Presseaussendung · 14.03.2018 "Armut muss von vielen Seiten angepackt werden" LR Wiesflecker informierte bei Bundesrats-Enquete über die Strategie des Landes Vorarlberg

Veröffentlichung
Mittwoch, 14.03.2018, 11:11 Uhr
Themen
Politik/Soziales/Armut/Parlament/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Wien (VLK) – Im Rahmen einer parlamentarischen Enquete des Bundesrates zum Thema "Zukunftsstrategien gegen Armut" in Wien am Mittwoch, 14. März, erläuterte Landesrätin Katharina Wiesflecker die Maßnahmen und Pläne der Vorarlberger Landesregierung zur Vermeidung und Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung.

"Wenn wir über Armut sprechen, dann sprechen wir über eine klassische Querschnittmaterie. Dementsprechend müssen wir in allen Handlungs- und Themenfeldern des gesellschaftlichen Zusammenlebens ansetzen und tun das auch", sagte Wiesflecker. Vor der hochrangig besetzten Versammlung mit Teilnehmenden aus Politik und allen Bereichen des öffentlichen Lebens informierte sie über die Schritte des Landes Vorarlberg in Kinderbetreuung, Bildung, Beschäftigung und für leistbares Wohnen sowie über das Vorarlberger Modell der Mindestsicherung.

Von entscheidender Bedeutung in Sachen Existenzsicherung ist für Wiesflecker die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Dafür braucht es Kinderbetreuungsangebote, die leistbar sind", sagte sie und schilderte das von Land und Gemeinden gemeinsam entwickelte sozial gestaffelte Tarifmodell der Elternbeiträge, das seit Herbst 2016 in Vorarlberg umgesetzt ist. Armutsgefährdete Familien erhalten dadurch einen sehr kostengünstigen Zugang zu elementarpädagogischen Betreuungseinrichtungen. Eine erste Evaluierung belege bereits die Wirksamkeit der sozialen Staffelung und eine deutsche Studie zeige, dass eine solche Maßnahme insbesondere Frauen zugute kommt, so Wiesflecker: "Laut dieser Studie kann durch Beitragsfreiheit für Kinderbetreuung und Kindergarten wohl die Besuchsquote gesteigert werden. Um aber die Frauenerwerbsquote zu erhöhen, ist es sinnvoller, Elterngebühren nach Einkommen zu staffeln und die eingesparten Mittel in die Betreuungsqualität zu investieren."

In Sachen Bildung nannte Wiesflecker das Vorarlberger Volksschulpaket mit einer zusätzlichen Ressourcenzuteilung für die frühe Sprachförderung, das Engagement für ganztägige Schulen und in der dualen Ausbildung, die Beschäftigungs- und Ausbildungsgarantie von Land und AMS für Jugendliche sowie die Weiterentwicklung der Schulen der 10- bis 14-Jährigen.

Ebenso wichtige Schritte im Kampf gegen Armut sind die Vorarlberger Wohnbauoffensive, um den gemeinnützigen Wohnbau anzukurbeln, sowie die in Kooperation mit AMS und anderen Partnern umgesetzten Beschäftigungsmaßnahmen wie etwa "Jugendcollege" und "Top for Job". In diesem Zusammenhang kritisierte Wiesflecker die Ankündigung der Bundesregierung bezüglich einer Kürzung des AMS-Förderbudgets. "Das trifft vor allem ältere Menschen, Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge, also genau jene Gruppen, die am stärksten von Armut bedroht bzw. betroffen sind", so Wiesflecker.

Zum Thema Mindestsicherung betonte Wiesflecker nochmals: "Das Vorarlberger Modell wirkt." Trotz vorgenommener Einschnitte sei es gelungen, die grundsätzlichen Ziele der finanziellen Hilfestellung nicht aus den Augen zu verlieren.

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