Medieninformation Montag, 10.12.2018, 18:30 Ehren- und Fördergaben des Landes Vorarlberg verliehen LR Bernhard: Auszeichnung für etablierte und junge Künstler-Persönlichkeiten
Bregenz (VLK) – Die Bildende Künstlerin Alexandra Wacker und Architekt Erich Steinmayr erhielten am Montag, 10. Dezember, im Landhaus von Kulturlandesrat Christian Bernhard die mit 5.000 Euro dotierten Ehrengaben für Kunst des Landes Vorarlberg überreicht. Die Pianistin Hanna Bachmann und die Sopranistin Miriam Feuersinger durften Fördergaben – jeweils 2.500 Euro – entgegennehmen. Jedes Jahr vergibt das Land Vorarlberg diese Auszeichnungen an etablierte sowie aufstrebende Kunstschaffende. Gewürdigt wird damit langjährige künstlerische Qualität ebenso wie junges, vielversprechendes Schaffen. Die Vorschläge für die Künstlerpersönlichkeiten aus verschiedenen Sparten bringen die jeweiligen Kunstkommissionen ein.
"Mit Alexandra Wacker und Erich Steinmayr werden zwei Künstlerpersönlichkeiten ausgezeichnet, die mit ihrem herausragenden Werk die Kunstszene aber auch das Erscheinungsbild unseres Landes mitgeprägt haben. Beide sind auch in Wien verankert", sagte Landesrat Bernhard. Hanna Bachmann und Miriam Feuersinger seien "zwei Künstlerinnen, deren Biografien sehr vielversprechend sind und die für die Zukunft noch einiges erhoffen lassen".
Die 1958 in Bregenz geborene Alexandra Wacker steht in einer langen Familientradition, was Malerei betrifft. Ihren berühmten, 1939 verstorbenen Großvater Rudolf Wacker hat sie nicht gekannt. Als Künstlerin geht sie ihre eigenen, unverwechselbaren Wege – gern im großen Format. Selbstbefragung und Könnerschaft zeichnen ihre unbeschönigten (Selbst-)Porträts aus, Landschaften erfasst sie aus der Bewegung heraus.
Erich Steinmayr, geboren 1946 in Feldkirch, hat neben der Realisierung von Industrie- und Gewerbebauten vor allem im musealen Bereich viel gearbeitet. Umbauten und Erweiterungen, auch öffentlicher Gebäude, zählen zu seinen Domänen. Zweimal erhielt er den Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten sowie den Industriebaupreis.
Die Pianistin Hanna Bachmann kann bereits auf zahlreiche internationale Auftritte verweisen und hat 2018 ihre zweite CD veröffentlicht. Die Sopranistin Miriam Feuersinger hat sich ihren Kindheitstraum erfüllt und ist Sängerin geworden. Zu ihrem breiten Repertoire zählt geistliche Musik vom Barock bis zur Spätromantik, ein Schwerpunkt ihres Schaffens sind die Bachkantaten.
Biografien der Preisträgerinnen und Preisträger 2018
Alexandra Wacker (geboren 1958 in Bregenz) studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Professor Josef Mikl. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen in Österreich und auch international zu sehen. Werke der mehrfach ausgezeichneten Künstlerin befinden sich in namhaften privaten und öffentlichen Sammlungen. (Selbst-)Porträts und (Stadt-)Landschaft sind die Hauptthemen von Alexandra Wacker, die sie bevorzugt im großen Format und mit großer malerischer Geste umsetzt. Kritische Selbstbefragung und hohes Können liegen ihren Gemälden zugrunde. Neben der Ölmalerei hat sich die Künstlerin zuletzt auch mit Tusche-Arbeiten auf Papier und dem Gegenstand Natur beschäftigt – fasziniert vom schnelleren Medium und der Verletzlichkeit des Bildträgers. Die Künstlerin lebt und arbeitet seit 1979 in Wien. Die Sommer verbringt sie in Bregenz.
Erich Steinmayr (geboren 1946 in Feldkirch) hat Architektur in Graz studiert. Seit 1980 betreibt er in Partnerschaft mit Richard Dünser ein Büro in Feldkirch, seit 1993 ein weiteres gemeinsam mit Friedrich Mascher in Wien. Neben Gewerbe- und Industriebauten zählen Umbauten und Erweiterungen, vor allem im musealen Bereich und bei öffentlichen Bauten, zu den Haupttätigkeitsfeldern des Vorarlberger Architekten. Dazu gehören das Wiener Filmmuseum, die Dauerausstellung im Jüdischen Museum Hohenems, das Museum und Mehrzweckgebäude der Mohrenbrauerei in Dornbirn. Steinmayr hat unter anderem an der HTL Rankweil, an der Universität Innsbruck, an der ETH Zürich sowie der FH Konstanz unterrichtet. Er ist Mitglied des Fachbeirates des BMUK für Denkmalschutz und wurde für die Erweiterung des Rathauses Lustenau und die Erweiterung der Albertina in Wien bereits zweimal mit dem Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten ausgezeichnet.
Hanna Bachmann (geboren 1993 in Feldkirch) begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel. Ferenc Bognar am Landeskonservatorium Feldkirch unterrichtete sie, später der Pianist und Dirigent Florian Krumpöck in Wien. Sie studierte am Mozarteum in Salzburg und erhielt bei zahlreichen Meisterkursen sowie an der Internationalen Mendelssohn Akademie in Leipzig wertvolle Impulse. Zahlreiche Auftritte und Konzerteinladungen führten die Pianistin unter anderem nach Deutschland, Ungarn, Italien, in die Niederlande und die Schweiz. Preise gewann sie bei nationalen und internationalen Wettbewerben wie dem International Bachelor Piano Award 2015 in Düsseldorf. Ein viel beachtetes Debüt feierte sie im gleichen Jahr beim Beethovenfest Bonn. 2017 erschien ihre erste CD, die sich in Werken von Janáček, Beethoven, Ullmann und Schumann mit dem Thema Abschied beschäftigt. Ihr neues, 2018 eingespieltes Album kreist um Humor.
Miriam Feuersinger (geboren 1978 in Bregenz) begann ihre Ausbildung an der Musikschule, wo ihre ungewöhnliche Stimmbegabung auffiel. Ihren Kindheitstraum, Sängerin zu werden, hat sie sich erfüllt. Stationen ihrer Ausbildung waren das Landeskonservatorium Feldkirch und die Musikakademie Basel, wo sie ihr Studium bei Prof. Kurt Widmer mit Auszeichnung absolvierte. Feuersinger gilt als eine der führenden Sopranistinnen im Bereich der deutschen geistlichen Barockmusik. Ihre Liebe gilt den Werken von Bach. 2014 hat sie die Reihe "Bachkantaten in Vorarlberg" begründet. Sie musiziert mit renommierten Musikern und Orchestern und hat bereits zahlreiche CDs publiziert. Ausgezeichnet wurde sie mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik, dem ECHO Klassik 2014 oder dem Ö1-Pasticcio-Preis 2017.
- Redaktion
- Gerhard Wirth