Presseaussendung · 09.11.2012 Betreuer statt Betreute Integrative Berufsausbildung für Menschen mit Behinderung an der Kathi-Lampert-Schule für Sozialbetreuungsberufe

Veröffentlichung
Freitag, 09.11.2012, 11:59 Uhr
Themen
Gesundheit/Bildung/Behindertenhilfe/Bernhard
Redaktion
Gerhard Wirth

Götzis (VLK) – Die Kathi-Lampert-Schule für Sozialbetreuungsberufe bietet seit September 2012 eine integrative Berufsausbildung für Studierende mit Lernschwierigkeiten an. Sie ist damit die zweite Schule in Österreich, wo Menschen mit Behinderung eine sozialberufliche Ausbildung absolvieren können, um künftig ganz normal arbeiten zu gehen wie andere auch.

Ziel ist es, Menschen mit Behinderung die gleichwertige Teilhabe am Leben zu ermöglichen, sagte Landesrat Christian Bernhard bei der Vorstellung des Pilotprojektes an der Kathi-Lampert-Schule in Götzis am Freitag, 9. November 2012. "Behindert-sein soll nicht mehr als etwas Ungewöhnliches gesehen werden, sondern das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung soll eine Selbstverständlichkeit sein", so Bernhard. Initiativen wie die Ausbildung "Integrative Behindertenbegleitung" (IBB) an der Kathi-Lampert-Schule seien wichtige Schritte auf diesem Weg.

Derzeit absolvieren vier Studierende mit Lernschwierigkeiten diese Ausbildung, die sie nach zwei Jahren mit der Teilqualifikation "Fach-Sozialhelferin" bzw. "Fach-Sozialhelfer" abschließen. Sie werden zusammen mit 22 anderen Studierenden unterrichtet. Diese schließen zunächst als "Fach-Sozialbetreuerin" bzw. "Fach-Sozialbetreuer" ab und können dann ein weiteres Jahr zur "Diplom-Sozialbetreuerin" bzw. zum "Diplom-Sozialbetreuer" machen.

In den Unterrichtsfächern ist teilweise eine Begleitlehrerin bzw. ein Begleitlehrer anwesend, um die IBB-Studierenden und die Fachlehrerinnen und -lehrer zu unterstützen. Ein Drittel der Unterrichtszeit werden die IBB-Studierenden separat unterrichtet, um spezielle Inhalte zu vertiefen.

Die vier IBB-Studierenden werden berufsbegleitend ausgebildet, sie haben einen bezahlten Praktikumsplatz bei Vorarlberger Sozialorganisationen (zwei bei der Lebenshilfe, je eine bei der Caritas und beim Institut für Sozialdienste) und leisten dort in ca. 16 Stunden pro Woche eine wichtige Arbeit in der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Behinderung.

Für Direktor Gerhart Hofer liegt das Besondere des Projektes IBB darin, dass Menschen mit Behinderung ausgebildet werden, um in integrativen Betreuungs-Teams andere Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag zu unterstützen. "Dadurch kann sich die große soziale Kompetenz, die viele Menschen mit Behinderung auszeichnet, entfalten. Auf diese Weise wird ein wertvoller Beitrag in unserer Gesellschaft geleistet", betonte Hofer. Er hofft, dass die IBB-Ausbildung an der Kathi-Lampert-Schule sich als regelmäßiges Kursangebot etablieren kann.

Die Kathi-Lampert-Schule wird von Land und Gemeinden mit knapp 400.000 Euro aus dem Vorarlberger Sozialfonds gefördert. Der Bund finanziert die für die IBB-Ausbildung erforderlichen Begleitungsstunden. Die Sozialorganisationen unterstützten das Projekt durch die Bereitstellung der Praktikumsplätze und einer fachlichen Anleitung.

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