen werden heuer die Videokünstlerin Sabine Marte und die Pforte-Gründer und -Leiter Klaus & Claudia Christa ausgezeichnet. Für jüngeres, vielversprechendes Schaffen mit Zukunftspotential werden Förderpreise verliehen, die 2023 an Sara Lisa Bals und Tobias Grabher gehen. 

Sprache und Musik
Sabine Marte, geboren 1967 in Feldkirch, arbeitet medienübergreifend, experimentell und kollaborativ in den Bereichen Videokunst, Performance und Musik. Aber auch großflächige Zeichnungen, erstmals 2016 in der Galerie Lisi Hämmerle gezeigt, finden sich in ihrem Oeuvre. Ihre mehrfach, auch vom Land Vorarlberg, kontinuierlich in verschiedenen Sparten immer wieder ausgezeichneten Werke (u.a. Staatsstipendium für Video- und Medienkunst 2009 sowie Diagonale-Preis für innovatives Kino) sind international auf Filmfestivals und in Kunsträumen zu sehen. Die in Wien lebende Künstlerin und Mitbegründerin der Band PENDLER (seit 2006) unterrichtete Medienkunst in Berlin, hatte einen Lehrauftrag für Gender Studies an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und ist dort seit 2018 Lehrbeauftragte. 

Den Ausgangspunkt für ihre Video- und Soundstücke und Performances, in denen sie oft selbst die Akteurin ist, bilden Sprache und Musik, die den Rhythmus vorgeben. Durch Verzerrung und Dekonstruktion, ungewöhnliche Perspektiven und Aufnahmewinkel, entsteht eine eigene, zuweilen trashige Bildästhetik, die realen und medialen Raum zusammenfügt. „Gerade in der Zusammenschau ihrer Werke zeigt Sabine Marte schrittweise ein bemerkenswertes Gesamtwerk“, betont Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink.

Kammermusik und Themen am Puls der Zeit
Seit 25 Jahren engagieren sich Klaus & Claudia Christa in Feldkirch im Rahmen von „Musik in der Pforte“ für ein ganz besonderes Musikerlebnis. Angetreten mit der Vision, möglichst vielen Menschen den Zugang zu klassischer Musik zu ermöglichen, hat sich der Kreis der Aktivitäten, der Pforte-Formate und der Radius über die Jahre kontinuierlich erweitert und die Pforte zu einer bedeutenden Institution in Vorarlberg und darüber hinaus etabliert. Verstärkt noch seit 2017, seit Claudia Christa, die davor schon immer im Hintergrund mitgewirkt hat, die Organisation und administrative Arbeit der Pforte übernommen hat, setzt die Pforte nachhaltige Impulse. Mittlerweile findet die Kammermusik-Konzertreihe an Spielorten in ganz Vorarlberg begeisterte BesucherInnen, wenn einzelne Genres wie Literatur, Philosophie, Theater und Musik miteinander verbunden, Themen am Puls der Zeit (auch in Kooperationen wie mit dem Frauenmuseum Hittisau) hinterfragt und in die Welt der Kammermusik geholt werden. 

Identität und Beziehungsmuster
„Schwerpunkt der Arbeit von Sara Lisa Bals sind immersive Erfahrungsräume, intersektionaler Feminismus und Utopien“, erklärt Landesstatthalterin Schöbi-Fink in ihrer Laudatio. Von der in Wien lebenden und arbeitenden Sara Lisa Bals (Jahrgang 1993) wurde im vergangenen Jahr erstmals ein Werk für die Sammlung des Landes erworben. Im angekauften 9-minütigen Video „LEAH + JOHNNY“ geht es zwischen einem postmodernen Cowboy und seinem Pony um Rollenverständnis, Identität und Zuschreibungen, wenn maskuline Stereotype, Beziehungsmuster und Genderrollen hinterfragt werden. Die Arbeit steht exemplarisch für das zwischen Theater, Performance, Raum und Medien angesiedelte, interdisziplinäre, Genregrenzen auflösende Schaffen der Künstlerin, die an der Universität für angewandte Kunst Bühnen- und Filmgestaltung sowie Transmediale Kunst studiert hat. 

Vielfalt und Zusammenspiel
Seit seiner Kindheit liebt Tobias Grabher sinfonische Musik und die Oper. Im Dirigieren vereint sich für den 1997 geborenen Musiker, der auch Posaune und Gesang studiert hat, eine faszinierende Vielfalt. Als Gründer, organisatorischer und künstlerischer Leiter des jungen Kammerorchesters Camerata Musica Reno bietet er seit 2021 eine Plattform des Zusammenspiels für engagierte und ambitionierte MusikerInnen zwischen Vorstudium und musikalischer Profession, meist anfangs 20, die erfolgreich bei diversen Wettbewerben waren und bei international namhaften Orchestern mitwirken. Angelegt als mehrdimensionales Konzerterlebnis, unterstützt von Hubert Dragaschnig und Augustin Jagg vom Theater Kosmos, verbinden seine Produktionen als innovative Konzertformate Musik mit anderen Kunstformen wie Schauspiel, Tanz oder Lesung. 


Infobox:
Ehren- und Förderpreise für Kunst des Landes Vorarlberg 2023
Verleihung im Montfortsaal, Landhaus Bregenz, am 11. Dezember 2023

Ehrenpreise, dotiert mit je 5.000 Euro
•    Sabine Marte, Videokünstlerin, Performerin, Zeichnerin und Musikerin, Wien
•    Klaus & Claudia Christa, MusikerInnen, Gründer- und Leiterteam von Musik in der Pforte, Feldkirch

Förderpreise, dotiert mit je 2.500 Euro
•    Sara Lisa Bals, interdisziplinäre Kunstschaffende, Wien
•    Tobias Grabher, Dirigent, Posaunist und Sänger, Altach
 

Redaktion
Martina Hämmerle

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