Presseaussendung · 11.11.2022 Verstärkte Hilfe für Kinder von psychisch erkrankten Eltern Landesrätinnen Wiesflecker und Rüscher: Betroffene „sichtbar“ machen, Hilfsangebote besser vernetzen

Veröffentlichung
Freitag, 11.11.2022, 14:27 Uhr
Themen
Gesundheit/Kinder- und Jugendhilfe/Psychiatrie/Wiesflecker/Rüscher
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Wenn Eltern psychisch erkranken, dann spüren das vor allem auch die Kinder. Daher ist es wichtig, dass Begleitung und Unterstützungsangebote in solchen Situationen nicht ausschließlich der Behandlung der Erkrankung der Eltern gelten, sondern auch die Auswirkungen auf die Kinder im Fokus haben. Zu diesem Zweck hat das Land Vorarlberg gemeinsam mit Partnerinstitutionen das Projekt „Kolibris, kleine Held:innen“ gestartet, das Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher am Freitag, 11. November, im Landhaus vorstellten. Ziel ist es, Kindern psychisch beeinträchtigter Eltern möglichst früh die notwendige Unterstützung bieten zu können und dafür die bestehenden Angebote zu vernetzen und zu koordinieren.

Jedes sechste Kind in Österreich wächst mit einem psychisch erkrankten Elternteil auf. „Das familiäre Zusammenleben ist dadurch eine enorme Herausforderung und birgt ein erhöhtes Risikopotential für einen ungünstigen Entwicklungsverlauf der Kinder und Jugendlichen“, erläuterte Landesrätin Wiesflecker und verwies auf entsprechende Studienergebnisse. „Wir wollen die präventive Hilfe verstärken. Wenn wir die betroffenen Kinder frühzeitig unterstützen, können wir auch längerfristige emotionale, psychische und soziale Defizite verhindern“, so Wiesflecker.

„Grundsätzlich geht es darum, die betroffenen Kinder ‚sichtbar‘ zu machen, also die Wahrnehmung von Kindern psychisch beeinträchtigter Eltern zu verbessern um möglichst frühzeitig die notwendige Unterstützung zu ermöglichen“, betonte auch Landesrätin Rüscher.

Eine mit Fachleuten aus Kinder- und Jugendhilfe, Psychiatrie und Pädiatrie besetzte Arbeitsgruppe hat sich intensiv mit dem Thema befasst. Erstes Ergebnis ist ein Erklärvideo zur Sensibilisierung und Information der vorgelagerten Systeme in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales. Darin wird auf das Angebot der Fallberatung und -begleitung hingewiesen, das flächendeckend in ganz Vorarlberg zur Verfügung steht (siehe unter www.youtube.com/embed/bXdqYjGE_t0?showinfo=0).

Der Zugang zum Angebot „Kolibris, kleine Held:innen“ soll niederschwellig sein und wird von Mitarbeitenden der Sozialpsychiatrischen Diensten (aks, pro mente V), dem Institut für Sozialdienste (regionale Sozialberatungsstellen) und der Caritas Suchtberatung übernommen, erklärte Kinder- und Jugendhilfe-Fachbereichsleiterin Andrea Burtscher. Darüber hinaus werde im kommenden Jahr mit Gruppenangeboten für betroffene Kinder gestartet. Gerade für Kinder im Vor- und Grundschulalter könne der Kontakt mit Gleichaltrigen in solchen Situationen hilfreich sein. Für Jugendliche wird von Fachleuten ein Unterstützungsangebot mit einem „peer counseling“-Ansatz empfohlen.  
 

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