Presseaussendung · 27.03.2019 LR Gantner: Fundierte Wissensbasis für Dialog und Integration Forschungsbericht zu Vorarlbergs Moscheegemeinden liegt vor

Veröffentlichung
Mittwoch, 27.03.2019, 18:00 Uhr
Themen
Integration/Islam/Studie/Gantner
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Das Land Vorarlberg hat eine fundierte Analyse über alle Moscheevereine in Vorarlberg und deren Aktivitäten sowie ihre Beiträge zur Integration der muslimischen Bevölkerung in Auftrag gegeben. Die Ergebisse der von der Projektstelle "okay.zusammen leben" erstellten Studie liegen nun vor. "Das ermöglicht eine faktenbasierte und konstruktive Auseinandersetzung und ist somit ein wichtiger Beitrag für die Fortsetzung unseres Dialogs mit den lokal verankerten Moscheegemeinden auf Basis des Förderns und Forderns", sagt Landesrat Christian Gantner.

   Die Studie ist eine wichtige Informationsgrundlage für die gemeinsame Gestaltung der Integration der islamischen Organisationen in die Vorarlberger Gesellschaft, so okay-Geschäftsführerin Eva Grabherr: "Sie erfasst die Moscheegemeinden als lokale Organisationen, die vernetzt sind mit der Vorarlberger Gesellschaft und unter hohem ehrenamtlichen Engagement den Vorarlberger Musliminnen und Muslimen eine Infrastruktur für deren religiöse Bedürfnisse bietet. Sie beschreibt aber auch die Geschichte der Organisationen, in welche die Moscheegemeinden eingebunden sind, und deren religionspolitische Ausrichtungen, die bei manchen noch stark von der Politik der Herkunftsländer beeinflusst ist, was derzeit zu Spannungen im Integrationsprozess führt. Die Klärung dieser Beziehungen zu den Herkunftsländern und ein transparenter Umgang damit sind ein wichtiger nächster Schritt."

 

   Der Forschungsbericht regt insbesondere eine intensivere Zusammenarbeit von Moscheegemeinden mit Institutionen und Politik etwa in den Bereichen der Pädagogik oder mit Jugendeinrichtungen an. Auch die Sensibilisierung in puncto Geschlechtertrennung im jungen Alter sowie teilweise auch zum Thema Antisemitismus wird als besonders wichtig hervorgehoben. "Die Diskussion und kritische Auseinandersetzung zu diesen Themen ist notwendig. Das ist ein normaler Prozess in einer bürgerlich-liberalen Gesellschaft, ein Teil des 'Dazugehörens'", betont Landesrat Gantner. Die Forschungsergebnisse sollen nun an Entscheidungsträger und Institutionen auf lokaler Ebene in den Städten und Gemeinden kommuniziert werden – also dorthin, wo Integration und Zusammenleben in Vielfalt direkt bei den Menschen stattfinden.

 

   Kern der über 200 Seiten starken Studie ist die quantitative und qualitative Analyse der islamischen Gebetshäuser in Vorarlberg und ihrer Brückenfunktion bei der Unterstützung des Integrationsprozesse von Musliminnen und Muslimen in Vorarlberg, so wie es im Integrationsleitbild "Gemeinsam Zukunft gestalten" festgehalten ist. In Vorarlberg existieren 37 islamische Gebetshäuser. 32 Moscheevereine werden von fünf überregionalen Dachverbänden getragen, die anderen fünf sind Einzelvereine. Die fünf Dachverbände sind AIF (Österreichische Islamische Föderation), ATF (Österreichische Türkische Föderation), ATİB (Türkisch-Islamische Union in Österreich), VIKZ (Verband Islamischer Kulturzentren) und die IZBA (Verband der bosniakischen islamischen Vereine in Österreich). Ca. 12.900 Personen, das sind nicht ganz 25 Prozent der muslimischen Bevölkerung Vorarlbergs, haben eine Mitgliederbindung an Moscheevereine. Rund neun Zehntel dieser Mitglieder werden in den fünf Dachverbänden repräsentiert. 

 

   Weitere Informationen zum Forschungsbericht siehe auf 

https://www.okay-line.at/aktuell/vorarlbergs-moscheegemeinden-die-organisationen-und-ihre-entwick/

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