Presseaussendung · 28.05.2021 Neben Opferschutz braucht es auch verstärkte Täterarbeit Landesrätinnen Wiesflecker und Rüscher luden zur Diskussion am runden Tisch zum Thema „Gewalt an Frauen“

Veröffentlichung
Freitag, 28.05.2021, 18:00 Uhr
Themen
Soziales/Frauen/Gewalt/Wiesflecker/Rüscher
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Um das ebenso dringliche wie sensible Thema „Gewalt an Frauen“ offen zu diskutieren und ein umfassendes Bild von der Situation in Vorarlberg zu bekommen, luden die Landesrätinnen Katharina Wiesflecker und Martina Rüscher am Internationalen Aktionstag für Frauengesundheit (Freitag, 28. Mai) die wesentlichen Systempartnerinnen und -partner zum runden Tisch. Neben den Gleichstellungssprecher:innen aller im Landtag vertretenen Fraktionen waren auch wichtige Partnerorganisationen, Polizei, ifs Gewaltschutzstelle, Frauennotwohnung und Krankenhausbetriebsgesellschaft vertreten. „Nur wenn wir auf breiter Basis gut vernetzt sind und zusammenarbeiten, können wir Opfern von Gewalt helfen und im besten Fall Gewalt verhindern“, betonten Wiesflecker und Rüscher einhellig.

Einig waren sich alle Teilnehmenden, dass vor allem in Maßnahmen zur Prävention verstärkt investiert werden muss. „Bevor es zu körperlicher Gewalt kommt, gibt es meistens schon Anzeichen für eine Eskalation“, sagt Frauenlandesrätin Wiesflecker. Das Fraueninformationszentrum femail hat daher eine Kampagne gestartet, um auf die psychische Gewalt aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. 

Im Fokus steht am Aktionstag für Frauengesundheit sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit von Frauen. „Wir wollen auf dieses Thema aufmerksam machen. Wie in vielen gesellschaftlichen Bereichen wirkt die Corona-Pandemie hier als eine Art Brennglas. Viele Frauen wurden vor enorme Herausforderungen gestellt und waren im privaten und familiären Raum großen Belastungen ausgesetzt“, betont Gesundheitslandesrätin Rüscher. Eine Aufgabe im Gesundheitsressort sieht sie darin, dieses Bewusstsein auch in die medizinischen Versorgungsstrukturen zu tragen. „Wir arbeiten mit unseren Fachleuten an Schulungen, wie das Gesundheitspersonal weiter befähigt werden kann, häusliche Gewalt zu erkennen und mit ausreichend Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten ausgestattet wird“, so Rüscher.  

Um Frauen, die akut von Gewalt bedroht sind, einen sicheren Ort garantieren zu können, wird es bei der Frauennotwohnung eine personelle Aufstockung geben. „Zusätzlich planen wir, die Räumlichkeiten zu erweitern“, kündigt Landesrätin Wiesflecker an. Sie verweist außerdem auf das umfassende Gewaltschutzpaket der Bundesregierung und begrüßt die darin enthaltenen Maßnahmenpakete. „Neben dem Opferschutz ist auch eine verstärkte Prävention und Täterarbeit notwendig. Denn Gewalt an Frauen ist in erster Linie ein Männerproblem. Überholte Rollenbilder und Besitzansprüche müssen möglichst früh korrigiert werden“, so Wiesflecker.

„Von entscheidender Bedeutung ist darüber hinaus die Bereitschaft der Betroffenen, sich helfen zu lassen und die bestehenden Hilfsangebote anzunehmen“, hielten Wiesflecker und Rüscher abschließend fest.
 

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