Presseaussendung · 26.03.2024 Gesundheitswesen hat zentrale Bedeutung für Gewaltprävention Anfragebeantwortung durch Landesrätin Rüscher und Landesrätin Wiesflecker

Veröffentlichung
Dienstag, 26.03.2024, 17:15 Uhr
Themen
Gesundheit/Soziales/Gewaltschutz/Rüscher/Wiesflecker
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – „Dem Gesundheitsbereich kommt eine Schlüsselrolle zur Intervention gegen häusliche Gewalt zu“, betonen Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker in ihrer gemeinsamen Beantwortung einer Landtagsanfrage. Sie verweisen auf das vom Land Vorarlberg mitfinanzierte Präventionsprojekt S.I.G.N.A.L., mit dem in Schulungen das ärztliche und pflegerische Personal sensibilisiert wird, um häusliche Gewalt als mögliche Ursache von Verletzungen, Erkrankungen und Beschwerden zu erkennen und den betroffenen PatientInnen eine entsprechende weiterführende Unterstützung anzubieten. Das ifs-Gewaltschutzzentrum Vorarlberg ist die führende Kompetenzstelle für diese Schulungen und beim Aufbau von Opferschutzmaßnahmen an den Landeskrankenhäusern und am Stadtspital Dornbirn.

Mittlerweile sind an fast allen Landeskrankenhäusern Opferschutzgruppen eingerichtet, die im Notfall rasch weiterhelfen können. Am LKH Rankweil ist eine solche Institution aktuell noch im Aufbau. „Die Opferschutzgruppen sind multiprofessionell und interdisziplinär besetzt. Die ExpertInnen können kontaktiert werden, wenn bei PatientInnen körperliche oder seelische Anzeichen von Gewalteinwirkung festgestellt werden“, erläutert Landesrätin Rüscher. 

Am Stadtspital Dornbirn gibt es Ambulanz für Fälle sexuellen Missbrauchs. Rund 100 Pflegefachkräfte und ÄrztInnen des Spitals wurden vom Fachpersonal der Missbrauchsambulanz, des psychologischen Dienstes, des Gewaltschutzzentrums und der Polizei in Workshops zu verschiedenen Themenbereichen geschult, etwa in der Kommunikation mit Gewaltopfern sowie in gerichtsverwertbarer (Foto-)Dokumentation und forensischer Spurensicherung.

Landesrätin Wiesflecker hebt die gut funktionierende Zusammenarbeit über die Hierarchieebenen im Rahmen der Opferschutzarbeit hervor: „Das zeigt sich etwa durch regelmäßige Vernetzungstreffen mit den LeiterInnen der Opferschutzgruppen und Mitarbeitenden des Gewaltschutzzentrums Vorarlberg bzw. der ifs-Frauenberatungsstelle bei sexueller Gewalt.“ Die unkomplizierte Möglichkeit, um Sensibilisierungsschulungen anbieten zu können, und die enge Vernetzung der Opferschutzgruppen seien von elementarer Bedeutung.

Über diese Angebote im Gesundheitswesen hinaus leistet das Land Vorarlberg beim Thema Gewaltschutz mittelbare Unterstützung in Form von Förderungen für den Verein Amazone und das femail-Fraueninformationszentrum. Im Jahr 2023 waren das fast 480.000 Euro.
 

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