Presseaussendung · 23.11.2019 Mit Aufmerksamkeit und Courage gegen Gewalt Appell von Landesrätin Wiesflecker anlässlich „16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen“

Veröffentlichung
Samstag, 23.11.2019, 09:00 Uhr
Themen
Soziales/Frauen/Gewalt/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – „Aufmerksamkeit, Wachsamkeit, Zivilcourage, ein starkes gesellschaftliches Bewusstsein und verstärkte Information über die vorhandenen Hilfsangebote – all das ist notwendig, damit künftig weniger Frauen zu Gewaltopfern werden.“ Das betont Landesrätin Katharina Wiesflecker anlässlich der heurigen "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" (25. November bis 10. Dezember). Der Aktionszeitraum wird wieder weltweit genutzt, um das Ausmaß und die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen möglichst breit zu thematisieren.

  

Die Fakten: Von den Frauen ab 15 in Österreich ist jede Fünfte von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. 15 Prozent mussten Stalking erleben und erleiden, 35 Prozent eine Form der sexuellen Belästigung. Von psychischer Gewalt durch ihren (Ex-)Partner sind 38 Prozent der Frauen betroffen. Von 70 Menschen, die 2018 in Österreich ermordet wurden, waren 41 Frauen. Mehr als drei Viertel der Mordopfer standen in einem Verwandtschafts- oder Bekanntschaftsverhältnis zum Täter.

Das macht deutlich: Frauen und Mädchen sind überproportional von Beziehungsgewalt betroffen. Das größte Sicherheitsrisiko geht dabei vom eigenen Partner oder nahen Familienangehörigen aus.
 
   „Es hat in den letzten Jahrzehnten viele Verbesserungen gegeben. Trotzdem ist Gewalt an Frauen und Kindern noch immer tief in unserer Gesellschaft verwurzelt. Deshalb dürfen wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen, das Thema offen anzusprechen und engagiert und mutig gegen Gewalt vorzugehen“, so Landesrätin Wiesflecker.

Bei der Vorarlberger Gewaltschutzstelle waren im Jahr 2018 von 616 Hilfesuchenden 543 Frauen. Die Tatausübenden sind zu 91 Prozent männlich. Es wurden 244 Betretungsverbote verhängt. In der FrauennotWohnung des ifs haben im letzten Jahr 70 Frauen mit 78 Kindern Zuflucht gefunden.
 
   Um insbesondere dem Thema sexuelle Gewalt mehr Aufmerksamkeit zu schenken und den betroffenen Frauen die notwendige spezifische Hilfe und Unterstützung anzubieten, wird im ifs eine Frauenberatungsstelle bei sexueller Gewalt als spezialisiertes Beratungsangebot eingerichtet. Die Anschubfinanzierung dafür wird durch das Bundeskanzleramt geleistet.

Anlässlich der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ finden Veranstaltungen am Dienstag, 26. November, im Theater am Saumarkt in Feldkirch und am Donnerstag, 5. Dezember, im Frauenmuseum Hittisau statt (jeweils ab 18.30 Uhr). Neben Information und fachlichem Austausch steht dabei ein interaktives Theater „Häusliche Gewalt erleben und verändern“ auf dem Programm. Für Anmeldungen: Tel. 05-1755-535, E-Mail gewaltschutzstelle@ifs.at

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