Medieninformation Dienstag, 31.01.2017, 19:30 Präsentation der Verkehrslösung Alberschwende Lsth Rüdisser: "Aktiver Beteiligungsprozess für eine dauerhafte und verträgliche Lösung"
Alberschwende (VLK) – Nach einem intensiven Bürgerbeteiligungsprozess liegen nun die Pläne zu einer Verkehrslösung in Alberschwende vor. Im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Dienstag (31. Jänner) in der Neuen Mittelschule Alberschwende wurden die wichtigsten Ergebnisse präsentiert. "Von Anfang an wurde die Bevölkerung aktiv eingebunden, um eine dauerhafte und für alle verträgliche Verkehrslösung auszuarbeiten", betonte Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser.
Die Verkehrsbelastung in der Gemeinde Alberschwende hat mit dem Achraintunnel und dem Bevölkerungszuwachs im Bregenzerwald in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Seit Herbst 2015 wird deshalb an einer gemeinsamen Verkehrslösung für den Ort gearbeitet, erklärten Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann. "Einbezogen in die Planungen waren neben der Gemeinde Alberschwende und dem Land Vorarlberg auch die Alberschwenderinnen und Alberschwender. Sie hatten in mehreren breit angelegten Bürgerbeteiligungsterminen die Möglichkeit, ihre Vorstellungen, Ideen und Anregungen, aber auch ihre Sorgen einzubringen", verdeutlichte Schwarzmann.
Zu den wichtigsten Ergebnissen dieses Planungsprozesses zählen vier mögliche Umfahrungskorridore, Gestaltungs- und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen für den Ortskern sowie eine Lösung für die Kreuzung in Müselbach.
Vier Umfahrungskorridore
"Ziel des Planungsprozesses war es, eine Lösung zu finden, von der möglichst viele Bürgerinnen und Bürger profitieren. Mit den untersuchten Umfahrungsvarianten ist eine starke Entlastung von rund 80 Prozent der Anwohnerinnen und Anwohner Alberschwendes entlang der L 200 möglich", so Verkehrsreferent Landesstatthalter Rüdisser. Innerhalb der untersuchten Korridore soll schlussendlich eine Umfahrungslösung realisierbar sein.
Aufwertung des Ortskerns
Die Verkehrsreduktion infolge der Umfahrung soll das Zentrum von Alberschwende attraktiver machen. Der Ortskern soll sich künftig durch eine Nutzungsvielfalt mit Gastronomie, Aufenthaltsmöglichkeiten für Jung und Alt, für Touristen und Bewohner sowie durch hochwertige öffentliche Räume auszeichnen. Damit können auch historisch wertvolle Gebäude besser erhalten und genutzt werden. Die Verlegung der L 14 Bucherstraße vom Dorfplatz weg in Richtung Osten ist eine der zusätzlich wichtigen Maßnahmen, die zu einer verkehrlichen Verbesserung und höheren Aufenthaltsqualität in der Gemeinde beitragen werden.
Kreuzung in Müselbach
Doch auch außerhalb des Ortszentrums sollen verschiedene Maßnahmen zur besseren Verkehrsabwicklung und Entlastung der Bürgerinnen und Bürger beitragen. Neben der bereits verordneten Tempo-50-Regelung an der Kreuzung in Müselbach konnte innerhalb des Planungsprozesses auch eine Lösung für deren Umbau gefunden werden. Aus zahlreichen Varianten wurde eine Verschiebung der Kreuzung zusammen mit der Errichtung einer Ampel vorgeschlagen. Diese Lösung findet im Bauprogramm des Landes Eingang.
Als weitere Maßnahmen wurden zusätzlich Verbesserungen für die Kreuzung L 200 / L 15 ausgearbeitet, ein Gestaltungskonzept für den Bereich beim früheren Gasthaus zur Brauerei im Ortskern entwickelt, eine Fußgängerverbindung Dreßlen – Näpfle, eine Querungshilfe der L 200 an der Einmündung der Weitlochstraße sowie die Umsetzung der Geschwindigkeitsgrenzen aus dem Verkehrskonzept Bregenzerwald vorgeschlagen.
Gemeinsamer Planungsprozess
An dem zukunftsorientierten Konzept haben neben Fachleuten in der Verkehrsplanung auch sechs Bürgerinnen und Bürger aus Alberschwende mitgearbeitet. Patrik Johler aus dem Ortsteil Gschwend war im gesamten Prozess mit dabei und hat selbst viel Energie und Freizeit in das Projekt gesteckt: "Es ist unverkennbar, wie stark die Anregungen, Wünsche und Befürchtungen der Bevölkerung in das Ergebnis miteingeflossen und von den Planerinnen und Planern berücksichtigt worden sind. Die Diskussionen um ein gutes Ergebnis waren hart, aber stets fair und äußerst produktiv."
Nächster Schritt: Umweltprüfung
Die Verkehrslösung Alberschwende stellt eine wichtige Grundlage für die nächsten Schritte dar. Eine Umfahrung Alberschwende muss zunächst als neuer Landesstraßen-Korridor durch die Landesregierung beschlossen werden und den Planungszielen entsprechen. Dafür ist im nächsten Schritt eine gesetzlich vorgeschriebene Strategische Umweltprüfung notwendig, die – auch unter Einbeziehung der Gemeinde – in Angriff genommen werden soll. Die Vorschläge werden in dieser Umweltprüfung vertieft untersucht, um schlussendlich den besten Korridor mit den günstigsten Wirkungen für die Menschen, den Raum und die Umwelt auszuwählen.
- Redaktion
- Andrea Schwarzmann