Presseaussendung · 26.04.2024 LH Wallner: „Jahrhundertbauwerk für den Hochwasserschutz“ Rheinbrücke Fußach-Hard feierlich eröffnet – Land trägt über 80 Prozent der Kosten

Veröffentlichung
Freitag, 26.04.2024, 14:45 Uhr
Themen
Verkehr/Hochwasserssicherheit Brücke/Fußach-Hard
Redaktion
Mathias Bertsch

Fußach/Hard (VLK) – Das größte Brückenbauprojekt Vorarlbergs in den letzten 40 Jahren wurde heute (26. April) offiziell eröffnet: Die Rheinbrücke Fußach-Hard. Von der Hochwassersicherheit bis zur leistungsstarken Verbindung für alle Verkehrsteilnehmenden – die neue Rheinbrücke erfülle alle Anforderungen an ein modernes Brückenbauwerk, betonte Landeshauptmann Markus Wallner bei der Eröffnung: „Dieser Brückenbau ist ein Jahrhundertprojekt, das den Schutz der am Rhein lebenden Bevölkerung maßgeblich erhöht.“

Mit einer Gesamtlänge von gut 255 Metern erstreckt sich die neue Rheinbrücke Hard-Fußach auf drei Pfeilern über den Rhein: ein modernes Bauwerk, das sich optimal in die Natur einfügt. Vom Spatenstich im Herbst 2020 bis zur heutigen Eröffnung dauerte es dreieinhalb Jahre, Ende 2022 konnte die neue Brücke bereits für den gesamten Verkehr freigegeben werden. Dann galt es noch, die bestehende Brücke abzutragen, die Materialien nachhaltig zu verwerten und die landschaftliche Gestaltung rund um die neue Brücke abzuschließen. Bei der neuen Rheinbrücke lief alles nach Plan, informierte Projektleiter Armin Wachter: „Sowohl der Zeitplan als auch die Kosten von insgesamt 70 Millionen Euro konnten exakt eingehalten werden. Vor allem haben wir es dank einer sehr guten Organisation und eingespielten Teams auf der Baustelle geschafft, dass die Brücke auch während der laufenden Bauarbeiten praktisch lückenlos für den Verkehr benutzbar war.“

Hochwasserschutz für Generationen
Die frühere Rheinbrücke aus dem Jahr 1972 war weder für die aktuellen verkehrstechnischen Anforderungen noch für die heutigen Vorgaben der Hochwasserssicherheit ausgelegt. Die neue Rheinbrücke sei hingegen für die Wassermengen eines 300-jährlichen Hochwassers gerüstet, erklärte Landeshauptmann Wallner: „Es ist unsere Verantwortung, aktiv in den Hochwasserschutz zu investieren, um mögliche Katastrophen zu verhindern – auch mit Blick auf die kommenden Generationen. Zahlreiche Hochwassersituationen am Rhein in den vergangenen Jahren haben die Notwendigkeit immer wieder deutlich gemacht.“ Insgesamt wurden 70 Mio. Euro in den Brückenneubau investiert. 12,45 Mio. Euro davon kommen aus Bundesmitteln zum Schutzwasserbau der Republik Österreich, den großen Rest trägt das Land Vorarlberg.

Wegweisend für moderne Verkehrswege
Die Rheinbrücke zwischen Hard und Fußach ist eine der am stärksten frequentieren Brücken des Landes. An Spitzentagen wird die Rheinbrücke von 15.000 Autos, LKW und Bussen sowie von 4.300 Radfahrern und Fußgängern gequert. Diesem steigenden Verkehrsaufkommen wird die neue Brücke mit einer Gesamtbreite von 24,37 Metern gerecht, betonte Wirtschaftslandesrat Marco Tittler: „Im Gegensatz zur alten Rheinbrücke gibt es jetzt neben den beiden Fahrspuren ausreichend Platz für breite Rad- und Gehwege, und auch der öffentliche Nahverkehr erhält eine eigene Busspur. Die Bedürfnisse aller VerkehrsteilnehmerInnen werden gleichermaßen berücksichtigt, so Landesrat Tittler: „Die neue Rheinbrücke bringt somit mehr Lebensqualität für die gesamte Region Rheindelta, und sie stärkt den Wirtschaftsstandort auf beiden Seiten des Rheins durch eine leistungsfähige Infrastruktur.“

Herausfordernde Bauarbeiten 
Die Errichtung der neuen Rheinbrücke stellte höchste Anforderungen an die Brückenbauspezialisten, wie Projektleiter Armin Wachter vom Landesstraßenbau Vorarlberg ausführte: „Die Arbeiten im Flussbett konnten aus Sicherheitsgründen nur bei Niedrigwasser während der Wintermonate durchgeführt werden. Jahrelange Planungen und die professionelle Zusammenarbeit von erfahrenen Spezialisten und zuverlässigen Baufirmen waren die Voraussetzung, dass die Großbaustelle trotz Hochwasser, Schlechtwetter und Pandemie reibungslos durchgeführt werden konnte.“
Beim Brückenbau waren bis zu 200 Mitarbeitende aus vielen Nationen beteiligt, berichtet Bauleiter Michael Egger. „Während der gesamten Bauzeit kam es auf der Baustelle zu keinerlei Unfällen und der Verkehr konnte weitgehend ungehindert zwischen den beiden Ufern passieren. Unser Dank gilt deshalb auch ganz besonders den beteiligten Baufirmen und Mitarbeitenden für ihren Einsatz.“
 
Fakten zur neuen Rheinbrücke Fußach – Hard
Die neue Rheinbrücke ist eine vierfeldrige Stahlverbundbrücke mit aufgelöster Seilkonstruktion. Insgesamt drei Pfeiler und zwei Widerlager tragen die Brücke, drei Pfeiler davon stehen im Abflussquerschnitt des Rheins. Der Abstand zwischen den beiden Mittelstützen im Rhein ist mit 125 Metern größer als bei der alten Brücke. Die neue Brücke wurde auch um bis zu 2,5 Meter angehoben, um bei einer Abflusskapazität des Rheins von 4.300 Kubikmetern pro Sekunde ein Freibord von einem Meter zu erreichen. Dieses Brückenbauprojekt ist das größte seiner Art in den letzten 40 Jahren und erfüllt die flussbaulichen und hochwassermäßigen Auflagen der Internationalen Rheinregulierung in Vorarlberg sowie die verkehrstechnischen Rahmenvorgaben.

•    255,4 Meter Bauwerkslänge
•    24,37 Meter Gesamtbreite
•    2 Fahrstreifen
•    1 Busspur
•    3 Meter breiter Gehweg, 5 Meter breiter Radweg
•    70 Mio Euro Gesamtkosten
 

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