Presseaussendung · 03.07.2020 Frauen und Corona – aus der Krise lernen LR Wiesflecker diskutierte im Frauenpolitischen Forum die Auswirkungen der Krise mit Expertinnen

Veröffentlichung
Freitag, 03.07.2020, 14:00 Uhr
Themen
Corona/Frauen/Wiesflecker
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Das Frauenpolitische Forum ist das gesetzlich verankerte Beratungsgremium für die Landesregierung in frauenpolitischen Fragen. Expertinnen aus der Arbeiterkammer, der Wirtschaftskammer, des Arbeitsmarktservice, der Gewerkschaft und anderen wichtigen Systempartnern, aber auch aus den Fraueneinrichtungen des Landes treffen sich regelmäßig, um sich zu Fragen der Gleichstellung und Chancengerechtigkeit zwischen Frauen und Männern zu beraten. „Mir war es ein Anliegen, mich mit diesem Gremium über die weitreichenden Folgen der Coronakrise auf die Frauen auszutauschen und zu überlegen, welche Unterstützungsmaßnahmen es von Seite der Politik jetzt braucht“, sagt Frauenlandesrätin Katharina Wiesflecker.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass Frauen während der Krise besonders gefordert waren und immer noch sind. Durch die Schulschließungen kam es zu Verlagerung des Unterrichts nach Hause, fehlende Kinderbetreuungen führten oft zu einer Reduktion der Arbeitszeit meistens zu Lasten der Frauen, Home-Office und fehlende außerfamiliäre Unterstützungen führten zu hoher Belastung. Ein Drittel der Frauen reduzierte die Arbeitszeit, um all diesen Aufgaben gerecht zu werden, bei den Männern war es dagegen ein Viertel. Bei 42 Prozent der Doppelverdienerhaushalte haben die Mütter die Kinderbetreuung übernommen, in nur 23 Prozent der Haushalte waren es die Väter. „Besonders betroffen sind sozial schwache Familien. Enge Wohnverhältnisse, fehlende digitale Ausstattung und oft noch der Verlust des Arbeitsplatzes haben sich summiert“, zeigt sich die Landesrätin besorgt. Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr bei den Frauen um 82 Prozent, bei den Männern um 73 Prozent gestiegen. „Wichtig sind daher jetzt direkte Geldleistungen für diese Familien, wie die vom Bund beschlossenen Einmalzahlungen beim Arbeitslosengeld und der Familienbeihilfe“, sagt Wiesflecker weiter. Daneben seien aber auch Konjunkturpakete wie jenes der Landesregierung zur Ankurbelung der Tourismusbranche unverzichtbar, um gerade auch Frauen-Arbeitsplätze zu schaffen.

Neben den schnell wirksamen Maßnahmen diskutierte das Frauenpolitische Forum auch längerfristige Strategien, um bei einer möglichen weiteren Infektionswelle bessere Rahmenbedingungen vorzufinden. „Ein wichtiges Thema war das Voranbringen der partnerschaftlichen Rollenaufteilung bei der Kinderbetreuung und Hausarbeit. Zusammen mit dem Fraueninformationszentrum femail wollen wir an diesem Thema intensiv weiterarbeiten. Dazu müssen wir aber vor allem die Männer ins Boot holen“, so Wiesflecker abschließend.

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