Presseaussendung · 22.06.2020 Erich-Fried-Preisträgerin Esther Kinsky schließt Reihe „Lesungen auf Distanz“ ab Online-Lesung am Mittwoch, 24. Juni 2020, um 20:00 Uhr, www.vorarlberg.at/vlb

Veröffentlichung
Montag, 22.06.2020, 10:57 Uhr
Themen
Veranstaltung/Lesung/Felder-Archiv
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Am Mittwoch (24. Juni) hebt sich der virtuelle Vorhang in der digitalen Reihe „Lesungen auf Distanz“ um 20:00 Uhr ein letztes Mal. Das vom Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek und von Literatur Vorarlberg initiierte Format präsentiert die vom Feuilleton hoch gelobte Schriftstellerin und Übersetzerin Esther Kinsky, die aus ihrem Gedichtband „Schiefern“ lesen wird. Kinksy wurde vor kurzem der Erich-Fried-Preis 2020, einer der renommiertesten literarischen Auszeichnungen Österreichs, zuerkannt.

„Störstufen in der oberfläche : halden, trümmerfelder, / boden bedeckt mit schieferscherben :“ So beschreibt Esther Kinsky den Schiefer. Dem vielgestaltigen, wandlungsfähigen Sedimentgestein und den Slate Islands, einem kleinen Archipel vor der Westküste Schottlands, ist ihr neues Buch „Schiefern“, erschienen im Frühjahr bei Suhrkamp, gewidmet.

Jahrhundertelang wurde auf den zu den Inneren Hebriden gehörenden Inseln Schiefer abgebaut. Sie sind tief geprägt von der vor vielen Jahrzehnten schon aufgegebenen Intensivindustrie, die eine bizarre Landschaft der Trümmer und gefluteten Steinbrüche hinterlassen hat.

In ihren Gedichten und kurzen Prosatexten erkundet Esther Kinsky Fragen der geologischen Frühgeschichte, widmet sich der Flora und den Vögeln in einer Gegend der Unwirtlichkeit und streift, ausgehend von einem alten Schulfoto, die Geschichte der in die harte Arbeit des Schieferabbaus eingebundenen Menschen.

Parallel zu den Natur- und Geschichtserkundungen setzt sich Kinsky in ihren Texten mit der menschlichen Erinnerung auseinander, die ein ähnlicher „Metamorphit“ ist wie der Schiefer, ein Schichtwerk in Bewegung, unvorhersehbaren und schwer nachvollziehbaren Wandlungen unterworfen.

Esther Kinsky
   Geboren 1956 in Engelskirchen, wuchs Esther Kinsky im Rheinland auf. Sie lebt im Friaul und in Wien. Ihr umfangreiches Werk umfasst Lyrik, Erzählprosa und Essays sowie Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen. Als Übersetzerin wurde sie u.a. mit dem Paul-Celan-Preis (2009), Karl-Dedecius-Preis (2011) und Internationalen Hermann-Hesse-Preis (2018, zusammen mit Joanna Bator) ausgezeichnet. Als Autorin erhielt sie u.a. den Kranichsteiner Literaturpreis (2015), den Preis der SWR-Bestenliste (2015), den Adelbert-von-Chamisso-Preis (2016) und den Erich-Fried-Preis (2020). Für „Hain: Geländeroman“ bekam sie den Preis der Leipziger Buchmesse (2018).

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