Presseaussendung · 17.06.2020 Wissenschaftliche Modellversuche für Hochwasserschutzprojekt Rhesi Projekt Rhesi im Rheinmodell zum ersten Mal erlebbar

Veröffentlichung
Mittwoch, 17.06.2020, 16:00 Uhr
Themen
Wasser/Hochwasserschutz/Rhesi/Wallner
Redaktion
admin

Dornbirn (IRR) – In der wasserbaulichen Modellversuchshalle in Dornbirn wurde das rund 100 Meter lange Modell des Rheins umgebaut. Neu zeigt es erstmals den Abschnitt zwischen Widnau und Höchst nach Umsetzung des Projekts Rhesi. In Anwesenheit der St. Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann und des Vorarlberger Landeshauptmanns Markus Wallner informierten Heinz Stiefelmeyer, Vorsitzender der Gemeinsamen Rheinkommission, und Markus Mähr, Gesamtprojektleiter Rhesi, heute die Öffentlichkeit am Mittwoch (17. Juni) über den aktuellen Stand des Projekts.

Die wasserbauliche Modellversuchshalle der Internationalen Rheinregulierung für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi wurde im Frühjahr 2019 in Dornbirn eröffnet. Für die erste Versuchsreihe wurde der Streckenabschnitt zwischen Widnau und Höchst des heutigen Rheins im Maßstab 1:50 nachgebaut und so das Modell validiert. Anfang 2020 wurde das Modell umgebaut und zeigt nun zum ersten Mal den Rhein nach der geplanten Umsetzung des Projekts Rhesi. 

Modellversuche in Dornbirn, Zürich und Wien bis 2022
   „Im Modell in Dornbirn werden vor allem die Entwicklungen der Flusssohle des Rheins, die Belastungen der Uferböschung sowie die Veränderungen der Kiesbänke und Eintiefungen untersucht“, erklärte Gesamtprojektleiter Markus Mähr. Ende 2020 wird das Modell auf den Abschnitt Oberriet – Koblach umgebaut. Die letzten Versuche dauern dann voraussichtlich bis in den Sommer 2022. Die Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) der ETH Zürich ist gemeinsam mit den Experten der Internationalen Rheinregulierung mit der Durchführung der Versuche beauftragt. Parallel zu den Modellversuchen in Dornbirn werden auch noch kleinere Modellversuche für Detailfragen an der ETH in Zürich und der Technischen Universität Wien durchgeführt.

Große Bedeutung des Projekts für die Region
   Heinz Stiefelmeyer, Vorsitzender der Gemeinsamen Rheinkommission, betonte: „Mit dem weiteren Fortschritt im Projekt Rhesi wird im Herbst der partizipative Prozess weitergeführt und mit den Akteuren die Detailplanung diskutiert.“ Er begrüßte zudem die neue St. Galler Regierungsrätin und Vorsitzende des Baudepartements Susanne Hartmann sowie den Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner. Beide äußerten sich ausgesprochen positiv zum Projekt Rhesi. „Die Hochwassersicherheit im Rheintal hat für uns höchste Priorität. Heute ist der Alpenrhein für ein 100-jähriges Hochwasser ausgebaut. Mit Rhesi halten die Dämme künftig einem 300-jährigen Hochwasser stand und schützen die Bevölkerung im Schweizer und Vorarlberger Rheintal vor Schäden in der Höhe von rund zehn Milliarden Euro“, unterstreicht Landeshauptmann Wallner. Regierungsrätin Susanne Hartmann ergänzte: „Die über 125-jährige Geschichte der Internationalen Rheinregulierung prägte die Entwicklung im Rheintal und ist mitverantwortlich für den heutigen Wohlstand. Rhesi ist ein Projekt für Generationen, welches den Lebensraum und die Arbeitsplätze von rund 300‘000 Menschen in Zukunft noch besser vor Hochwasser schützt."

Rheinmodell kann ab 21. Juli wieder besichtigt werden
   Seit Beginn der wissenschaftlichen Modellversuche im Frühjahr 2019 besuchten über 5.000 Personen das Rheinmodell in Dornbirn. Aufgrund der Maßnahmen zum Schutz vor COVID-19 musste die Halle zwischenzeitlich geschlossen werden. Gemeinden, Interessenvertreter und die Rheintaler Bevölkerung erhalten ab 21. Juli 2020 wieder die Möglichkeit, die Modellversuchshalle zu besichtigen. Öffentliche Führungen finden jeweils am ersten und dritten Dienstag im Monat statt. Die Führungen beginnen um 16:00 und 18:00 Uhr. Für Gruppen ab 10 Personen bietet die Internationale Rheinregulierung auf Voranmeldung individuelle Führungen an. Anmeldungen nimmt die Internationale Rheinregulierung unter info@rheinregulierung.org entgegen. Alle Veranstaltung können unter www.rhesi.org abgerufen werden.

Über das Hochwasserschutzprojekt Rhesi
   Das Projekt Rhesi hat die Verbesserung des Hochwasserschutzes am unteren Alpenrhein zum Ziel. Die Abflusskapazität des Rheins soll über die gesamte Länge der Internationalen Strecke auf 4.300 m3/s erhöht und auf den Oberlauf abgestimmt werden. Der Rhein erhält zwischen der Illmündung (km 65) und dem Bodensee (km 91) innerhalb der Hochwasserdämme mehr Platz. Dadurch wird die Hochwassersicherheit um rund 40 Prozent erhöht und ein naturnaher Fluss geschaffen. Für die Erreichung dieses Ziels sind bauliche Maßnahmen notwendig, die den gesetzlichen Vorgaben Österreichs und der Schweiz entsprechen. Unter anderem umfasst dies die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, ökologische Aufwertungen sowie den sparsamen Umgang mit den Ressourcen, wie Finanzmittel und Kulturland.

Projektträgerin Internationale Rheinregulierung
   Mit dem Staatsvertrag von 1892 zwischen Österreich und der Schweiz wurde die International Rheinregulierung gegründet. Seit über 125 Jahren kümmert sich die zweistaatliche Organisation im Auftrag der Staaten um den Hochwasserschutz auf der Rheinstrecke zwischen der Illmündung und dem Bodensee. Die Führung der Internationalen Rheinregulierung obliegt der Gemeinsamen Rheinkommission.

Weitere Auskünfte
   Internationale Rheinregulierung, Marlene Engler, Marketing & Kommunikation, Parkstrasse 12, CH-9430 St. Margrethen, +41 (0)71 747 71 02, marlene.engler@rheinregulierung.org 
 

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