Presseaussendung · 09.06.2022 Mein Job fürs Leben – Gezielte Maßnahmen für die Pflege Pflegekampagne, Ausbildungsförderung, Welcome Center – Landesrätinnen Wiesflecker und Rüscher präsentierten Maßnahmen, um Pflegekräfte für Vorarlberg zu gewinnen

Veröffentlichung
Donnerstag, 09.06.2022, 16:09 Uhr
Themen
Gesundheit/Soziales/Pflege/Rüscher/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Unter dem Titel „Mein Job fürs Leben“ starten die Vorarlberger Landeskrankenhäuser und der Vorarlberger Sozialfonds eine gemeinsame Kommunikationsoffensive für Berufe in Pflege & Betreuung. Außerdem wird für Ausbildungen in diesem Bereich künftig eine großzügige Ausbildungsförderung geboten. Und damit alle, die sich für dieses Berufsfeld interessieren, bestmöglich informiert und beraten werden können, wurden die bewährten Beratungsangebote der connexia Implacementstiftung zu einem Welcome Center für Pflege & Soziales als neutrale Anlaufstelle für die berufliche (Neu-)Orientierung weiterentwickelt. „Wir wollen die vielfältigen Berufsbilder, Ausbildungswege und Karrierechancen aufzeigen und die nötigen Anreize schaffen, um aufgrund des steigenden Bedarfs dringend benötigte Pflegekräfte für Vorarlberg zu gewinnen“, so Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker bei der Vorstellung dieser Maßnahmen am Donnerstag, 9. Juni, im Landhaus.

In der Kampagne geht es vorranging darum, die vielfältigen Pflege- und Betreuungsberufe vorzustellen und deren Vorzüge hervorzuheben, erläutert KHBG-Geschäftsführer Gerald Fleisch: „Die enorm sinnstiftende Arbeit, die hohe Zukunftssicherheit, große Jobvielfalt und Karrieremöglichkeiten, die flexiblen Jobmodelle und auch die gute Bezahlung sollen ins rechte Licht gerückt werden – ohne dabei die täglichen Herausforderungen und Anstrengungen schön färben zu wollen.“ Die Kampagne „Mein Job fürs Leben“ bildet alle Berufsmöglichkeiten im Akutbereich, in der stationären Langzeitpflege sowie der mobilen Pflege ab und richtet sich nach innen und nach außen. So stellen sich zum einen aktive Pflegefachkräfte mit ihren unterschiedlichen Motivationen für den oft fordernden Pflegeberuf vor, zum anderen werden Um- und EinsteigerInnen angesprochen, um sie für einen der zahlreichen Ausbildungswege in der Pflege und Betreuung zu begeistern. Im gesamten deutschsprachigen Raum wird mit der Kampagne nach zusätzlichen Pflegefachkräften für Vorarlberg gesucht.

Lukrativer Anreiz für Pflegeausbildungen

Landesrätin Wiesflecker zeigte sich erfreut, dass es ihr in langjähriger Bemühung und Corona-bedingt verzögert gelungen ist, in das Pflegepaket des Bundes einen Ausbildungsfonds zu verhandeln. „Es ist klar, dass wir die Pflegeausbildungen attraktiver gestalten müssen“, betonte sie. Erfreuliches Ergebnis: Der Bund wird über vier Jahre – von 2022 bis 2025 – in Summe 225 Millionen Euro zur Förderung von Pflegeausbildungen bereitstellen, weitere 75 Millionen Euro steuern die Länder bei. Darauf aufbauend wurde eine Vorarlberger Pflege-Ausbildungsförderung entwickelt, die ab Herbst 2022 angeboten werden kann. 

„Die Landessanitätsdirektion, über die die Pflegeausbildungen in Vorarlberg gesteuert werden, hat sich bemüht, ein gerechtes und leicht verständliches Modell zu erarbeiten“, sagte Landesrätin Rüscher. Konkret: Wer eine Pflegeausbildung absolviert, erhält ab September 2022 eine Ausbildungsförderung von 600 Euro monatlich. Insgesamt werden damit für eine einjährige Pflegeassistenzausbildung 7.200 Euro, für eine zweijährige Pflegefachassistenzausbildung 14.400 Euro und für eine dreijährige Diplom- oder Bachelorausbildung 21.600 Euro über den jeweiligen Ausbildungsträger ausbezahlt. Personen, die die Förderbedingungen der connexia Implacementstiftung Betreuung und Pflege erfüllen, erhalten zusätzlich zur derzeitigen Unterstützung 200 Euro im Monat, die laufende Unterstützung erhöht sich also auch für diese Zielgruppe um 2.400 Euro jährlich.

Welcome Center als Anlaufstelle für alle Interessierten

Um Menschen, die sich beruflich (um-)orientieren möchten und dabei mit Fragen und Unsicherheiten konfrontiert sind, gut zu begleiten, damit sie den neu angedachten Pfad nicht vorschnell wieder verlassen, wurde eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet, die in dieser sensiblen Phase niederschwellig und neutral unterstützend zur Verfügung steht. Das Welcome Center für Pflege & Soziales heißt alle Interessierten willkommen – EinsteigerInnen, UmsteigerInnen und AufsteigerInnen, erläuterte Landesrätin Wiesflecker. Die Angliederung an die connexia Implacementstiftung sei naheliegend, da dadurch keine neue Struktur geschaffen werden musste, sondern die bewährten Beratungsangebote der connexia erweitert und für Synergien genutzt werden können. Somit fungiert das Welcome Center für Pflege & Soziales als Beratungs- und Schnittstelle zu allen bestehenden Angeboten, Ausbildungs- und Dienstleistungseinrichtungen sowie Systempartnern in Vorarlberg. Die Informations- und Beratungstätigkeit des Welcome Centers erstreckt sich auf praktisch alle Berufsgruppen im Gesundheits- und Sozialbereich – Pflege, Sozialbetreuung, Hebammen, Medizinische Assistenz, Gehobene medizinisch-technische Dienste, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Psychologie und Psychotherapie. Alle Informationen dazu sind unter www.vcare.at  abrufbar.

Auch von Seiten des AMS wird klar betont, dass die Beschäftigungsentwicklung im Betreuungs- und Pflegebereich – aufgrund des zu erwartenden Anstiegs der älteren Bevölkerung – in den nächsten Jahren weiter kräftig wachsen wird. „AbsolventInnen von Ausbildungen in einem Betreuungs- oder Pflegeberuf haben beste Arbeitsmarktchancen in einer Zukunftsbranche", ist sich AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter sicher. "Wir unterstützen arbeitsuchende Menschen mit unseren Förderangeboten während der Ausbildungszeit und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Abdeckung des Arbeitskräftebedarfs für Vorarlberger Unternehmen." informiert Bereuter.


 

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