Presseaussendung · 26.10.2022 LH Wallner ehrte zwölf verdiente Persönlichkeiten mit Auszeichnungen Auszeichnungen des Landes und des Bundes für vorbildhaftes Engagement

Veröffentlichung
Mittwoch, 26.10.2022, 14:00 Uhr
Themen
Gesellschaftspolitik/Auszeichnungen/Wallner
Redaktion
Mathias Bertsch

Bregenz (VLK) – Zwölf verdiente Vorarlberger Mitbürgerinnen und Mitbürger sind am heutigen Nationalfeiertag (Mittwoch, 26. Oktober 2022) vom Land für ihren vorbildhaften Einsatz zum Wohle unserer Gesellschaft gewürdigt worden. Insgesamt hat Landeshauptmann Markus Wallner elf Landesauszeichnungen und eine Bundesauszeichnung verliehen. Neben dem Dank an die Geehrten drückte Wallner auch den Familienmitgliedern, Angehörigen und Freunden der Ausgezeichneten, die in großer Zahl zum Festakt im Landhaus erschienen waren, seine Anerkennung aus.

Das hohe freiwillige Engagement würde insbesondere allen Nahestehenden viel Verständnis und Akzeptanz abverlangen, erklärte der Landeshauptmann: „Damit ist immer auch ein beträchtlicher zeitlicher Aufwand verbunden ist, den Familie und Freunde mittragen.“ Den traditionellen Festakt am Nationalfeiertag bezeichnete Wallner als „würdigen Rahmen, um all jenen Menschen einen Dank auszusprechen, die sich über das normale Maß hinaus für das Gemeinwohl einsetzen oder eingesetzt haben.“

Große Verdienstzeichen des Landes
   Eva Fitz aus Dornbirn, Birgit Giselbrecht-Plankel aus Bildstein, Dagmar Ullmann-Bautz aus Hard, Werner Bischof aus Au, Walter Fink aus Bregenz und Reinhold Luger aus Bregenz überreichte Landeshauptmann Markus Wallner jeweils das Große Verdienstzeichen des Landes.

Die Liste an Aufgaben, die Eva Fitz – bekannt aus dem „Kirchenfrauen“-Kabarett – über Jahrzehnte ausübte und auch nach wie vor ausübt, ist lang. Begonnen als Ehrenamtliche beim Katholischen Bildungswerk Vorarlberg übernahm sie das Amt der Präsidentin der Katholischen Aktion Vorarlberg, gründete 1989 die Selbstbesteuerungsgruppe Bischof Kräutler und 1992 das Projekt „Steh auf, meine Freundin – together we are strong!“ In den letzten 30 Jahren sind rund 3,5 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen. Projekte wie ein Mutter-Kind-Heim, ein Refugio für Kranke, die Beratungsstelle sos Vida für Jugendliche, Rechtshilfe für Indios und in Not geratene Familien werden durch die Spenden der Selbstbesteuerungsgruppe unterstützt. Eva Fitz organisiert weiters seit Jahren regelmäßig Vorträge, Veranstaltungen und Aktionen für Frauen und Kinder in Kenia, um durch diese zusätzlichen Spenden weitere Aktivitäten zu finanzieren.

Die Förderung junger Talente war für Birgit Giselbrecht-Plankel immer wichtig, darum gründete sie 2010 den Landeskinderchor und übernahm dessen Leitung. Der erste Chor startete mit 40 fast unerfahrenen, aber begeisterten Kindern. Das Niveau und auch der Mitgliederstand entwickleten sich in den vergangenen 12 Jahren enorm. Heute sind 90 Kinder beim Landeskinderchor aktiv. Zum jährlichen Highlight zählt das Abschlusskonzert. Bei vielen offiziellen Anlässen konnte der Landeskinderchor bereits sein Können unter Beweis stellen. Als Favorit ging der Chor beim Kinderchor-Festival im Wiener Rathaus an den Start – ebenso wie beim größten Schweizer Kinder- und Jugendchor-Festival 2019 in Luzern. Über viele Jahre hinweg gab es in Österreich nur in Vorarlberg einen Landeskinderchor. Damit übernahm der Vorarlberger Chorverband mit Birgit Giselbrecht-Plankel als Chorleiterin des Landeskinderchors eine Vorreiterrolle. In der Vorarlberger Chorlandschaft ist der Landeskinderchor nicht mehr wegzudenken.

Die Theatermacherin Dagmar Ullmann-Bautz prägte die Theaterszene im Schul-, Jugend-, Senioren- und Amateurbereich in Vorarlberg in den vergangenen Jahrzehnten wie keine andere. Als Sozialarbeiterin im Jugendzentrum Between in Bregenz gründete sie eine Theatergruppe. Daraus entwickelte sich das anart-Theater Hard, das mittlerweile 33 Jahre besteht. In den 80er Jahren wurde Dagmar Ullmann-Bautz in den Vorstand des Landesverbandes Vorarlberg für Amateurtheater für den Bereich Jugendtheater berufen. Vorarlberger Jugendtheatertage und verschiedene Ausbildungsangebote für Jugendliche wurden organisiert. Der Landesverband entwickelte sich zu einer professionellen Einrichtung und bekam 1990 mit der Theaterpädagogin Dagmar Ullmann-Bautz die erste Geschäftsführerin. Es entstanden unter anderem die neuen Formate und Festivals „Theaternacht in Bizau“ oder „Theater grenzenlos“. Seit 2012 findet das dreitägige Literaturfestival HardCover alle zwei Jahre statt, wofür sich Dagmar Ullmann-Bautz als Kuratorin und Projektleiterin engagiert. 

1985 begann Werner Bischof bei der damaligen VGGK – Vorarlberger Gebietskrankenkasse zu arbeiten. Als promovierter Jurist übernahm er sogleich die Position des stellvertretenden Leiters der Rechtsabteilung, weitere leitendet Positionen innerhalb der VGGK folgten bis zu seinem Wechsel zur Pensionsversicherungsanstalt im Jahr 2003. Mit der PVA-Fusion (PVA der Angestellten und PVA der Arbeiter) wurde am Standort Dornbirn die Landesstelle Vorarlberg gegründet. Werner Bischof war damals Leiter der Koordinationsabteilung. Im Herbst 2006 wurde er Landesstellendirektor. Die nach jahrelanger Aufbauarbeit abgeschlossene Entwicklung zu einer vollwertigen Landesstelle in Vorarlberg wurde maßgeblich von ihm geprägt und verantwortet. Bis 2013 war Werner Bischof überdies Vertreter der PVA in der Gesundheitsplattform zum Vorarlberger Landesgesundheitsfonds.

Der ORF-Kultur-Journalist und Kulturvermittler Walter Fink ist untrennbar mit der Vorarlberger Kulturlandschaft verbunden. Als Verlagsleiter und Geburtshelfer der neuen Literatur edierte er ab 1973 die literarische Reihe „Zeitwörter“, die er dann im eigenen Fink‘s Verlag fortsetzte. 1975 wurde Walter Fink freier journalistischer Mitarbeiter beim ORF Vorarlberg und bei der NEUEN Vorarlberger Tageszeitung. In diesen Funktionen setzte er maßgebliche Akzente in der Vorarlberger Kulturpolitik. Als Leiter der Kultur im ORF Landesstudio Vorarlberg führte er dieses umfangreiche Ressort mit viel Fachwissen, mit der Liebe zu Volksmusik, dem notwendigen Respekt dem Traditionellen gegenüber, aber auch mit der Bereitschaft, junge Kulturschaffende zu fördern. In der bildenden Kunst begründete er die Ausstellungen im Foyer des Funkhauses. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 richtete er rund 80 Ausstellungen mit vorwiegend Vorarlberger Künstlerinnen und Künstlern aus. 1997 gründete er außerdem den Skulpturengarten beim ORF-Landesstudio in Dornbirn. Seit Mai 2022 ist Walter Fink Obmann des Franz-Michael-Felder-Vereins (Felder ist sein Urgroßvater). 2003 wurde an Walter Fink der Berufstitel „Professor“ verliehen.

Anhand der Arbeiten von Reinhold Luger lässt sich Grafik- und ein Stück weit auch die jüngere Landesgeschichte Vorarlbergs erzählen. Mit Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre gab es nahezu keine Kulturveranstaltung der damals alternativen Szene, für die Luger nicht die Grafik beisteuerte. Darüber hinaus war auch vielfach an der Erstellung der Programme maßgebend beteiligt – beispielsweise bei „Flint“, einem von Woodstock inspirierten Rockfestival. Ab 1983 gestaltete er für den damals neuen Intendanten der Bregenzer Festspiele, Alfred Wopmann, die Plakate für das Spiel auf dem See ebenso wie für die Oper im Haus. Zwei Jahrzehnte lang prägte er so das optische Bild der Festspiele wesentlich. Zu Lugers Werk zählt auch die Gestaltung der Stadtbusse und Landbusse und die damit verbundene Präsentation der Haltestellen. Die Neugestaltung des Dornbirner Stadtbusses brachte ihm 1996 den ersten Joseph Binder Award ein. Reinhold Luger war zudem ein sehr erfolgreicher Grafiker im Bereich der Gebrauchs- und Industriegrafik. 2018 übergab er sein grafisches Lebenswerk an die Vorarlberger Landesbibliothek.

Verdienstzeichen des Landes
   Mit Verdienstzeichen des Landes sind Yvonne Böhler aus Wolfurt, Stefanie Waibel aus Dornbirn, Martin Alfare aus Lustenau, Manfred Morscher aus Feldkirch und Horst Huber aus Lustenau geehrt worden.

Yvonne Böhler war seit 2003 als Frauensprecherin der Marktgemeinde Wolfurt und seit 2010 als Regionensprecherin des Frauennetzwerkes Vorarlberg für die Region Hofsteig tätig. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Stärkung der politischen Mitbestimmung durch die Frauen auf kommunaler Ebene und die Erhöhung des Frauenanteils in den Vorarlberger Gemeinderäten und Gemeindevertretungen. Die Initiative „Frauen gestalten die Gemeinde“ im Hinblick auf die Gemeindewahlen wird seit 2012 erfolgreich durchgeführt. Dabei enagierte sich Yvonne Böhler federführend. Neben ihren Aufgaben als Regionensprecherin des Frauennetzwerkes Vorarlberg für die Region Hofsteig wirkt Yvonne Böhler seit 2010 im Gemeindevorstand in der Marktgemeinde Wolfurt.

Anfang der 80iger-Jahre organisierte Stefanie Waibel für eine Gruppe Gleichgesinnter eine Ausbildung zum Thema „Pflege im Alter“. Sie erkannte schon damals die Herausforderung von pflegenden Angehörigen in Mehrgenerationenhaushalten. Diesen Schatz an Lebenserfahrung gab Stefanie Waibel in knapp 29 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit bei der Telefonseelsorge Vorarlberg an Menschen zurück, die sich in schwierigen Situationen befanden. Jährlich investierte sie ca 200 Stunden bei der Telefonseelsorge Vorarlberg. Das sind über 6.000 Stunden oder umgerechnet 3 ½ Jahre „Arbeitszeit“ für Menschen mit Gesprächsbedarf. In unzähligen Nacht- und Tagdiensten schenkte sie unvoreingenommen den Menschen am anderen Ende des Telefons ihre Zeit. Darüber hinaus absolvierte Stefanie Waibel eine interne Ausbildung zur Mailberaterin und war somit eine Pionierin in diesem Bereich.

Bezirksfeuerwehrinspektor a.D. Martin Alfare begann seine Feuerwehrkarriere 1979 bei der Feuerwehr Lustenau. Feuerwehrolympiaden und Leistungsweberbe entwickelten sich zu einer Leidenschaft – mehr als einmal konnte er gemeinsam mit seiner Wettkampfgruppe den „Goldenen Helm“ für die Lustenauer Feuerwehr erobern. Er eignete sich im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen am Feuerwehrausbildungszentrum ein beindruckendes Wissensportfolio an, das weit über eine übliche Ausbildungskarriere eines höheren Feuerwehrfunktionärs hinausgeht. 1997 übernahm Martin Alfare die Nachfolge des Bezirksfeuerwehrinspektors im Bezirk Dornbirn. Als Präsident des Bodenseefeuerwehrbundes von 2007 bis 2009 rückte er besonders das Thema der Feuerwehrjugend in den Fokus. Nach fast 25 Jahren als Bezirksfeuerwehrinspektor verabschiedete sich Martin Alfare im Mai 2022 in die verdiente „Feuerwehrpension“.

Im Jahr 1971 startete die beeindruckende Feuerwehrlaufbahn von Bezirksfeuerwehrinspektor a.D. Manfred Morscher. Von Beginn an war er mit höchstem Engagement als Feuerwehrmann in unterschiedlichsten Funktionen im Einsatz. 1999 wurde er zum Bezirksvertreter des Bezirks Feldkirch gewählt. In dieser Funktion nahm er die Interessen der Feuerwehren bis zum Jahr 2006 in der Verbandsleitung des Landesfeuerwehrverbandes wahr. 2007 wurde Manfred Morscher zum Bezirksfeuerwehrinspektor des Bezirks Feldkirch bestellt. Diese verantwortungsvolle Aufgabe übte er 14 Jahre lang aus – bis Ende April 2021. Neben all diesen Aufgaben galt sein Interesse auch der Feuerwehrgeschichte: Manfred Morscher ist Initiator und Mitbegründer der Vorarlberger Museumswelt in Frastanz. Er gründete 1997 den Museumsverein, seither wächst die Vorarlberger Museumswelt stetig.

Horst Huber engagiert sich seit über 25 Jahren bei der Alpenvereinsjugend Vorarlberg und seit 22 Jahren im Kinder- und Jugendbeirat des Landes Vorarlberg – beides ehrenamtlich. Seit 1993 ist er Mitglied im Vorarlberger Alpenverein, zuerst in der Familiengruppe und dann einige Jahre als Leiter der Schülergruppe Dornbirn, bis er schließlich Teil der Landesjungendteamleitung wurde. Von 2000 bis 2018 war Horst Huber für die Finanzen der Alpenvereinsjugend zuständig. Er wurde Mitglied im Finanzausschuss des Kinder- und Jugendbeirats des Landes Vorarlberg, ab 2005 als Finanzausschussvorsitzender. In diesem Rahmen führte Horst Huber ein elektronisches Tool zur Förderungsberechnung ein, das die Zusammenarbeit zwischen den Jugendorganisationen und der Verwaltung förderte. Von 2009 bis 2013 war Horst Huber stellvertretender Obmann der Vorarlberger Alpenvereinsjungend und übernahm anschließend für fünf Jahre die Funktion des Obmanns. 2017 wurde er als erster Vorarlberger in den Bundesjugendausschuss als stellvertretender Obmann gewählt.

Bundesauszeichnung für ehemaligen Landesfeuerwehrinspektor
   An Hubert Vetter aus Lustenau verlieh Landeshauptmann Wallner im Auftrag des Bundespräsidenten das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“. Von Landesseite war der ehemaligen Landesfeuerwehrinspektor schon im vergangenen Jahr mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Landes geehrt worden.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt im Montfortsaal des Landhauses in Bregenz vom Metanoia-Quartett, einem Streicherquartett der Privathochschule Stella Vorarlberg. Die Laudationes wurden von Augustin Jagg, dem künstlerischen Leiter des Theater KOSMOS in Bregenz, vorgetragen.
 

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