Medieninformation Freitag, 04.11.2011, 15:35 Auszeichnung des Landes für verantwortungsvolle Waldwirtschaft
Landesrat Erich Schwärzler überreichte Vorarlberger Schutzwaldpreise 2011

Blons (VLK) – Nachhaltige Bewirtschaftung und Pflege sind nötig, damit die heimischen Wälder wirksam vor Naturgefahren schützen können. Im Rahmen der Schutzwaldtagung in Blons heute, Freitag, würdigte Landesrat Erich Schwärzler den beispielgebenden, langjährigen Einsatz der Gemeinde Nüziders mit der Überreichung des Schutzwaldpreises 2011. Anerkennungspreise gingen an die Agrargemeinschaft Innerbraz und die Gemeinde Lingenau.

Für das waldreiche und gebirgige Vorarlberg (Waldfläche 97.000 ha, davon rund 50 Prozent Schutzwald) ist der Schutzwald von besonderer Bedeutung. Zwei Drittel des Siedlungsgebietes wären ohne Schutzwald nicht besiedelbar, erläuterte Landesrat Schwärzler: "Bei der Planung und der Umsetzung von Maßnahmen und Projekten bauen wir auf eine breite Partnerschaft von Forst, Jagd, Grundeigentümern sowie Wildbach- und Lawinenverbauung. Ein wichtiges Ziel ist es, die Bedeutung des Schutzwaldes verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen". Der Schutzwaldpreis ist ein wesentlicher Bestandteil der Vorarlberger Schutzwaldstrategie.

Schutzwaldpreisträger 2011

Im März 1972 hat ein großer Waldbrand auf dem Muttersberg/Fraßen im Gemeindegebiet von Nüziders rund 56 Hektar Schutzwald vernichtet. In einer beispielgebenden Aktion, die 35 Jahre unermüdliche Aufforstungsarbeit bedeutete, hat die Gemeinde Nüziders die Wiederbewaldung des Brandgebietes am Muttersberg erfolgreich bewerkstelligt. Mit der Aufforstung verbunden ist das Wiedererreichen der Schutzwirkung des ehemaligen Brandgebietes. Die Lawinengefahr und auch die Gefahr von Muren und Schlammlawinen sind weitgehend gebannt. Die Gemeindebürger wurden intensiv in die Arbeit einbezogen und über die Bedeutung des Schutzwaldes und das Sanierungsprojekt informiert.

Anerkennungspreise 2011

Die Agrargemeinschaft Innerbraz hat in den vergangenen 20 Jahren den Schwerpunkt der Aktivitäten auf die Erhaltung und Verbesserung des Schutzwaldes gelegt. Dabei konnten große Erfolge in der Waldverjüngung, Wiederbewaldung von ehemaligen Katastrophenflächen und in der Schutzwalderschließung erzielt werden. Das ist umso bemerkenswerter, als die auf Grund der standörtlichen Verhältnisse schwierige wirtschaftliche Ausgangssituation des Betriebes eine besondere Herausforderung darstellt. Im Natura-2000-Gebiet "Klostertaler Bergwälder" galt es spezielle Vorgaben des Naturschutzes bei den Sanierungsarbeiten zu berücksichtigen.

Ebenfalls einen Anerkennungspreis erhielt Lingenau für das Projekt "RothenbergWALD". Die Gemeinde hat es sich zum Ziel gesetzt, den Wald erleb-, erfahr- und begreifbar zu machen. Das Projekt umfasst einen Rundwanderweg, beginnend am Dorfplatz in Lingenau mit 19 Stationen, ein Waldzimmer, ein Hochmoor und eine Naturarena aus Nagelfluh. Markante Elemente der Natur- und Kulturlandschaft können auf diesem Weg alleine oder mit ausgebildeten RothenbergWALD-Guides entdeckt werden.

Als Anerkennung des besonderen Einsatzes erhielten die zweite Klasse der Volksschule Doren für ihr "Schutzwaldprojekt" sowie die Volksschule Raggal für ihr Projekt "Holz-Weg-Pflanzenparty" je eine waldpädagogische Führung mit anschließender Jause bei der Waldschule Bodensee bzw. Silbertaler Waldschule.

"Jugend-Bravo" überreicht

Die Veranstaltung nahm Landesrat Schwärzler zum Anlass, um der Klarinettenjugend des Musikvereins Hittisau-Bolgenach unter der Leitung von Sylvia Ackerl einen "Jugend-Bravo" zu überreichen. Im Rahmen des Projekts "Holz im Holz" verarbeiten die Kinder und Jugendlichen das Thema Wald musikalisch. Die Konzerte und Auftritte finden großen Anklang. Bei jedem Auftritt wird auch auf die Schutzfunktion der Wälder im Berggebiet hingewiesen. Das Projekt hat sich mittlerweile fest etabliert. Neben Interessierten aus dem Forstbereich sind es auch Gemeinden und Hotelbetriebe, die sich für die Wald- und Naturkonzerte der Jugendmusik interessieren.

Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Pressebilder

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