Medieninformation Donnerstag, 23.05.2019, 10:38 Land unterstützt vorausschauende Waldbewirtschaftung Landesrat Gantner: Zielgerichtete Maßnahmen des Landes zur Entspannung der aktuellen Situation in Vorarlbergs Wäldern
Bregenz (VLK) – Durch die Schneelage im Winter 2018/19, die Sturmereignisse in näherer Vergangenheit sowie eine zu befürchtende Borkenkäfermassenvermehrung als Spätfolge des trockenen Sommers 2018 werden unser Wald und dessen Eigentümer in Bedrängnis gebracht. Um eine Entlastung der angespannten Situation für den Vorarlberger Wald zu erreichen, hat das Land Vorarlberg den "Maßnahmenplan Forst 2019" erarbeitet. Auf dieser Basis sind aufgrund der aktuellen Ereignisse gemeinsam mit Fachleuten der Landwirtschaftskammer und dem Vorarlberger Waldverein zielgerichtete Unterstützungen für die Waldeigentümer vorgesehen, erklärt Landesrat Christian Gantner.
Durch den Sturm "Vaia" im Herbst 2018, die gegenwärtige Borkenkäfer-massenvermehrung in Ostösterreich, Deutschland und Tschechien sowie die Schneedruck- und Schneebruchschäden im heurigen Winter im Land ist der Holzpreis in Mitteleuropa auf einem absoluten Tiefpunkt angelangt, ein weiterer Preisverfall kann nicht ausgeschlossen werden.
Damit die Funktionen der heimischen Wälder für die Bevölkerung weiterhin sichergestellt werden können, haben die Waldeigentümer trotz des Holzpreisverfalles oftmals unter schwierigen Bedingungen die Aufarbeitung des Schadholzes zu bewältigen. Nur durch ihr aktives Mitwirken können größere Schäden am Wald vermieden und die schutzwirksame, ökologische und gesellschaftliche Wirkung des Waldes langfristig sichergestellt werden.
Die Ziele des "Maßnahmenplans Forst 2019":
• Aufarbeitung des Schadholzes mit möglichst geringer Holzentwertung
• Eindämmung der Borkenkäferpopulation
• Vorausschauende Gestaltung der Folgebestände im Hinblick auf Klimawandelanpassung, Stabilität und Wertleistung
Folgende zielgerichtete Unterstützungen für die Waldeigentümer sind vorgesehen:
Finanziert aus dem Vorarlberger Waldfonds:
1. Erhöhung der Förderungssätze für Schadholz (Mittendurchmesser über 20 cm), das im Wald liegen bleibt, als befristete Maßnahme.
2. Durch die bundesweit einmaligen Unterstützungen aus dem Waldfonds für die Aufarbeitung von Schadholz werden die Möglichkeiten der Nutzung des CO2-neutralen Rohstoffes Holz sowohl durch die Vorarlberger Sägeindustrie als auch durch Holzheizwerke begünstigt.
3. Adaptierung der anrechenbaren Stundensätze für Forstarbeiter an die aktuellen Lohnkosten.
4. Anpassung der anrechenbaren Stundensätze für Eigenleistungen der Waldeigentümer an den aktuellen Maschinenringsatz.
Finanziert aus dem Schwerpunktprogramm "Biomasse":
5. Gewährung einer Unterstützung für die Nachverdichtung bestehender und Errichtung neuer Holzheizwerke, welche über eine konkrete Abnahmeverpflichtung von Waldhackgut verfügen.
Über den Vorarlberger Waldverband:
6. Unterstützung bei der Erstellung eines Nasslagerkonzeptes.
"Nur durch eine vorausschauende Waldbewirtschaftung- unterstützt durch das Land Vorarlberg, kann der Wald die vielfältigen Leistungen auch künftig erbringen, damit unsere Kinder und Enkel in Vorarlberg weiterhin einen chancenreichen Lebensraum vorfinden können", so Landesrat Gantner.
- Redaktion
- Gerhard Wirth