Presseaussendung · 23.04.2020 LH Wallner: „Dank der Disziplin der Bevölkerung sind wir auf einem guten Weg“ Neues Covid19-Dashboard online; Testungen in Heimen und Spitälern werden ausgeweitet; Spielplätze ab 1. Mai wieder geöffnet

Veröffentlichung
Donnerstag, 23.04.2020, 18:58 Uhr
Themen
Gesundheit/Pflege/Corona/Wallner/Rüscher/Wiesflecker
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – „Wir sind in der Bekämpfung der Krise sehr weit gekommen“, sagte Landeshauptmann Markus Wallner am Donnerstagabend (23. April) bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mit Blick auf die weiteren Öffnungsschritte, die unmittelbar bevorstehen. Ermöglicht habe das „die Bevölkerung im Land, die sich immer noch sehr vorbildlich an die Schutzvorschriften hält“. Mit den Landesrätinnen Martina Rüscher und Katharina Wiesflecker informierte der Landeshauptmann über die aktuelle Lage sowie die weiteren Schritte in den nächsten Tagen und Wochen.

„Wenn man sich durch das Land bewegt, kann man sehen, dass sehr viele Menschen Masken tragen und dass sich sehr viele bemühen, Abstand zu halten“, freute sich der Landeshauptmann über das Verständnis und die Disziplin der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. Zur aktuellen Situation sagte Wallner: „Wir sind nicht über den Berg, wir haben es nicht überwunden, aber wir können es beherrschen“.

Schutzvorschriften unbedingt einhalten
   Mit Blick auf die bevorstehenden Öffnungsschritte – am 1. Mai sollen alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder öffnen, Mitte Mai folgt die Gastronomie – appellierte der Landeshauptmann, die Schutzvorschriften unbedingt einzuhalten. „Eigenverantwortung zählt“, unterstrich Wallner. Alle Schritte der Lockerung könnten nur so auf Dauer beibehalten werden. „Niemand von uns will eine zweite Welle von Infektionen auslösen“.

Spielplätze öffnen
   Als „gute Nachricht“ bezeichnete der Landeshauptmann das schrittweise Hochfahren der Schulen ab 15. Mai. Dann werden auch Gottesdienste wieder möglich sein. Und schon ab 1. Mai werden alle Spielplätze in Vorarlberg wieder geöffnet. Darauf habe man sich mit dem Gemeindeverband verständigt, sagte Wallner: „Das ist eine gute Nachricht für Familien, eine gute Nachricht für alle Kinder“.

Bau- und Gewerbeverhandlungen ermöglichen
   Einen entsprechenden Beschluss im Nationalrat erhofft sich der Landeshauptmann bei den Bau- und Gewerbeverhandlungen, die derzeit ausgesetzt sind. „Wir brauchen eine Möglichkeit, Bauverhandlungen und Gewerbeverhandlungen wieder aufzunehmen“, bekräftigte Wallner. Vorarlberg und Oberösterreich hätten dazu eine Initiative gestartet. Es gehe darum, der Bauwirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Wallner rechnet mit einem Beschluss des Nationalrats nächste Woche.

Ausdrücklich unterstützt wird von Landeshauptmann Markus Wallner das Bemühen der Bundesregierung um eine Grenzöffnung in Richtung Deutschland. Er nütze die Kontakte in der Region, auch im Rahmen der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK). „Das ist nicht einfach, weil wir wissen, dass Grenzöffnungen immer auch mit einem gewissen Risiko verbunden sind“, erläuterte Wallner.

Weitere Person in Vorarlberg verstorben
   Vorarlberg beklagt das 14 Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das gab Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher bekannt. Für die Landessanitätsdirektion informierte Rüscher zudem über den aktuellen Sachstand im Zusammenhang mit dem Coronavirus. So wurden in Vorarlberg bisher (Stand Donnerstag, 23. April 2020, 17:00 Uhr) 880 Personen positiv getestet. Davon sind 749 Personen wieder genesen. 117 sind aktuell erkrankt. Insgesamt wurden bisher 8.989 Testungen durchgeführt. 16 an Covid19 erkrankte Patientinnen und Patienten sind derzeit hospitalisiert, davon sechs in Intensivbehandlung.

„Digitalisierung hilft in Corona-Zeiten“
   Seit drei Wochen steht in Vorarlberg die Corona-App „Home Care“ im Einsatz. Mit dem Tool können Patientinnen und Patienten die Gesundheitsbehörden täglich über ihren Gesundheitszustand informieren. „Das tägliche Telefonat fällt weg, der Kontaktaufwand wird deutlich minimiert. Zudem wissen wir, wer tatsächlich gesund ist“, erläuterte Rüscher die Vorteile: „Die Digitalisierung hilft auch in Corona-Zeiten“.

„Xsund“: Gesundheitsapp stark nachgefragt
   Einen erfolgreichen Start konnte die neu entwickelte Vorarlberger Gesundheitsapp „Xsund“ verbuchen, die seit einer Woche kostenlos im App Store und bei Google Play bereitsteht. „Die App wurde bereits an die 4.000 Mal heruntergeladen“, berichtete die Gesundheitslandesrätin. Die praktische Serviceanwendung fürs Mobiltelefon enthält eine Reihe nützlicher Informationen im Kontext Gesundheit wie zum Beispiel die Öffnungszeiten von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, eine digitale Karte zur leichten Orientierung und Anfahrt, Anleitungen für gesundheitliche Notfälle, aktuelle Informationen aus dem Gesundheitsbereich sowie alle wichtigen Notrufnummern und Helplines. Flankierend zur App stehen alle Informationen auch auf der Website www.xsund.at zur Verfügung.

Amtliches Covid19-Dashboard für Vorarlberg
   Die wichtigsten Zahlen und Verlaufsgrafiken zur Corona-Situation veröffentlicht die Landesregierung seit heute in einem eigenen Dashboard. Die Online-Übersicht, die unter www.vorarlberg.at/coronadashboard abrufbar ist, wird dreimal täglich (8:00 Uhr, 12:00 Uhr und 16 Uhr) aktualisiert. Einzusehen sind am Dashboard unter anderem die Zahlen zu derzeit am Coronavirus erkrankten Personen, zu Genesenen und zu verstorbenen Personen. Auch die Anzahl der Testungen ist ersichtlich. Zudem wird auch die Zahl der derzeit am Coronavirus erkrankten Personen für jede einzelne Gemeinde veröffentlicht. Demnach waren aktuell 65 der 96 Gemeinden Corona-frei. „Mit dem Dashboard sind Entwicklungen für alle transparent einsehbar“, so Rüscher.

Erste Testungen in Alters- und Pflegeheimen bereits abgeschlossen
   Bei den Corona-Durchtestungen der Alters- und Pflegeheime komme man gut voran, informierte Landesrätin Katharina Wiesflecker. Inzwischen sind die vier Einrichtungen, in denen es Infektionen gegeben hat, durchgetestet – das Haus Klostertal in Innerbraz, die Einrichtungen „Haus am See“ und „Haus in der Wirke“ in Hard sowie die SeneCura Parkresidenz in Dornbirn. „Unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gibt es in Summe bisher 27 bestätigte Infektionen. Vier befinden sich im Krankenhaus, acht sind verstorben. Von den 21 bestätigten Infektionen beim Personal befindet sich gegenwärtig eine Person im Krankenhaus“, informierte Wiesflecker. In weiterer Folge werden Routinetests in Heimen durchgeführt, in denen keine Positivfälle verzeichnet wurden, kündigte die Landesrätin an.

Zusätzliche Entlastung bei Pflege und Betreuung
   Im Bereich Pflege und Betreuung konnte Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker mit einer erfreulichen Nachricht aufwarten. Auf Basis eines Konzepts über mehrstündige Alltagsbegleitung, das ARGE Mobile Hilfsdienste und Land gemeinsam ausgearbeitet haben, können MOHI-Mitarbeitende ab sofort pflegende Angehörige sowie 24-Stunden-Betreuungskräfte stundenweise entlasten. Der Betreuungsumfang beträgt mindestens 20 Stunden in der Woche bzw. mindestens 80 Stunden pro Monat. Der Selbstbehalt pro Leistungsstunde beträgt 9,50 Euro. „Für Personen, die sich den Selbstbehalt nicht leisten können, gibt es eine Härtefallregelung im Einzelfall. Die Abwicklung erfolgt über das regionale Case Management vor Ort“, informierte die Landesrätin. Es werde damit auf mögliche Engpässe bei der Betreuung zu Hause reagiert, sagte Wiesflecker. Die bisherigen stundenweisen Tätigkeiten von MOHI-Mitarbeitenden in den Haushalten (insbesondere bestehende 2-stündige Pausenabdeckung der 24h-Betreuung) werden wie gehabt erbracht und abgerechnet.

Entlastet wird daneben auch die stationäre Langzeitpflege. Dort übernehmen MOHI-Mitarbeitende die Betreuung von Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeheimen, um das Personal zu entlasten.

„Behutsames Öffnen der Pflegeheime“
   Vorarlberg wird das derzeit noch geltende Besuchsverbot für Alters-und Pflegeheime ab 4. Mai ebenfalls schrittweise lockern. An den letzten Details in den konkreten Handlungsempfehlungen, die Bund und Länder gemeinsam im engen Austausch mit den Heimleitungen erarbeiten, werde zur Stunde noch gefeilt, erklärte Wiesflecker. Ziel sind klare und einheitliche Regelungen, so die Landesrätin. Einmal mehr ging sie auf die belastende Situation für alle Betroffenen durch das Besuchsverbot ein. Zum Schutz aller Bewohnerinnen und Bewohner und der Pflegekräfte sei die strikte Maßnahme jedoch alternativlos gewesen. „Eine Ausbreitung des Virus konnte in den meisten Pflegeheimen nur damit verhindert werden“, so Wiesflecker.

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