Presseaussendung · 29.09.2021 Wallner: „Starkes, bereichsübergreifendes Signal für inklusive Region Vorarlberg“ Neues Vorarlberger Leitbild zur Inklusion präsentiert – Landeshauptmann bedankte sich bei allen, die an der Erstellung mitgewirkt haben: „Jetzt geht es an die Umsetzung“

Veröffentlichung
Mittwoch, 29.09.2021, 14:42 Uhr
Themen
Gesundheit/Inklusion/Sonderegger/Wallner/Rüscher/Kaufmann
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Im Montfortsaal konnte am Mittwoch (29. September) das seit dem Frühjahr 2019 in einem breiten und partizipativen Prozess ausgearbeitete Leitbild für ein inklusives Vorarlberg der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Landtagspräsident Harald Sonderegger, Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher bedankten sich gemeinsam mit Gemeindeverbandspräsidentin Bürgermeisterin Andrea Kaufmann und den Inklusionssprecher:innen der im Landtag vertretenen Fraktionen bei allen Akteur:innen, die an der Leitbilderstellung engagiert mitgewirkt haben. „Wenn es jetzt an die Umsetzung geht, ist erneut die Mitwirkung möglichst vieler Menschen gefragt“, hielt Wallner zum Auftakt fest.

Vorarlberg sagt „Ja!“ zur Vielfalt, „Ja!“ zu Chancengleichheit und „Ja!“ zu echter Teilhabe. Mit dem Leitbild werde ein klares Votum für Inklusion abgegeben, stellte der Landeshauptmann bei der Leitbild-Präsentation und dem offiziellen Auftakt für die Umsetzung klar. Für das Ziel, Rahmenbedingungen eines inklusiven Gemeinwesens zu etablieren und damit eine echte Weiterentwicklung von der Integration zur Inklusion zu vollziehen, sind im Leitbild zehn Handlungsfelder konkretisiert worden, die verschiedene Themen abdecken. „Wer, wenn nicht Vorarlberg als Musterland für Teilhabe, soll in der Lage sein, die definierten Ziele erfolgreich zu erreichen?“, fragte der Landeshauptmann voller Zuversicht. 

Barrieren abbauen, gleichwertige Lebenschancen eröffnen
   Landtagspräsident Harald Sonderegger erinnerte an die Vorreiterrolle Vorarlbergs bei der gesellschaftlichen Aufgabe, Hindernisse und Barrieren abzubauen und gleichwertige Lebenschancen zu eröffnen. „Deutlich vor den meisten anderen Regionen konnten bei uns wichtige Impulse und positive Akzente gesetzt werden“, sagte Sonderegger. So beinhaltete bereits das 1964 erlassene Vorarlberger Behindertengesetz einen Anspruch auf Chancengleichheit. Eine bundesweite, wahrscheinlich sogar europaweite Pionierrolle nahm Vorarlberg später auch bei der Integration von Menschen mit Behinderung am freien Arbeitsmarkt ein. Bereits in der Mitte der 70er Jahre hatte sich hierzulande die Erkenntnis durchgesetzt, dass – wenn es die Umstände erlauben – Menschen mit Behinderung am offenen Arbeitsmarkt integriert werden müssen, weil sich nur so ein höchstmögliches Maß an Selbstbestimmung und Eigenverantwortung erreichen lässt. Das 2006 in Kraft getretene Chancengesetz bildete einen weiteren entscheidenden Meilenstein.

Richtungsweisend für Bemühungen der Gemeinden
   Laut Gemeindeverbandspräsidentin Bürgermeisterin Andrea Kaufmann ist für eine gelingende Inklusion die Einbindung der Gemeinden ein wichtiger Erfolgsfaktor. „Der Lebens- und Sozialraum der Menschen in Vorarlberg sind die Gemeinden. Inklusion muss in diesen Räumen gelingen“, ist Kaufmann überzeugt. Das neu erstellte Leitbild, das mit Unterstützung der Gemeinden entwickelt wurde, soll deshalb richtungsweisend sein für die Bemühungen der Gemeinden, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen. „Wir Gemeinden wollen, dass sich wirklich alle Menschen als Teil der Gemeinschaft sehen“, betont Kaufmann, die diese Aufgabe als eine Herausforderung und große Verantwortung der Gemeinden bezeichnet.

„Kraftvolles, weil bereichsübergreifendes Leitbild“
   Auf die hohe Bürgerbeteiligung während der Leitbild-Entwicklung und -Ausarbeitung verwies die ressortzuständige Gesundheitslandesrätin. Rund 300 Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und aus verschiedensten Tätigkeitsfeldern, darunter auch viele Betroffene und Angehörige, haben sich im Rahmen von Veranstaltungen oder Arbeitsgruppen aktiv in den Prozess eingebracht. Es sei gelungen, die Stimmen und Erfahrungswelten sehr vieler Menschen einzubeziehen, bilanzierte Rüscher zufrieden: „Als Ergebnis herausgekommen ist ein kraftvolles, weil bereichsübergreifendes Leitbild für ein inklusives Vorarlberg“. Federführend begleitet wurde der Leitbild-Prozess vom Fachbereich Chancengleichheit unter der Leitung von Elisabeth Tschann. Mit viel Partizipationserfahrung und Moderations-Know-how leistete das Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB) wichtige Unterstützung.

Eine Ausstellung von Integration Vorarlberg kann im Landtagsfoyer noch bis Donnerstag, 7. Oktober 2021, unter Einhaltung der 3G-Regel, besichtigt werden.
 

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