Presseaussendung · 27.03.2015 Klimawandel: Land und Leute über Veränderungen informieren Landesregierung hat Klimawandel-Anpassungsstrategie für Vorarlberg in Auftrag gegeben – Fachtagung im Landhaus

Veröffentlichung
Freitag, 27.03.2015, 13:55 Uhr
Themen
Umwelt/Klimawandel/Rauch/Schwärzler
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Basierend auf den Beschluss der Landesregierung zur Entwicklung einer Klimawandel-Anpassungsstrategie für Vorarlberg, hat die Umweltschutzabteilung des Landes Vertreter der betroffenen Organisationen heute (Freitag, 27. März) zu einer Fachtagung ins Landhaus geladen. Experten informierten über den neuesten Kenntnisstand zum Thema Klimawandel und Anpassung.

Die alpinen Räume sind vom Klimawandel besonders betroffen. In Österreich ist die Temperatur in der Periode seit 1880 um nahezu 2 °C gestiegen. Gemäß Österreichischem Sachstandsbericht Klimawandel wird die Temperatur weiter überdurchschnittlich steigen – bis Ende des Jahrhunderts um etwa +5,5°C. Damit sind vielfältige Herausforderungen verbunden. Am 10. März 2015 beschloss die Vorarlberger Landesregierung die Erstellung der "Klimawandel-Anpassungsstrategie Vorarlberg 2015". "Ziel der Anpassungsstrategie ist es, Bevölkerung, Wirtschaft und Behörden auf die kommenden Veränderungen bestmöglich vorzubereiten und die notwendigen Schutzmaßnahmen umzusetzen, aber auch potenzielle Chancen zu nutzen", informierten die Landesräte Johannes Rauch und Erich Schwärzler.

Notwendigkeit für Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen

   Mit dem Klimawandel sind Herausforderungen verbunden, die eine breite Palette von Themen betreffen, wie z.B. den Hochwasserschutz, den Umgang mit Gefahrenzonen, Veränderungen der Vegetation und Fauna, im Bereich der Energiewirtschaft und im Tourismus, aber auch Fragen des Überwärmungsschutzes in Gebäuden oder die Beeinflussung des Mikroklimas. Auf Grundlage bestehender und künftiger wissenschaftlicher Erkenntnisse werden die mit dem Klimawandel zu erwartenden Veränderungen in den verschiedenen Strategiekonzepten des Landes zu berücksichtigt und bei Bedarf durch entsprechende Maßnahmen ergänzt.

Vielzahl an bestehende Maßnahmen

   Mit der Umweltstrategie 2015, der Landesstrategie "Energieautonomie 2050",  der Tourismusstrategie 2020, der Landwirtschaftsstrategie 2020 "Ökoland Vorarlberg – regional und fair", der Forststrategie 2030, und der Aktualisierung der Hochwasserschutzprogramme und Gefahrenzonenpläne wurden bereits wichtige Zielvorgaben und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel getroffen. "Vorarlberg hat schon manches getan", sagte Landesrat Rauch, "wir dürfen aber zukünftige Entwicklungen nicht außen vorlassen."

   Die konkreten Maßnahmen innerhalb dieser Programme werden im Lichte des "österreichischen Sachstandsberichts Klimawandel" für die nächsten Jahre weiterentwickelt.

Informationsveranstaltung im Landhaus

   Ein wichtiger Baustein der Klimawandel-Anpassungsstrategie Vorarlberg 2015 ist die rechtzeitige und gezielte Information der Bevölkerung über die erwarteten Veränderungen klimatologischer Parameter wie Temperatur, Niederschlag, Hitzetage oder Extremwetterereignisse. Die Informationsveranstaltung im Landhaus leistet dazu einen Beitrag. Klimamodelle lassen für die Zukunft mehr Extremereignisse  wie Starkniederschläge, Hitzetage oder Trockenphasen erwarten. Bei den Niederschlägen werden eine Zunahme im Winter und eine Abnahme im Sommer erwartet. Von den Gletschern werden gemäß Klimamodellen bis Ende des Jahrhunderts bestenfalls 20 Prozent des heutigen Eisvolumens überdauern.

Eindämmung des CO2-Ausstoßes als wichtigste Gegenmaßnahme

   Um die schlimmsten Folgen der Klimaerwärmung zu stoppen verfolgt die EU das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Als Etappenziel bis 2030 ist eine Senkung um 40 Prozent gegenüber 1990 vorgesehen. "Vorarlberg hat mit seinem ehrgeizigen Programm Energieautonomie Vorarlberg beschlossen einen wichtigen und Beitrag dazu zu leisten", betont Landesrat Schwärzler.

   Wichtig ist für Schwärzler, "erstens die Klärung der Frage, mit welchen Maßnahmen kann die Klimaveränderung gemindert werden – in Wahrnehmung der regionalen und lokalen Verantwortung. Zweitens ist es von Bedeutung, sich aktiv auf den Klimawandel vorzubereiten und diesen nicht nur zu bejammern - beispielsweise durch Hochwasserschutzmaßnahmen, eine neue Forststrategie und neue Risikoeinschätzungen in der Landwirtschaft aufgrund zunehmender lokaler Wetterereignisse". Entscheidend ist für Landesrat Schwärzler aber auch, Grenzen und Begrenzungen zu erkennen und nicht zu versuchen, "alles was uns der technologische Fortschritt bringt, umzusetzen, bevor wir dessen langfristige Auswirkungen kennen".

Referenten

   Expertinnen und Experten informierten insbesondere über den österreichischen Sachstandsbericht Klimawandel und den Einfluss des Klimawandels auf Mensch und Umwelt: Herbert Formayer, Universitätsprofessor an der BOKU Wien, Universitätsprofessor Hans Stötter (Uni Innsbruck), Andrea Prutsch und Terese Stickler, Fachexpertinnen im Umweltbundesamt, Barbara Kronberger-Kiesswetter, Ministerialrätin beim Lebensministerium und Markus Niedermair, Fachbereich Energie und Klimaschutz im Amt der Landesregierung.Landesregierung.

Teilnehmer/innen

   An der Fachtagung nahmen Vertreterinnen und Vertreter folgender Organisationen teil: Fachabteilungen des Landes, Alpen- und Alpenschutzverein, Energieinstitut, Naturschutzbund, Naturschutzanwaltschaft, Gemeinden und Städte, Regios, Landesfeuerwehrinspektor, Landesfischereiverband, Tourismusverbände, Umweltverband, Wildbachverbauung und im Landtag vertretene Parteien.

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